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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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gefühllos? Das hier ist Tierquälerei!“, empörte sich Anna und blieb mit verschränkten Armen stehen.
    „Wir kümmern uns später drum“, meinte Chong und nahm sie am Arm. Anna schüttelte ihn ab und zog ein Gesicht.
    Als Milli das sah, lag ihr schon eine schnöde Bemerkung auf der Zunge, die sie sich aber noch rechtzeitig verkniff und stattdessen in den Tierraum flitzte. Nach kurzer Zeit kam sie pfeifend wieder heraus und lächelte selbstbewusst.
    „Du hast die Tiere raus gelassen“, erriet Anna richtig.
    Chong und Ben wechselten einen betretenen Blick.
    „Gehört zum Programm gegen Tierquälerei“, verkündete Milli, „wirst nachher noch sehen.“
    „Trotzdem! Allein bleib ich hier nicht“, sagte Anna bestimmt.
    „Du musst doch nur aufpassen – sobald du was hörst, läufst du hoch zu Ben, warnst ihn und ihr versteckt euch“, erklärte Milli.
    Anna seufzte und Ben ging los zur Tür. „Bevor ich es vergesse“, er drehte sich noch einmal um, „die Waffen sind wahrscheinlich verpackt. Vermutlich steht HPM- oder EPM-System dran. Bei Megawatt HPM-Waffen steht vielleicht auch e-Bomb drauf … aber die brauchen wir nicht.“ Ben lächelte säuerlich. „Am besten ihr nehmt eine im Aktenkoffer.“
    „Aktenkoffer - ein ganz normaler Aktenkoffer?“ Milli war verwirrt.
    „Ja – aber nicht so glatt - sind wohl eher aus Plastik und sehen etwas merkwürdig aus.“
    „Willst du nicht lieber mitkommen?“
    „Will er nicht“, knurrte Chong. „Ben checkt den Van. Wir ziehen das allein durch. Und zwar jetzt.“ Er wurde ungeduldig und trippelte auf der Stelle. „Und Anna hört mit ihrem Gezänk auf und hält hier Wache.“
     
    Auf dem hellen Korridor waren Chong und Milli leichte Beute. Jeder Entgegenkommende würde sie sehen. Chong horchte an der ersten Tür und öffnete sie vorsichtig. Drin war es halbdunkel. Im Raum gab es nur das grüne und violette Licht mehrerer Versuchsanordnungen.
    „Wenn jemand kommt, müssen wir schnell in irgendeinen Raum“, sagte Chong.
    „Wo denkst du hin … ich bleibe natürlich stehen und strecke die Zunge raus“, entgegnete Milli.
    Chong stöhnte.
    Der Korridor wurde breiter und machte eine leichte Biegung. Im hinteren Teil war es dunkler. Nur die Notbeleuchtung war eingeschaltet. Im Dämmerlicht fühlten sie sich sicherer. Sie kamen an einer Tür vorbei, auf der Spektroskopie stand. Sie war nur angelehnt. Milli horchte und linste dann vorsichtig hinein. Hier war offenbar jemand am arbeiten, aber Grabbauer und sein Mitarbeiter waren grade im Raum gegenüber, wo die Tür auch nur angelehnt war. Sie hörten Grabbauers krächzende Stimme und schlichen schnell dran vorbei. Am Ende des Ganges gab es eine dicke Stahltür, ähnlich wie die Eingangstür. Milli probierte die Klinke. Verschlossen! Und sie hatte eine Tastatur für einen Code.
    „Das war’s wohl“, flüsterte Milli und blickte Chong frustriert an. „Dein Picking Set kannst du hier vergessen.“
    Chong verzog den Mund und starrte die Tür an.
    „Notfalls müssen wir Ben holen“, sprach sie leise weiter, „der kennt die technischen Tricks -“
    Sie wurden unterbrochen. Grabbauers schleimiger Mitarbeiter Seifert stand auf einmal halb im Korridor. Er wandte ihnen den Rücken zu und sprach, noch im Raum, mit Grabbauer. „Ich nehme den Excimerlaser und beschieße es mit Ionen“, sagte er und massierte sich mit der Hand den Nacken.
    „Versuchen Sie’s, sonst nehmen wir die alten Chips.“
    Eine Pause trat ein.
    „Dieser Idiot hat die eigene Anlage beschossen. Uns bleibt nichts anderes übrig, als die Elektronik besser abzuschirmen.“
    Chong und Milli standen nebeneinander ohne sich zu rühren. Milli war vor Schreck wie gelähmt und hatte die Augen geschlossen, als ob sie dadurch unsichtbar werden würde. Ihr Herz hämmerte.
    „Hey – mach die Augen auf“, flüsterte Chong und zupfte sie am Ärmel. „Er ist drüben reingegangen … wir müssen von hier verschwinden und nachdenken.“
    „Einfach zurück?“, japste Milli und ärgerte sich, dass ihre Stimme so holprig klang.
    „Vorher probier ich’s noch mal mit dem Code vom Eingang“, knurrte Chong und blickte sie Hilfe suchend an. „Wie war der noch?“
    „Drei, drei, fünf, fünf, sieben, drei, zwei“, flüsterte sie und bemerkte, dass ihre Stimme wieder normal klang.
    Chong gab langsam die Ziffern ein. Nach jeder gab es einen Piepton. Jedes Piepen schien lauter als das zuvor. Es war unerträglich. Milli, die Chongs Anspannung spürte, wrang die

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