Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)
Eingangstür und vor der Garage sind Kameras, die mich gefilmt haben. Ein Glück, dass unsere Gesichter schwarz sind - die gute: die Tür ist nicht gesichert - also keine scharfe Alarmanlage, und die Tür vom Van ist auch auf.“
„Wenn die Aufnahmen auf einer Festplatte gespeichert werden, was ich stark annehme, kann ich sie unbrauchbar machen“, sagte Ben. „Ich habe alles dabei.“
Chong sah ihn skeptisch an.
„Kannst drauf wetten, dass das funktioniert“, zwitscherte Ben und flitzte in die Garage zum Van. Milli und Anna schlichen hinterher und machten ziemlich energisch klar, dass er sich zuerst um die Aufnahmen kümmern sollte.
Im hinteren Teil der Garage war ein rechteckiges Loch im Estrich. Im Raum darunter stand eine fahrbare stabile Aluminiumtreppe, wie auf Flugplätzen, auf der man runtersteigen konnte. Daneben gab es einen Lastenaufzug. Es sah aus, als ob sich das Loch wie mit einem Schiebedach nahtlos verschließen ließ. Der Eingang war dann praktisch unsichtbar. Über die Aluminiumtreppe gelangte man in einen hohen, kahlen Vorraum. Ein paar Betonstufen führten noch weiter runter zu einer breiten Stahltür. Die Tür stand einen Spalt offen.
„Die hat einen Nummerncode“, stellte Milli kühl fest, „die hätten wir niemals aufgekriegt.“
„Quatsch“, knurrte Chong.
Ben fummelte an der Alarmanlage herum. „Die sind nachlässig – nix los hier in Koppelitz - sie ist tatsächlich nicht an.“
Chong spähte durch den Spalt und lehnte sich vorsichtig gegen die schwere Tür, die sich geräuschlos öffnete.
„Wir können rein“, murmelte er.
Sie betraten einen hohen, spärlich beleuchteten Raum. Gegenüber gab es eine Kochnische mit einem Tisch und ein paar Stühlen. Auf der Ablage standen eine Kaffeemaschine, die in Betrieb war und unabgewaschenes Geschirr. Die Wände waren nicht verputzt, sie bestanden aus weiß gestrichenen Backsteinen. An der Wand links neben der Nische war ein Flachbildschirm und davor ein Stahltisch, beide riesig. Auf dem Tisch war eine Tastatur, ein kleiner Bildschirm und eine Menge seltsam aussehender Geräte, deren Funktion Milli nicht im Traum erraten hätte.
Sie erstarrte zur Salzsäule. Von der gegenüberliegenden Wand glotzten vier unheimliche Gestalten auf sie herab.
„Ziggedorns Alptraum!“, Chong grinste und winkte sich selber zu. „Nur ein Spiegel. Wir mit unseren schwarzen Visagen.“
„Oh Gott. Ich glaube, das stehe ich nicht durch.“ Anna ging hinter einem Regal mit elektronischen Bauteilen in Deckung.
Ben war sofort am Computer und zog einen USB-Stick hervor. Milli und Chong sahen sich um. Direkt neben Ben gab es eine Säule aus dunkel violettem Licht, die vom Boden bis zur Decke reichte. Vermutlich so eine Art Hightech Nachtlicht, stellte sich Milli vor.
Der Raum hatte drei weitere Türen. Die große Tür an der hinteren Wand links neben der Küchenzeile, stand weit offen. Sie führte in einen hell erleuchteten Korridor. Das musste der Weg zum Lagerraum der Waffenprototypen sein, wenn nicht alles, was sie überlegt hatten, gesponnen war.
Milli wagte sich ein paar Schritt weit hinein. Plötzlich hörte sie eine Tür schlagen. Schritte näherten sich. Sie hielt die Luft an und stürzte zurück in den Eingangsraum.
„Da kommt jemand!“
Chong riss die erst beste Tür auf. „Los – hier rein!“
Sie sprangen rein und schlossen leise die Tür. Es war stockfinster.
„Das riecht hier komisch.“
„Hm - ein bisschen muffig.“
„Nach Kacke.“
„Pscht …“
„Verflixt Chong … wo ist Ben?“, flüsterte Milli.
Betretenes Schweigen.
„Ben?“
„Seid still – ich höre was“, wisperte Anna.
Jemand hastete vorbei, sie hörten eine Tür knallen. Milli öffnete die Tür einen Spalt. Draußen war die Luft wieder rein. Sie steckte den Kopf raus. „Ben – verdammt - wo steckst du?“
Plötzlich erschien Ben vor der Lichtsäule aus dem Nichts und grinste. „Das glaubt ihr nicht - das ist eine Tarnvorrichtung. Dieses Licht macht die Dinge durchsichtiger als Glas.“ Er trat in das Licht und verschwand. Wo er stand, war die Wand hinter ihm ganz deutlich zu sehen. „Ich bin noch da und sehe euch, ihr seht mich aber nicht!“
Milli klappte den Mund auf.
„Komm her“, sagte Ben begeistert. „Es ist total harmlos.“
Milli ging auf das Licht zu und verschwand ebenfalls. „Autsch – was ist das denn?“ Man hörte ein metallisches Geräusch und ein Quietschen. Millis Arm tauchte aus dem Nichts auf und verschwand gleich
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