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Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition)

Titel: Clockwork Princess: Chroniken der Schattenjäger (3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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nicht ein einziges Mal nett zu ihr gewesen – und sie nicht zu ihm. Mit Ausnahme von Jem war er zu niemandem nett gewesen, aber Jessies eigenes Verhalten hatte ihm mögliche Gewissensbisse erspart. Dennoch hatte er sie auf eine seltsame Weise bewundert – die Stärke ihres Hasses und ihre Willenskraft. »Jessie.« Er legte ihr eine Hand an die Wange und verschmierte dabei etwas Blut.
    »Nicht …« Erneut wurde sie von einem Hustenanfall unterbrochen. »Du brauchst nicht nett zu sein. Ich weiß, dass du mich hasst.«
    »Ich hasse dich doch nicht.«
    »Du hast mich kein einziges Mal in der Stadt der Stille besucht… im Gegensatz zu den anderen. Sie sind alle gekommen: Tessa und Jem, Henry und Charlotte. Aber du nicht. Du bist kein versöhnlicher Mensch, Will.«
    »Nein, das bin ich nicht«, räumte er ein, weil es der Wahrheit entsprach und weil Jessamine ihn in mancher Hinsicht an ihn selbst erinnerte – einer der Gründe, warum er sie nicht besonders hatte leiden können. »Jem ist der Versöhnliche von uns beiden.«
    »Trotzdem hab ich dich immer lieber gemocht.« Nachdenklich suchten ihre Augen sein Gesicht ab. »Nein, nicht auf diese Weise. Glaub das ja nicht. Aber die Art und Weise, wie du dich selbst gehasst hast…das habe ich sofort verstanden. Jem wollte mir immer noch eine Chance geben, genau wie Charlotte. Aber ich will nicht, dass man mir gegenüber so großzügig ist. Ich will so gesehen werden, wie ich bin. Und weil du mich nie bemitleidet hast, weiß ich: Wenn ich dich jetzt um einen Gefallen bitte, wirst du ihn auch erfüllen«, brachte sie mühsam hervor und schnappte keuchend nach Luft. In ihren Mundwinkeln hatte sich blutiger Schaum gebildet.
    Will wusste, was das bedeutete: Ihre Lunge war perforiert oder schwer beschädigt und sie erstickte an ihrem eigenen Blut. »Welchen Gefallen?«, fragte er drängend. »Was soll ich für dich tun?«
    »Kümmere dich um sie«, wisperte sie. »Um Klein Jessie und die anderen.«
    Will brauchte einen Moment, bis er begriff, dass sie ihre Puppen meinte. Gütiger Gott. »Ich werde nicht zulassen, dass irgendetwas von deinen Sachen weggeworfen wird, Jessamine.«
    Sie schenkte ihm den Anflug eines Lächelns. »Ich dachte, dass die anderen … vielleicht nichts im Haus behalten wollen, dass sie an mich erinnert.«
    »Niemand hasst dich, Jessamine. Welche Welt auch immer hinter dieser hier liegen mag, du solltest nicht in diesem Glauben dorthin gehen.«
    »Ach, nein?« Ihre Lider flatterten und fielen dann zu. »Sicher hättet ihr alle mich etwas besser leiden können, wenn ich euch Mortmains Aufenthaltsort verraten hätte. Vielleicht hätte ich eure Liebe dann nicht verloren.«
    »Verrat es mir jetzt«, drängte Will. »Sag es mir, wenn du es weißt, und gewinne diese Liebe zurück …«
    »Idris«, wisperte sie.
    »Jessamine, wir wissen, dass das nicht stimmt …«
    Plötzlich schlug Jessamine die Augen auf; der weiße Bereich um die Iris herum schimmerte nun rötlich, wie blutgefärbtes Wasser. »Du …«, keuchte sie, »… von allen Leuten hättest ausgerechnet du es verstehen müssen.« Ihre Finger krallten sich plötzlich krampfartig in seinen Kragen. »Du bist ein schrecklicher Waliser«, röchelte sie. Dann hob sich ihre Brust ein letztes Mal … und es war vorbei.
    Ihre weit geöffneten Augen waren auf Wills Gesicht fixiert. Behutsam drückte er ihr die Lider zu und hinterließ darauf die blutigen Abdrücke seines Daumens und Zeigefingers. »Ave atque vale, Jessamine Lovelace.«
    »Nein!«, stieß Charlotte hervor.
    Will schaute auf und sah wie durch einen Nebel, dass die anderen sich um ihn versammelt hatten – Charlotte, die halb in Henrys Armen hing, Cecily, mit großen Augen, und Bridget, mit zwei ölbespritzten Klingen in den Händen und regloser Miene. Hinter ihnen hockte Gideon auf der Eingangstreppe, flankiert von seinem Bruder und Sophie. Er hatte seine Jacke verloren und lehnte mit kreidebleichem Gesicht auf den Stufen. Ein Stofffetzen war wie ein notdürftiger Verband um eines seiner Beine gewickelt und Gabriel trug ihm gerade eine Heilrune auf. Henry hatte sein Gesicht in Charlottes Nacken gedrückt und murmelte ihr beruhigende Worte ins Ohr, während ihr die Tränen übers Gesicht strömten. Will warf ihnen einen Blick zu und wandte sich dann an seine Schwester. »Jem?«, sagte er fragend.
    »Er hat Tessas Verfolgung aufgenommen«, erklärte Cecily. Ihr Blick war auf Jessamine geheftet und auf ihrer Miene spiegelte sich eine Mischung aus

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