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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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Biobauer Jahn genauso wie ehemals Osama Bin Laden Terror verbreite, indem er den Fortschritt aufhalte. Der Konzern Ziggedorn könne seine Wohltaten nicht weiter verbreiten, da Biobauer Jahn alles, was neu und gut sei, behindere.
    Professor Morales, der die meiste Zeit im Klassenraum auf und ab ging, blieb plötzlich stehen und betrachtete aufmerksam Lena Wuttkes Gesicht. Als er endlich begriff, dass sie es ernst meinte, verlor er die Kontrolle über sein linkes Auge, das nervös zu zucken anfing.
    Es wurde unruhiger im Raum. Stifte und kleine Gegenstände flogen durch die Luft. Einige Schüler diskutierten heftig miteinander, andere brüllten dazwischen oder beschimpften sich gegenseitig, als hätte Professor Morales aufgehört zu existieren.
    „Wie kann man nur eine religiös fanatische Bewegung wie al-Qaida mit Umweltschützern auf eine Stufe stellen!“, brüllte Chong mit einer Stimme, die zum Fürchten war. Er fluchte fünf Minuten lang, ohne sich ein einziges Mal zu wiederholen. Anna starrte ihn entsetzt an.
    „Chong - mäßige dich bitte“, krächzte Morales.
    Lena Wuttke lachte spöttisch. „Ihr solltet euch lieber mal überlegen, wer dafür gesorgt hat, dass es Koppelitz und den Koppelitzern jetzt so gut geht.“
    Milli kochte innerlich, konnte aber wenig dazu beitragen, weil sie ihre Mitschüler noch nicht gut genug kannte. Am liebsten wäre sie Lena Wuttke an den Hals gesprungen und so überlegte sie bloß ersatzweise, mit welchen Argumenten man ihr blödes Grinsen abstellen konnte.
    „Warum ist dieser Ziggedorn überhaupt daran interessiert, dass es diesen Koppelitzer Schlafmützen und Deppen gut geht!“, grölte Irma Pietsch, das Mädchen mit der  wilden Rastamähne. „Sicherlich mästet er sie nur, damit sie träge und feist werden … so ein eingelulltes Pack lässt sich easy ausbeuten und kontrollieren!“
    Anna saß wie versteinert da und knetete ihre Hände im Schoß. Plötzlich sprang Lukas Jahn auf und haute mit geballter Faust auf den Tisch, was kurze Zeit für Ruhe sorgte. Professor Morales ließ sich in seinen Stuhl fallen und starrte wie geistesgestört die Klasse an.
    „Das, was wir hier gerade abziehen“, sagte ein dunkelhaariger, sportlich aussehender Junge, der im Schneidersitz auf dem Tisch saß. „Das ist Faschismus pur!“
    „Philip Adam kann Fanatismus und Faschismus nicht auseinander halten!“, kreischte Laura Kutscher und schmiss ihre langen Zöpfe in den Nacken. „Er hält ja auch Alexander den Großen und Kaiser Friedrich für ein und dieselbe Person!“
    Einige aus der Klasse fingen an, mit den Fäusten auf dem Tisch zu trommeln und zu pfeifen.
    „Nun - Faschismus ist es ganz sicherlich nicht, aber eine echte Plage“, stieß Ben gepresst hervor. Man sah ihm an, dass es ihm nicht gut ging; er war ganz bleich. Plötzlich erhob er sich und erbrach sich über den Tisch. Milli riss geistesgegenwärtig Federtasche und Heft hoch, sonst hätten die auch was abgekriegt. Anna fing an zu schluchzen und mit ihr noch zwei andere Mädchen. Einige Schüler standen auf und verließen wortlos das Klassenzimmer. Milli manövrierte Ben zur Fensterfront und öffnete eins. Draußen plätscherte gemächlich der Springbrunnen. Der Himmel war fast wolkenlos – alles schien so friedlich.
    Eine drückende Pause trat ein.
    Milli ekelte sich vor dem Erbrochenen. In der Ecke gab es ein Waschbecken, Handtücher und Lappen. Sie nahm sich, was sie brauchte und machte sich an die Arbeit. Anna und ihre Sitznachbarin Julia halfen ihr dabei. Professor Morales schaute ihnen wie gelähmt dabei zu und schüttelte ab und zu den Kopf, als würde er mit sich selbst reden. Dann stand er auf und blickte verbittert in ihre Gesichter.
    „Das ist Unfug“, sagte er, „ich begreife das nicht.“ Er nahm seine Brille von der Nase und drückte Mittelfinger und Zeigefinger auf das zuckende Augenlid. „Ihr werft euch Vorurteile und Halbwahrheiten an den Kopf. Habt ihr nichts bei mir gelernt?“
    Es klingelte zur Pause.
    Die Schüler, die noch da waren, packten ihre Sachen und tobten in Windeseile aus dem Klassenzimmer. Maria Frost, die heute auch das erste Mal da war, blieb wie versteinert auf ihrem Stuhl sitzen. Plötzlich wühle sie in ihrer Tasche und zog eine Packung Vitaminfruchtgummibärchen hervor. Ungeduldig riss sie dran. Die Tüte ging entzwei und die Fruchtgummiteilchen verteilten sich über Tisch und Fußboden. Sie stürzte sich wie ein abgezehrter Bluthund drauf und begann, sich mit beiden Händen

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