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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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sonst Sorgen … oder wird sauer.“
    „Mir scheint, ihr wollt es nicht kapieren!“, schoss Dix zurück. „Aber, na gut. Kein Wort kommt über meine Lippen. Und du - nein, ihr alle versprecht mir, dass ihr nichts Unvernünftiges tut.“ Seine Stimme hatte einen bedrohlichen Unterton. „Ihr versteht nicht im Geringsten, was hier wirklich vorgeht. Die bösen Jungs sind cleverer als ihr denkt. Das Böse ist nicht hässlich und abstoßend wie in euren Horrorfilmchen. Es ist freundlich, hübsch und unauffällig. Und es versteckt sich fast immer hinter des Maske des Biedermanns.“
    Die vier sahen ihn schweigend an.
    „Okay“, Anna erhob sich, trat ans Fenster und lächelte. „Die Sonne scheint. Wir könnten mal einen Spaziergang um Ziggedorns Zaun machen, da ist auch ein Trampelpfad.“

Alkohol und Mädchen
    Als sie Dix’ Büro verließen, fiel Milli ein, dass sie Emmas Ghettoblaster vergessen hatte. Sie ging noch mal zurück und sagte Jutta, dass sie ihn später holen würde.
    Dix war schwer einzuschätzen. Jutta hielt Ziggedorn für einen großen Wohltäter und sagte das auch offen – aber Dix? Einerseits gab er sich geheimnisvoll, andererseits machte er kein Geheimnis aus der Wanze - das ergab keinen Sinn. Vielleicht wollte er nur rauszukriegen, was sie vorhatten. Das wussten sie aber selber noch nicht. Nur einer Sache konnte man sich sicher sein: er war kein Freund von Ziggedorn.
    „Was meint er mit der Maske des Biedermanns?“, fragte Anna.
    „Der Wolf im Schafpelz“, murmelte Ben.
    „Im Grunde hat er nur versucht, uns auszuhorchen“, schimpfe Chong und schüttelte sich. „Ich hasse so was!“
    „Aber er wird uns nicht verraten“, sagte Milli. „Ich weiß das irgendwie.“
    „Hoffentlich hast du Recht.“
     
    Ziggedorns Zaun war nicht weit entfernt. Sie liefen über das matschige Feld, vorbei an der Baustelle der Antenne und über die Straße, die zum Westufer des Koppelitzer Sees führt.
    „Diese Straße hoch und dann nach rechts, direkt am See, ein bisschen verschanzt, da wohnt Lucretia“, sagte Anna. „Das Grundstück von Ziggedorns reicht bis an’s Ufer, was gegen die Bauvorschriften verstößt. Bestimmt hat Ziggedorn eine Sondergenehmigung gekriegt, und nun ist alles eingezäunt, man kann da nicht mehr spazieren gehen.“
    „Das Haus ist eine Festung“, Chong schnalzte mit den Lippen und drehte sich zu Milli und Ben um. „Drum herum ist eine Mauer, bewachsen mit stachligem Grünzeug und obendrauf spitzen Scherben - richtig fies. Und wenn man vor dem Stahltor steht, wirkt das Haus total mickrig, wie ein grauer, kleiner, platter Bungalow. Aber es ist terrassenförmig über drei Ebenen den Hang runter zum See gebaut, was man nur von da aus sieht. Die unterste Ebene ist am größten. Die haben sagenhaft viel Platz und einen Swimmingpool, trotz Privatstrand. Dann gibt es auch noch ein cooles Gästehaus, das versteckt hinter Bäumen liegt.“
    „Ist jemand von euch mit Lucretia befreundet?“, fragte Milli verblüfft.
    „Chong ja“, entfuhr es Anna. Sie gab ihm einen Klaps auf den Arm und kicherte. „Vor allem mit Gästehäusern kennt er sich aus, und Lucretias Swimmingpool ist ihm ganz besonders ans Herz gewachsen.“
    „Das ist nicht fair!“, knurrte Chong, und sein Gesicht nahm die Farbe einer Blutorange an. „Lucretia hat mich reingelegt, und seit der Party lässt sie mich nicht mehr in Ruhe.“
    Millis blieb stehen. „Wie bitte? Lucretia Ziggedorn und Party?“
    „Bleib bloß nicht stehen“, sagte Chong genervt, „so interessant ist das nun auch wieder nicht.“
    „Ich finde schon“, sagte Anna mit fröhlichem Gesicht.
    Milli ließ sich gnädigerweise zum Weitergehen bewegen und sah Anna neugierig an. „Okay“, sagte sie, „erklär mir das mal.“
    Anna hakte sich bei ihr ein und pfiff ein paar Takte aus einem albernen Werbespot. Dann sah sie Chong schmachtend an und flötete: „Ach komm Chong - bitte - lass mich das erzählen.“
    „Weiber“, brummte er und kickte nach einer Plastikflasche, in der dreckiges Wasser hin und her schwappte. Auf der Wiese lag eine Menge Müll herum, was gar nicht zu dem sonst so geleckten Städtchen Koppelitz passen wollte.
    „Also gut“, begann Anna. „Das war im Januar zu Hause bei Lucretia auf ihrer Geburtstagsparty. Chong konnte es mal wieder nicht lassen, zu experimentieren - gemeinsam mit Lukas Jahn, der für so was immer zu haben ist. Die beiden haben sich ins Gästehaus abgesetzt, offenbar um dort alchemistische Studien zu

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