Clone Wars 3 - Keine Gefangenen
AMIDALAS APARTMENT, CORUSCANT
Anakin erwachte vom beharrlichen Piepen seines Komlinks und streckte seine Hand danach aus, ohne dabei die Augen zu öffnen. Padmé rührte sich nicht.
»Skywalker«, meldete er sich verschlafen.
»Sir, ich muss Euch über die gegenwärtige Lage in Kenntnis setzen.«
»Ach, Rex…«
»Habe ich einen schlechten Moment erwischt, Sir?«
»Nein. Fahren Sie fort.«
»Die Leveler hat ihren Kurs geändert und ist jetzt auf dem Weg ins Fath-System. Es wurde festgestellt, dass die Separatisten in dem Bereich aktiv sind, und wir sind das einzige Schiff, das nah genug dran ist, um sie im Auge zu behalten. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten.«
Rex war loyal. Es war nicht die professionelle, militärische Art von Loyalität, sondern eine persönliche Loyalität. Er wusste, was unter Umständen passierte, wenn man seinen General dabei erwischte, nicht informiert zu sein… über etwas, über das er eigentlich auf jeden Fall Bescheid wissen musste. Anakin hoffte nur, dass Rex den Grund nicht kannte.
Tue ich das wirklich? Ich glaube, Rex würde es verstehen. Von den wenigen Personen, bei denen ich das Gefühl habe, ihnen eine Erklärung wegen all der Ausflüchte zu schulden, ist er einer davon.
»Gut gemacht, Rex. Sie haben mitgedacht.«
»Captain Pellaeon hat die Flotte informiert, also wird man Euch wohl Fragen deshalb stellen.«
»Ich werde diplomatisches Verhalten mit auf die Liste Ihrer Fähigkeiten setzen, Rex.«
»Und Ihr solltet wissen, dass bei der Überholung ein paar Mängel herausgekommen sind und Euer Padawan es sich allmählich mit den neuen Klonen gemütlich macht.«
Anakin hätte die Angelegenheit Rex überlassen können, doch die Macht sagte ihm, dass irgendetwas nicht stimmte. Irgendetwas würde schiefgehen. Er wusste es. Und trotzdem war er hier, machte nicht genehmigten Urlaub, während seine Männer mit etwaigen Kampfhandlungen konfrontiert wurden. Es spielte keine Rolle, dass der Rest der Torrent-Kompanie in der Kaserne untergebracht war. Sieben Männer waren da draußen auf sich allein gestellt. Und er saß hier faul auf seinem Hintern.
»Rex, ich komme zur Leveler. Halten Sie mich über die Position und eventuell beabsichtigte Kursänderungen auf dem Laufenden. Ich werde, so schnell ich kann, da sein.«
»Das ist nicht nötig, Sir.«
»Doch, das ist es. Skywalker Ende.«
Anakin war jetzt hellwach. Er ging ins Bad, drehte das kalte Wasser auf und war sich ganz sicher, dass er wegen seiner Unehrlichkeit von der Macht auf die Probe gestellt wurde. Wegen seiner Heirat zu lügen, war aus vielen Gründen falsch… Aber seine Männer sich selbst zu überlassen – das war das Schlimmste. Er hatte geschworen, nie wieder jemanden seinem Schicksal zu überlassen. Er hatte Rex bereits einmal auf Teth zurückgelassen, und es war nur dem Mut dieses Mannes zuzuschreiben, dass er da lebend wieder herausgekommen war.
Fast die gesamte verkriffte Kompanie wurde dabei ausgelöscht. Und ich sagte Rex, dass ich ihn holen würde.
Und dann war da noch seine Mutter.
Anakin konnte das nagende Schuldgefühl nie sehr lange verdrängen. Manchmal versuchte er, ihm mit Logik beizukommen, indem er sich sagte, sein alter Meister oder auch Yoda hätten seine Mutter aus der Sklaverei befreien können. Doch ihr Tod war seine Schuld. Er war auch erst zu ihr zurückgekehrt, als es schon viel zu spät gewesen war.
Nie wieder.
Er würde sich nie wieder darauf verlassen, dass jemand anders etwas tat, das eigentlich seine Aufgabe war.
»Ani? Stimmt irgendetwas nicht?«
Padmé stand an der Tür zum Bad und schlang den Morgenmantel fest um sich.
»Es tut mir leid, aber ich muss gehen«, sagte er, während er sich die Haare mit einem Handtuch trocknete. »Die Leveler könnte Probleme bekommen. Rex hat sich gerade mit mir in Verbindung gesetzt. Sei nicht böse auf ihn – er wollte nicht, dass ich Ärger bekomme, wenn irgendetwas schiefgeht.«
Padmé wirkte noch nicht einmal enttäuscht. Das versetzte ihm einen leichten Stich. Er wappnete sich für einen zumindest halbherzigen Protest, aber tief im Innern wusste er, dass Padmé nicht zu dieser Sorte Frauen gehörte. Sie war sehr verantwortungsbewusst.
»Nein, ich bin nicht böse auf Rex«, meinte sie. »Pflicht ist hart. Er passt auf dich auf. Ich schätze diese Art von Hingabe.«
Sie brauchte noch nicht einmal für ihn zu packen. Ein Jedi besaß fast nichts, und das Wenige, das er mitnehmen würde, passte in eine kleine Tasche. Nachdem
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