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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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Schulbrote, Badesachen und ein violetter Kapuzenpulli, Socken, ein Handtuch, Shampoo, eine Mütze, Haargummis, eine Broschüre mit DVD zum Thema Reiten, zwei japanische Mangapuppen, ein Seepferdchen aus Hartgummi, Turnschuhe, die ihr nun, wie alles andere, zwergenhaft vorkamen, und der alte Ersatzschlüssel für den Keller ihres damaligen Hauses in Zehlendorf mit dem lustigen Turnschuhanhänger.
    Milli nahm den Schlüssel in die Hand. Der Turnschuhanhänger war ein USB-Stick, etwas, womit sie damals noch nichts anfangen konnte. Sie hatte ein paar Mal den Schlüssel für die Haustür verloren und sich ausgesperrt. Ihr Vater hatte ihr dann den Schlüssel mit dem Anhänger gegeben. Er war für die Außentür des Kellers, den sie als eine Art geheimen Nebeneingang benutzten, meistens als Fluchtweg bei unerwünschtem Besuch. Für den Notfall, schärfte er ihr ein. Er bestand drauf, dass sie ihn außer Haus deponierte - bei einer Freundin oder in der Schule.
    Milli betrachtete den Haufen von Gegenständen mit gemischten Gefühlen. Die Mangapuppen hatte sie zwischendurch mal vermisst und gesucht und dann irgendwann vergessen. Die eine hatte Ähnlichkeit mit Maria Frost und die andere mit Sabrina Dingeldein, nur nicht so mager - ein komischer Zufall.
    Das Handy klingelte.
    „Chong und ich kommen mal kurz rüber … hast du Zeit?“, fragte Ben.
    „Ja.“ Milli seufzte. Sie kamen ihr gerade recht, so musste sie nicht an die Vergangenheit denken.
    „Hast du was?“
    Sie wandte den Blick von ihren alten Sachen ab. „Nein. Wollt ihr was Besonderes?“
    „Nö, nur mal so.“
    „Dann bis gleich.“
    Milli ließ alles stehen und liegen und ging nach unten. Emmas Zimmertür stand offen. Emma stand mit einem Zettel in der Hand vor ihrer Staffelei und starrte wieder mal ihr Bild an. Milli stellte sich dazu.
    „Das ist noch nicht fertig“, brummte Emma mit verbittertem Gesicht, „einfach läppisch ...“
    Es klingelte an der Tür.
    „Das sind Chong und Ben … wir gehen hoch zu mir.“
    Emma nickte.
    „Milli! Und das Päckchen?“
    „- waren bloß Sachen aus meinem Spind in der alten Schule.“
     
    Chong und Ben sahen verändert aus. Beide trugen dunkle Pullis mit Kapuzen und auf dem Kopf schwarze Käppis.
    „Heute hat der Typ mich verfolgt“, sagte Chong, „bestimmt, weil ich ein paar Mal bei Lukas war. Sein Vater ist sehr krank.“
    „Der hat jetzt eine winzige Hi Tec Kamera“, setzte Ben den Bericht fort, „er filmt uns.“
    „Biobauer Jahn?“
    „Neiiin! Der Verfolger.“
    „Ist der jetzt auch hier?“
    „Der traut sich nicht aufs Grundstück. Bello mag ihn nicht.“
    „Gut so“, sagte Milli und grinste zufrieden.
    Es entstand eine Pause. Milli ging zum CD-Player und legte Deekay auf.
    Chong war aufgestanden und warf einen neugierigen Blick auf die Gegenstände aus dem Päckchen. Er hob eine der Mangapuppen auf und zupfte an ihrem Kleidchen herum. „Dieses Ding sieht aus wie mein Schwesterchen“, sagte er und grinste fies, „inzwischen hat es kapiert, dass man mit Kulleraugen und einem süßen Gesicht fast alles kriegen kann.“
    Milli wurde rot. „Das kam heute mit der Post. Du kannst den Kram für sie mitnehmen, ich brauch’s nicht mehr.“
    Sie stand auf, warf die Sachen zurück in den Karton und behielt nur den Schlüssel mit dem bunten USB-Stick. „Ich war da sieben oder acht Jahre alt.“
    „Soll ich ihr wirklich den ganzen Karton mitnehmen?“
    „Ja, alles - bloß weg damit!“
    Chong zuckte mit den Schultern.
    Milli griff nach den Broschüren aus dem Papiermüll und sagte: „Ich habe eine Neuigkeit für euch. Batori und Rippel unternehmen auch was gegen Ziggedorn.“
    „Sie lassen Messungen machen …“, äußerte Chong interessiert und blätterte in einem der Prospekte herum, „wusste ich’s doch. Vielleicht finden sie bis Oktober was raus.“
    „Denkst du, dass sie Ziggedorns Oktober-Aktion irgendwie verhindern können?“
    „Die Mühlen der Behörden mahlen langsam“, antwortete Chong zögernd. Er ging zum Fenster und sah gedankenverloren raus, „selbst wenn man Ziggedorn anzeigt - der hat gute Anwälte. Eine Anzeige kann ihm Unannehmlichkeiten bereiten, aber mehr auch nicht.“
    Milli machte ein enttäuschtes Gesicht und ließ sich aufs Bett fallen. „Kannst du nichts über deine Mutter rauskriegen“, fragte sie Ben vorwurfsvoll, „mit deinen vielen Tricks.“
    Ben schüttelte den Kopf. „Im Moment läuft bei mir gar nichts. Ich hab Mist gebaut. Einer meiner Spezialrechner

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