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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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wir zu euch“, fuhr Anna fort. „Milli – kannst du für Chong den Fahrstuhl freihalten? … und gibst du mir mal Nouri!“
    „Wie das?“
    „Nimm das kleine Sprechgerät von deinem Pulli.“
    Ach ja, dass hatte sie vollkommen vergessen. Sie drückte es Nouri in die Hand und rannte zur flachen Umrandung des Parkdecks, wo sie sich hinkniete und das Justizzentrum beobachtete. Inzwischen standen zwei Autos hinter den liegen gebliebenen Polizeiwagen - die Straße war blockiert. Aber scheinbar störte das niemanden. Im Gegenteil sogar, Milli sah tanzende Menschen und wenn der Wind es zuließ, drang sogar Musik zu ihr. Nur Chong war im Moment nicht zu sehen, weil er schon zu nah an der Mauer war und das offene Parkdeck nicht hoch genug. Aber die Schaulustigen wirkten ruhig und friedlich und applaudierten sogar.
    Plötzlich tippte ihr jemand auf die Schulter. Milli erschrak. „Herrje! Du sollst unten bleiben!“, fuhr sie Nouri an.
    Er setzte sich runter und gab ihr das Sprechgerät zurück.
    „Behalt’s, ich brauch es nicht“, sagte sie.
    „Du magst mich nicht“, sagte er kopfschüttelnd, „du hast mich mit Martina am See gesehen. Ich habe dich auch gesehen.“
    Milli schluckte. Seine schlichte Aussage entwaffnete sie.
    „Du hast Anna nichts gesagt - warum?“
    „Ich muss hier jetzt aufpassen“, erwiderte sie gereizt.
    „Ich war ein Dummkopf“, sprach er ungerührt weiter. „Ich hatte keine Ahnung, dass ihr so Sachen macht … wenn ich das eher gewusst hätte - “
    „Milli! Gleich ist es soweit“, hörte sie Annas Stimme. „Dieser Andi ist hartnäckig. Außerdem sind hier ein paar ätzende Leute von der Justiz aufgetaucht … mit so’m Autoritätsgehabe.“
    Milli blickte Nouri ins Gesicht. „Ich halt für Chong den Fahrstuhl frei - bin gleich zurück.“
    „Das mache ich“, sagte Nouri in einer Art, die keinen Widerstand duldete. „Mein Gesicht erscheint ohnehin in der Zeitung ...“
    Milli sah ihm verdattert hinterher.
    Im Hof des Justizzentrums tat sich was. Die Zuschauer winkten und applaudierten. Plötzlich erschien eine Gestalt auf der ersten Mauer, sprang drei Meter in die Tiefe und stürmte durch den Durchgang in der zweiten. Chong kam die Straße Richtung Parkhaus gerannt.
    Millis Muskeln spannten sich. Der entscheidende Moment musste gleich kommen. Seine Verfolger hatten den normalen Weg genommen, der ein Stück zwischen den beiden Mauern verlief, und deshalb länger war. Gleich müssten sie im schmalen Durchgang auftauchen.
    Und siehe da: Boing! Andi knallte gegen Elizas Schutzschild und fiel rückwärts auf den Hosenboden. Er fluchte. Den anderen zwei Polizisten erging es nicht besser. Andi rieb sich den Kopf und tastete vorsichtig die Umgebung ab. Schon rückten die nächsten an, ein Mann in dunklem Anzug, der Dicke und noch drei Polizisten. Der Durchgang war an dieser Stelle eng, mehr Leute hatten dort nicht nebeneinander Platz. Sie fingen an zu debattieren, tasteten nach dem unsichtbaren Hindernis und sahen einander verdutzt an.
    Wahrscheinlich strahlte Eliza irgendetwas Beruhigendes, dachte Milli, damit diese verrückte Situation nicht in einer Panik endete.
    Andi hatte noch nicht aufgegeben, mit verbissener Miene tastete er den versperrten Durchgang ab. Ein Kollege wurde so blau wie eine Zwetschge und zog sich langsam zurück, und der Dicke stand in die Ecke gequetscht, als hätte er sich in die Hose gemacht. Er beobachtete seine Leute mit einem irren Grinsen im Gesicht.
    Nouri war inzwischen mit Chong auf dem Parkdeck eingetroffen. Im selben Moment machte Andi einen unfreiwilligen Satz nach vorn und landete auf dem Bauch. Der Durchgang war wieder frei. Die Männer drängten hindurch und nahmen ihre Verfolgung wieder auf. Der Dicke blieb zurück und tastete misstrauisch die Mauern ab. Dann war da noch der Mann im Anzug, er beobachtete abwechselnd den Dicken und das Parkhaus, während er nachrückenden Polizisten Instruktionen gab.
    Milli tauchte ab und rannte zu Nouri und Chong, die schon im hinteren Teil des Parkdecks auf Elizas Rückkehr warteten.

Nichts ist wie es scheint
    Nouri blieb vor Schreck wie angewurzelt stehen als sich Eliza vor ihnen enttarnte. „Die geht ab wie die Post“, sagte Chong und versetzte ihm einen Schlag auf den Rücken.
    Jetzt wurde ihnen bewusst, wie klein Eliza war, mit fünf Leuten an Bord wurde es richtig eng. Ben hatte die Steuerung übernommen und blieb noch eine Weile über dem Justizzentrum. Nouri starrte sprachlos auf den Monitor. Die

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