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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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wohnen?“, fragte er zurück.
    „Ja, sicher“, sagte Milli ungerührt, „als ich mit Batori hier war, habe ich gehört, wie dich die neue Antenne nervt.“ Sie rang nach Luft und spürte ihr Herz schlagen. „Und du bist immer noch hier.“
    Eine längere Pause trat ein.
    Dix lehnte sich zurück, griff nach seinen Zigaretten und zündete sich eine an. Anna rümpfte die Nase und pustete den Rauch von sich weg. Ben stieß ein Geräusch aus, als wolle er was sagen, aber Chong bedeutete ihm, still zu sein.
    „Also gut …“, begann Dix langsam. „Feldherrin Milli ist nicht zu besänftigen. Unsere Zicke, sprich Ziggedorn ist mein Nachbar. Er produziert nicht nur Handys, Fernseher und Laptops sondern vor allem Militärtechnologie. Er ist ein Kriegstreiber und ganz dick im Rüstungsgeschäft. Neben Radar- und Kontrollsystemen baut er auch ganz exquisite - also neuartige, noch unbekannte Waffen und auch Drohnen … und er ist an einem globalen Netz von Radarstationen und Satellitensystemen zur Überwachung aus dem Weltraum beteiligt.“ Dix blähte sich gefährlich auf und kippte energisch den letzten Schluck Bier runter. Mit einem Satz sprang er auf und holte sich ein neues.
    „Natürlich kann man offizielle Berichte einsehen, welcher Konzern was und wie viel produziert … oder wohin liefert, aber ich weiß es lieber etwas genauer. Ich bin gegen Atomkraft und gegen das Geschäft mit dem Krieg. Man ist verpflichtet, solche Leute im Auge zu behalten, denn sie sind skrupellos.“
    „Dann hat mein Vater nur diesen Militärkram gebaut?“, sagte Milli entsetzt.
    „Unsinn – Tom war durch und durch Realist. Er glaubte an die Zukunft. Mit Atomkraft, Zerstörungswaffen und Überwachungsanlagen hat er nichts am Hut gehabt“ -
    „Und der Satellit, den er entwickelt hat?“
    „Ein Satellit?“, fragte Dix überrascht.
    „Ja. Stand doch in der Zeitung ... sagt auch meine Mutter … sagen alle.“
    „Ah – zweifellos - der Satellit“, Dix verschluckte sich an dem Rauch seiner Zigarette und hustete. Als er wieder zu sprechen begann, war seine Stimme mindestens eine halbe Oktave höher.
    „Wenn deine Mutter das sagt ...“
    Milli hatte das Gefühl, dass er ihr etwas verheimlichte. „War das wirklich ein Satellit?“, fragte sie noch einmal.
    „Nun, wenn es in der Zeitung stand“, antwortete er ohne Überzeugung.
    Millis und Annas Blicke trafen sich. Anna schüttelte still den Kopf.
    „Ein Kommunikationssatellit oder was militärisches“, fragte sie.
    „Man kann Satelliten zur Überwachung und für die Kommunikation einsetzten“, erklärte Dix salomonisch.
    „Ist ja alles gut und schön“, platzte Chong dazwischen. „Jetzt sag uns endlich, was mit den Antennen ist … haben die während der Demo gestrahlt?“
    Damit hatte Chong offenbar einen Nerv getroffen.
    „Verdammt noch mal. Mischt euch da nicht ein!“, versetzte Dix mit rauer Stimme. „Wir kriegen sonst Ärger“, er brach ab und musterte Chong mit einem intensiven Blick. „Für einen Haufen Halbstarker ist das viel zu gefährlich. Ziggedorn ist ein Machtmensch – ein Kriegstreiber. Krieg bedeutet für ihn Profit. Er hat kein Gewissen. Aber für die verschlafenen Bürger in Koppelitz ist er ein Wohltäter, ein Ehrenmann. Sie werden euren Verdacht gegen ihn nicht verstehen. Seid auf der Hut!“
    Nachdenklich musterte er Milli und sprach mit milderer Stimmer weiter: „Als Tom – als dein Vater verschwand, habt ihr es mit Ziggedorns Schergen zu tun bekommen. Batori und Lorenz konnten sie kaum im Zaume halten. Ich habe gehört, dass sie euer Haus durchsucht und euch befragt haben … und dabei hattet ihr noch Glück, denn seine Schläger hat er euch nicht auf den Hals gehetzt.“
    Milli schluckte. Ein zorniger Blick trat in ihre Augen.
    „Dafür hatten wir anonyme Anrufe und andere seltsame Dinge“, sagte sie voller Abscheu. „Diese Idioten haben nämlich nichts gefunden.“
    Sie ließ sich rückwärts in den Sessel fallen und streckte alle viere von sich. Mit geschlossenen Augen sprach sie weiter: „Die Sache mit meinem Vater beschäftigt mich. Ich muss mehr darüber wissen. Ich muss wissen, was mit ihm passiert ist und warum man immer noch hinter ihm her ist. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass das alles mit Ziggedorns Geschäften zu tun hat.“
    „Wir kriegen garantiert was raus“, sagte Chong bestimmt.
    Dix schüttelte fassungslos den Kopf.
    „Batori darf nichts von diesem Gespräch erfahren“, schob Milli hinterher. „Er macht sich

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