Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)
Glocke hängen.“
„Und wie - wie kommst du daran?“
„Tja …“, Dix verzog ein wenig das Gesicht und sagte nach einer Pause. „Das ist Betriebsgeheimnis.“
„Ganz schön raffiniert. Wenn sie es entdecken, werden sie jemanden aus der eigenen Firma verdächtigen“, sagte Ben mit aufrichtiger Bewunderung.
„Und was wäre besser?“, forschte Milli weiter, „wenn die Wanze entdeckt wird oder nicht.“
„Wenn’s nicht entdeckt wird“, antwortete Dix. „Dieses kleine Gerät ist raffiniert. Der gute Ziggedorn versteht was von Schnüffelei.“
Chong grinste spöttisch. „Seine eigene Technik richtet sich gegen ihn … das finde ich gut.“
Vor dem Büro hatte ein Austausch von Hunden stattgefunden. Statt des Kläffers hockten ein weißer und ein schwarzer Spitz davor. Sie waren nicht angeleint und liefen ihnen bellend entgegen. Ben verschwand hinter Dix Rücken und kam erst wieder hervor, als Chong sich mit den Hunden beschäftigte und das Gekläff aufhörte.
Juttas Wangen waren gerötet, sie wirkte nervös. Eine ältere Dame stand vor ihr und zwischen ihnen eine Kaffeemaschine - Modell anno dazumal.
„Oh Dix – das trifft sich gut, dass du kommst“, sagte Jutta vorwurfsvoll. „Du hast Frau Fischer zwar die richtige Kaffeemaschine zurückgegeben, aber leider mit dem falschen Filter.“
„Ja und … dann tausch ihn doch aus.“
„Geht leider nicht, der andere Filter ist in einer anderen Kaffeemaschine, und die ist nicht mehr hier.“
Dix sah sie verständnislos an. „Funktioniert der Filter nicht?“
„Darum geht es nicht, junger Mann“, schaltete sich die ältere Dame ein, „das ist nicht meiner - es ist die Farbe, sie passt nicht … ich will meinen Originalfilter zurück.“
„Oh - ich verstehe.“ Dix Miene verfinsterte sich vor Missbehagen über die offensichtliche Belanglosigkeit der Sache. „Popelkram“, murrte er hörbar.
„Wie bitte?“
„Jutta, bist du so nett und schreibst die Telefonnummer dieser freundlichen und ehrenwerten Dame auf … sobald die andere Kaffeemaschine ihren Weg wieder zu uns zurückgefunden hat, tauschen wir die Filter aus und geben ihr sofort Bescheid. Wir können die Angelegenheit aber auch beschleunigen, indem wir die alten Rechnungen durchsehen und den anderen Kaffeemaschinenbesitzer ausfindig machen.“ Er stopfte die Kaffeemaschine in eine Tüte, die daneben lag, reichte der älteren Dame seinen rechten Arm und führte sie wie ein Gentleman hinaus.
„Du bist unmöglich! Das war die alte Frau Fischer, die Mutter vom Bürgermeister!“, fauchte Jutta Dix an, als er leise summend wieder rein kam. „Denkst du, sie hat nicht mitbekommen, dass du Furzelkram gesagt hast!“
„Äh - Popelkram“, korrigierte Ben.
„Sie soll nicht so zimperlich sein. Ihre Kaffeemaschine funktioniert doch wieder“, sagte Dix und trat ganz nah an Jutta heran. Irgendwas tat er da - und schien ihr auch etwas zuzuflüstern … sie lächelte, dann sagte er: „Ich werde mich jetzt mit meinen Gästen zurückziehen, und wir wollen nicht gestört werden.“
„Sahne habe ich euch hingestellt!“, flötete Jutta ihnen hinterher.
Anna lag auf dem Sofa mit einer Fernsehzeitung auf dem Bauch. Im Fernsehen lief ein Film mit mittelalten gelifteten Frauen, die elitäre Albernheiten von sich gaben. Das Zimmer war unaufgeräumt, aber gemütlich. Dix sammelte ein paar verstreute Stücke Kleidung von den Sesseln und warf sie auf eine alte, verzierte Holztruhe in der Ecke. Die Wände waren nicht verputzt, sie bestanden aus rotbraunen Backsteinen. In der einen Wand war ein Regal aus Steinen, auf dem altertümliche mechanische Geräte standen. An der gegenüberliegenden Wand hing ein gewebter Teppich. Dann gab es noch eine verschlossene Tür nach hinten raus, auf der noch einmal „Privat“ stand.
„Oh, die junge Madame Siebenrock“, sagte Dix, als er Anna entdeckte. „Wie geht es der Frau Mama. Wusstest du, dass sie eine begnadete Tänzerin ist?“
„Mag sein“, erwiderte Anna unbeeindruckt.
„Da kommst du doch bestimmt nach ihr.“
„Ich glaube nicht“, sagte Anna. „Ich will Tierärztin werden.“
„Nun erzähl mir bitte nicht, dass es keine tanzenden Tierärzte gibt?“
Anna warf ihm einen kritischen Blick zu und schwieg.
„Wir wollten dir ein paar Fragen stellen“, sagte Chong stattdessen.
„Gern doch. Aber zuerst der Kuchen. Was wollt ihr dazu trinken?“
Chong wollte Bier, bekam aber eine Cola. Die anderen nahmen Tee. Dix hantierte eine Weile
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