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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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gleichzeitig trug – ein Paar auf dem Kopf und eines auf der Nase –, wirkte gleichermaßen erfreut und nervös angesichts dieser Frage. (Magnus nahm an, dass er die beiden Brillenpaare in einem Anflug von Zerstreutheit aufgesetzt hatte. Doch er beschloss, lieber nicht zu fragen, falls Henry damit irgendeiner neuen Mode zu folgen versuchte.) Vorsichtig hob Henry ein rechteckiges Metallobjekt mit mehreren Knöpfen hoch. »Nun ja, das hier … das ist ein Sensor, ein Gerät zum Aufspüren von Dämonenenergie.« Langsam bewegte er den Metallgegenstand in Magnus’ Richtung, woraufhin der Sensor einen lauten Heulton von sich gab.
    »Beeindruckend!«, rief Magnus hocherfreut. Dann nahm er ein Gebilde aus Stoff vom Tisch, auf dem ein großer ausgestopfter Vogel thronte. »Und was ist das hier?«
    »Die Todeshaube«, verkündete Henry.
    »Ah, verstehe!« Magnus lächelte. »Bei Gefahr kann eine Dame daraus eine Waffe hervorziehen, um sich gegen ihre Feinde zu wehren.«
    »Äh, leider nicht«, räumte Henry ein. »Ihr Verwendungszweck klingt deutlich besser. Ich wünschte, Sie wären hier gewesen, als mir die Idee dazu kam. Bedauerlicherweise wickelt sich diese Haube nur um den Kopf eines Feindes und erstickt ihn – vorausgesetzt, er trägt die Haube in diesem Moment.«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass es nicht einfach wird, Mortmain zum Tragen einer Haube zu bringen«, bemerkte Magnus. »Obwohl ihm die Farbe bestimmt vorzüglich stehen würde.«
    Henry brach in schallendes Gelächter aus. »Sehr amüsant, Mr Bane.«
    »Bitte, nennen Sie mich doch Magnus.«
    »Sehr gern!« Entschlossen warf Henry die Haube hinter sich und hob ein rundes Glasgefäß mit einer glitzernden Substanz hoch. »Dieses Pulver hier lässt Geister sichtbar werden, wenn man es in die Luft streut«, erklärte er.
    Bewundernd hielt Magnus das Gefäß mit den schimmernden Partikeln gegen das Licht, und als Henry ihm aufmunternd zunickte, entfernte er den Korken. »Es scheint wirklich sehr fein zu sein«, sagte er und verteilte spontan etwas Pulver auf seiner Hand. Die Substanz überzog seine braune Haut mit einem schimmernden Leuchten. »Und zusätzlich zu seinem praktischen Nutzen hat es offenbar auch noch kosmetische Zwecke. Dieses Pulver würde meiner Haut ewigen Glanz verleihen.«
    Henry runzelte die Stirn. »Nun ja, nicht ewigen«, berichtigte er, doch dann hellte sich seine Miene auf. »Aber ich kann das Pulver jederzeit für Sie herstellen!«
    »Ich könnte glänzen, wann immer ich will!« Magnus schenkte Henry ein breites Grinsen. »Diese Erfindungen sind wirklich faszinierend, Mr Branwell. Sie denken anders als alle anderen Nephilim, denen ich bisher begegnet bin. Ich muss gestehen, ich habe die Schattenjäger immer für etwas fantasielos gehalten, trotz ihres oft hochdramatischen Privatlebens, aber Sie haben mir zu völlig neuen Einsichten verholfen! Gewiss werden Sie von der Schattenjägergemeinschaft sehr geschätzt und genießen großes Ansehen als ein Gentleman, der sein Volk wahrlich vorangebracht hat.«
    »Nein«, räumte Henry traurig ein. »In der Regel wünschen sie, dass ich endlich damit aufhöre, neue Erfindungen vorzuschlagen und irgendwelche Dinge in Brand zu stecken.«
    »Aber jede Erfindung ist mit einem Risiko verbunden!«, rief Magnus empört. »Ich habe gesehen, was für tief greifende Umwälzungen die Erfindung der Dampfmaschine über die Welt gebracht hat … und die explosionsartige Zunahme von Druckerzeugnissen und die Fabriken und Stahlwerke, die Englands Landschaft für immer verändert haben. Irdische haben die Welt in ihre Hände genommen und etwas Wunderbares geschaffen. Hexenwesen haben zu allen Zeiten Zauberformeln erdacht und perfektioniert, um die Welt nach ihren Vorstellungen zu ändern. Sollen denn die Schattenjäger die Einzigen sein, die stillstehen und unverrückbar sind – und damit dem Untergang geweiht? Wieso rümpfen sie über Ihre geniale Schöpferkraft die Nase? Das ist doch so, als würde man sich vom Licht abwenden und in Richtung der Schatten gehen.«
    Henry errötete bis an die Haarwurzeln. Es war offensichtlich, dass niemand ihn für seine Erfindungen jemals gelobt hatte, von Charlotte vielleicht abgesehen. »Sie bringen mich in Verlegenheit, Mr Bane.«
    »Magnus«, erinnerte ihn der Hexenmeister freundlich. »Darf ich nun einen Blick auf Ihre bisherige Arbeit zu diesem Portal werfen? Die Erfindung, die ein Lebewesen von einem Ort zum nächsten teleportiert?«
    »Selbstverständlich.« Henry

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