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Clone Wars 3 - Keine Gefangenen

Clone Wars 3 - Keine Gefangenen

Titel: Clone Wars 3 - Keine Gefangenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Sie 555.
    In Bereitschaft halten? Okay. Gut.
    Sie drückte 555 und versuchte dabei so zu wirken, als wäre sie ärgerlich, weil das Gerät nicht funktionierte. Waren auch Kriegsschiffe der Republik nach hier auf dem Weg? Würde es zu einer Schlacht um die Vorherrschaft über JanFathal kommen? Sie konnte nicht fragen. Sie traute sich nicht, über eine Sprechverbindung Kontakt aufzunehmen. Wie so häufig bei Spionen war sie völlig auf sich selbst gestellt.
    Das dringlichste Problem war im Moment, am Leben zu bleiben, denn sie konnte hören, wie der bewaffnete Konvoi die schräge Auffahrt hinunterfuhr und direkt auf den Mob zuhielt.
    »Zu spät, um jetzt noch zu Hause anzurufen«, sagte Varti und nahm sein Gewehr von der Schulter. »Wir haben gerade den Sender zerstört.«
    Auf der anderen Seite von Varti probierte eine Frau gerade ihr Komlink aus. »Ja, das Netz funktioniert nicht mehr.«
    Meins schon, Genosse…
    »Gerade im richtigen Moment«, meinte Varti.
    »Ist sowieso keiner zu Hause«, meinte Hallena, die weiter die ihr zugedachte Rolle spielte.
    Grelles Licht durchschnitt die Nacht, als die Fahrzeuge nach rechts abbogen und die Suchscheinwerfer auf die Straße gerichtet wurden. Sie vergaß die Feuersbrunst, die weiter weg wütete. Das Einzige, was jetzt noch zählte, war, nicht zu sterben, wenn die Sicherheitskräfte das Feuer auf die Menge eröffneten.
    Und das würden sie. Sie gab sich keinen Illusionen hin.
    Stang! An ihrer Stelle würde ich es tun.
    Es gibt jetzt keine Guten und Bösen mehr…Jetzt gilt es nur noch am Leben zu bleiben – verwirrt, verängstigt, reduziert auf Instinkte und Reflexe.
    Sie überprüfte, ob ihr Gewehr aufgeladen war, und wusste, dass sie tun würde, was ihr Instinkt ihr befahl; entweder würden diejenigen, die sich vor ihr zusammendrängten, niedergemäht werden, wodurch sie einen Schutzschild bekäme, oder die Menge war doch eine Armee und hatte einen Plan.
    In ein paar Sekunden würde sie es wissen.
    Ja, sie hatte Angst. In ihrem Innern zog sich alles zusammen. Sie merkte, dass in ihr Gedanken aufblitzten, die in ihrer Art typisch für den Moment waren, wenn man dachte, der Tod stünde kurz bevor, und sie fragte sich, ob Gil wohl je herausfinden würde, was mit ihr passiert war, wer den Khomri-Wandbehang aus ihrer Wohnung bekommen würde und ob man sie begraben oder liegen lassen würde, sodass sie verweste.
    Jeder sollte irgendwann in so einer Situation sein, nur einmal, nur damit er weiß, was wirklich zählt.
    Eine Salve aus Kanonenfeuer hagelte auf ihre Köpfe. Die Menge vor ihr teilte sich wie ein Kornfeld, als alles davonhechtete, um auf beiden Seiten der Straße Deckung zu suchen und dann das Feuer zu erwidern.
    Hallena – die immer noch stand, Idiot, Idiot, Idiot – konnte im aufblitzenden Mündungsfeuer Leiber flach hingestreckt auf der Straße liegen sehen. Die rechteckigen Umrisse der Aufsätze vorn an den Fahrzeugen der Sicherheitskräfte kamen auf sie zugerast. Die Dunkelheit und relative Ruhe, die noch Sekunden zuvor geherrscht hatte, war plötzlich in gleißendes weißes Licht und das ohrenbetäubende Geknatter von Blasterschüssen umgeschlagen, sodass die Luft sofort nach abgeschossenen Blasterladungen und versengtem Haar roch.
    Und da stand sie nun mitten auf der Straße und fragte sich, warum alles so lange dauerte.
    Als der Suchscheinwerfer sie blendete, zertrümmerte sie ihn einfach mit einem Schuss und rollte sich zur Seite. Oder vielleicht stürzte sie auch. Sie wusste es nicht. Sie spürte nur, wie ihr Ellbogen auf den harten Boden knallte, und der Schmerz zuckte durch ihren ganzen Körper bis in die Zähne hinein.
    Irgendjemand packte sie bei den Schultern und zerrte sie weg. Was da auch gerade passieren mochte – die Ankunft einer Flotte von Separatisten war gerade das geringste ihrer Probleme.

Vier
     
    Das Militär hat dieses Keiner-wird-zurückgelassen-Ding, weil das ein wichtiger Bestandteil des Zusammenhalts einer Gruppe ist. Aber wir, Schätzchen – wir arbeiten allein. Und eines Tages werden wir vielleicht Sie zurücklassen müssen. Sie müssen sicher sein, dass Sie damit klarkommen. Es gibt für solche Momente eine spezielle Kapsel, denn wenn wir sagen »Keine Gefangenen«, dann meinen wir das auch.
    Republikanischer Rekrutierungsoffizier des Geheimdienstes (der Name wird aus Sicherheitsgründen nicht preisgegeben), der der Anwärterin Hallena Devis erklärt, wie das Leben eines Spions in der Realität aussieht
     
     
    SENATORIN

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