Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
Vom Netzwerk:
heftig am Arm. „Lass uns weitergehen.“.
    Aber dafür war es zu spät; Milli war inzwischen an dem Punkt angelangt, wo sie aufpassen musste, nicht Anna zu verletzen. Sie kochte vor Wut und ihr Verstand war kurz davor, sich abzuschalten. Mit einer energischen Bewegung hielt sie Anna zurück und blieb bei Lucretia stehen. „Also gut“, sagte sie so ruhig sie konnte, „lass uns vernünftig miteinander reden. Wir sind uns vorige Woche an der Tankstelle begegnet, nicht wahr? Hab ich dich da irgendwie gekränkt?“
    Plötzlich stand Chong neben ihr und stieß sie barsch zur Seite.
    „Was läuft hier … was willst du?“, sagte er zu Lucretia.
    Einen Augenblick lang war Lucretia vor Schreck ganz erstarrt. Sie trat einen Schritt zurück, bereute es aber gleich und grinste verächtlich.
    „Die Neue hat einen Beschützer!“, brüllte sie in Millis Richtung, sah dabei aber Chong an, der wiederum nur auf Milli acht gab.
    Millis Geduld war am Ende. „Auf jeden Fall besser als das da!“, brüllte sie zurück und fixierte die zwei Hünen hinter Lucretia. „Diese – diese wichtigtuerischen Bademeister da!“ Sie warf sich in die Brust, stieß erst Chong und dann Lucretia zur Seite und stampfte wütend davon.
     
    „Mann - wie bist du denn drauf?“, sagte Chong kopfschüttelnd, als sie wieder unter sich waren. „Du räumst uns einfach aus dem Weg!“
    Milli ließ einen Seufzer der Reue hören und zuckte mit den Schultern.
    „Du bist verrückt, Chong“, erklärte Anna. „Du hättest Lucretia nicht beleidigen sollen. Du weißt doch, wie nachtragend sie ist.“
    Chong antwortete nicht und kickte eine leere Milchpackung in Annas Richtung, die sie am Bein traf. Anna guckte ihn nur verächtlich an, hob die Packung auf und warf sie in den nächsten Mülleimer.
    Milli suchte sich die nächste Bank. Sie musste ihre Gedanken ordnen. Alles, was sie gerade gesagt und getan hatten, war nicht normal.
    „Ich weiß nicht, was ihr habt“, sagte Ben und nahm neben ihr Platz. „Dieses Vampfrauchen hat echt eine komische Nummer abgezogen.“
    Er zupfte an seiner Brille und nahm sie ab. Seine Augen waren rot gerändert und tränten. Er zog ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und nieste ein paar Mal kräftig hinein. „Heuschnupfen“, erklärte er und wandte sich Chong zu. „Was hat der Vamp mit dir? Habt ihr was laufen?“
    „Benni Tulpe … besser, du hältst dein Maul!“, knurrte Chong.
    Ben guckte erstaunt, dann wurde er still und starrte aufs Wasser.
    Anna litt vor sich hin. Sie war den Tränen nah. „Irgendwas stimmt hier nicht“, sagte sie leise.
    Der Springbrunnen war eingeschaltet und plätscherte gleichmütig vor sich hin. Millis Blick hatte sich im Glitzern des kleinen Sees verloren. Auch Chong starrte wie hypnotisiert auf das Wasserspiel, während er kleine Steinchen mit Daumen und Zeigefinger ins Becken schoss. Anna machte den Vorschlag, sich direkt ans Wasser zu setzten, weil es bei Stress bekanntlich beruhigend wirkte. Sie folgten ihrem Rat und setzten sich auf die flache Umrandung des Brunnens, wo jeder still seinen Gedanken nachhing.
    „Wer waren diese Riesen bei Lucretia?“, brach Milli als erste das Schweigen.
    Es entstand eine Pause.
    „Du meinst die Bademeister“, sagte Chong und grinste, „Wulf Keiler und Wido Bismarck. Zwei miese Zeitgenossen, die sich gern mal an Schwächeren vergreifen.“
    „Ihre Väter arbeiten bei Ziggedorn“, sprach Anna weiter. „Wulf und Wido sehen sich als Lucretias Beschützer.“
    „Wozu braucht die Beschützer?“
    „Ist nur Dekoration“, Chong streckte seinen Daumen abwärts Richtung Erdboden, „Lucretia hat sie voll in der Hand.“
    Anna wandte sich lächelnd Ben zu und erklärte, dass Lucretia die Tochter von Ziggedorn sei, und der hätte diesen schönen Springbrunnen der Schule gestiftet.
    „So große Konzerne haben ihre Pranken überall drin“, sagte Ben wenig überrascht. „Kein Wunder, dass sich das Töchterchen so sicher fühlt.“
    „Sie ist wirklich sehr selbstbewusst“, betonte Anna, „und ich würde mich vor ihr in Acht nehmen.“
    „Nun mach mal halblang“, platzte Chong heraus und versprühte seinen Speichel in Annas Richtung, die das überhaupt nicht gut fand und sich angeekelt wegdrehte.
    Chong ließ sich nicht verunsichern. „Tschuldigung“, murmelte er und sah dann Milli an. „Lucretia ist nichts besonderes, ein stinknormales Mädchen mit typisch zickigen Anwandlungen.“
    „Soll das heißen, dass zickige Anwandlungen für normale

Weitere Kostenlose Bücher