Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
Vom Netzwerk:
spannte ihn. Ein Stahlpfeil, mit schwarzem Metall befiedert, schoss durch die Luft und bohrte sich in die Brust des ersten Stillen Bruders. Der Aufprall riss ihn förmlich von den Füßen und er flog mehrere Meter durch den Innenhof, ehe er auf dem Boden auftraf und rotes Blut durch seine helle Robe sickerte.

9
    A US M ETALL GEGOSSEN UND GEGRABEN
    Goss sodann
Die flüss’gen Massen in geschickt gemachte
Tonformen; so erschuf er manches Werkzeug,
Und endlich alles, was sich aus Metall
Gegossen und gegraben formen lässt.
    J OHN M ILTON , »D AS VERLORENE P ARADIES «
    Die Brüder der Stille bluteten genau wie jeder andere Sterbliche – ihr Blut war genauso rot, registrierte Tessa starr vor Entsetzen.
    Sie hörte, wie Charlotte eine Reihe von Befehlen brüllte, und sah, wie Henry die Stufen hinunter und zur ersten Kutsche stürmte. Hastig riss er den Kutschschlag auf, woraufhin Jessamine aus der Kutsche fiel, direkt in seine Arme. Ihr Körper war schlaff, ihre Augen halb geschlossen. Sie trug noch immer das zerlumpte weiße Kleid, das Tessa vom Besuch in der Stadt der Stille kannte, und ihre schönen blonden Haare waren raspelkurz geschoren wie bei einer Seuchenkranken.
    »Henry«, schluchzte sie laut und klammerte sich an seinen Kragen. »Hilf mir, Henry. Bring mich ins Institut, bitte …«
    Mit Jessamine in den Armen drehte Henry sich um und wollte gerade auf die Treppe zusteuern, als die Türen der zweiten Kutsche aufflogen und mehrere Automaten heraussprangen und sich der ersten Klockwerk-Kreatur anschlossen. Dabei schienen sie sich auseinanderzufalten und zu vervielfachen, wie Papierfiguren für eine Kinderfestgirlande – eins, zwei, drei …
    Tessa verlor die Übersicht, als die Nephilim ihre Waffen zückten. Sie sah, wie die scharfe Metallspitze an Jems Stockdegen blitzend hervorschoss, hörte die lateinischen Worte, während die Seraphklingen um sie herum wie ein Heiliger Feuerkreis aufleuchteten.
    Im nächsten Moment gingen die Automaten zum Angriff über: Einer rannte auf Henry und Jessamine zu, während die anderen in Richtung der Treppe stürmten. Tessa hörte, wie Jem ihren Namen rief, und ihr wurde plötzlich bewusst, dass sie unbewaffnet war. Sie hatte nicht vorgehabt, an diesem Tag zu trainieren. Hektisch schaute sie sich um, auf der Suche nach einer Waffe, einem schweren Stein oder einem Stock. Plötzlich erinnerte sie sich, dass an den Wänden der Eingangshalle diverse Klingen hingen, zwar nur als Verzierung … aber eine Waffe war eine Waffe. Sie hastete ins Gebäude, riss ein Schwert aus seiner Halterung, wirbelte herum und rannte wieder nach draußen.
    Der Anblick, der sich ihr bot, ließ ihr den Atem stocken: Es war das reinste Chaos. Jessamine kauerte auf dem Boden, an eines der Kutschräder gedrängt, die Arme schützend über den Kopf gehoben. Henry stand vor ihr, mit blitzender Seraphklinge, während er den Automaten abwehrte, der an ihm vorbeizukommen und mit nagelbesetzten Metallhänden nach Jessamine zu greifen versuchte. Die restlichen Klockwerk-Kreaturen hatten sich über die Treppe verteilt und befanden sich im Zweikampf mit den verschiedenen Schattenjägern.
    Während Tessa ihr Schwert anhob, schaute sie sich rasch im Innenhof um. Diese Automaten unterschieden sich von den Kreaturen, die sie zuvor gesehen hatte. Sie waren schnell und geschmeidig, weniger ruckelnd, ihre Kupfergelenke bewegten sich fließend.
    Auf der untersten Treppenstufe kämpften Gideon und Gabriel gemeinsam gegen ein drei Meter großes Metallmonster, dessen nagelbewehrte Hände wie Keulen auf sie niedergingen. Gabriel hatte bereits eine klaffende Wunde an der Schulter, aus der Blut strömte, dennoch setzten er und sein Bruder der Kreatur immer weiter zu, einer von vorn und einer von hinten.
    Am anderen Ende der Treppe kam Jem gerade aus der Hocke hochgeschossen und rammte einem Automaten seinen Stockdegen in den Kopf. Daraufhin begannen dessen Arme zu zucken und er versuchte, nach hinten zurückzuweichen, aber Jems Waffe steckte fest in seinem Metallschädel. Im nächsten Moment riss Jem seinen Degen heraus, und als der Automat ihn erneut attackierte, schlug er nach dessen Beinen und trennte eines direkt unter dem Rumpf ab, sodass die Kreatur erst zur Seite kippte und dann auf das Kopfsteinpflaster fiel.
    Nicht weit von Tessa entfernt, zuckte Charlottes Peitsche wie ein greller Blitz durch die Luft und durchschnitt das Metall der armbrustartigen Hand des Automaten, der sich als Stiller Bruder verkleidet

Weitere Kostenlose Bücher