Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)
wieder.
„Du stehst auf meinem Fuß - und das Hindernis ist ein Roboter“, hörte man Ben. „Wenn du nicht aufpasst, machst du ihn noch an.“
Chong starrte eine Weile sprachlos auf die Lichtsäule und sagte dann: „Hört auf mit dem Scheiß! Wir haben hier was zu erledigen.“
„Nicht so laut“, ermahnte ihn Anna, und im selben Moment hörten sie Millis und Bens Gekicher. Danach war Stille.
Chong verstand keinen Spaß, ärgerlich starrte er auf den Monitor, wo er gerade eine Bewegung wahrgenommen hatte und sagte grimmig: „Warum können Anna und ich mich immer noch auf dem Bildschirm sehen? Ben wollte das abstellen.“
„Schon erledigt“, antwortete Ben und kam aus der Tarnvorrichtung raus. „Der Monitor zeigt zwar noch die Bilder von der Kamera, aber wenn jemand die Aufnahme angucken will, wird sie zerhackt. Gescrambled nennt man das. Das Programm selber arbeitet für eine Stunde, dann löscht es sich und ist weg.“
„Bleiben noch achtundvierzig Minuten, bis man uns wieder auf der Aufnahme erkennen kann“, überlegte Milli laut, während ihr Hinterteil aus dem Tarnlicht herausragte; es folgten die Arme und am Ende Oberkörper und der Kopf. „Diese Technik finde ich cool“, meinte sie und betrachtete sich zufrieden auf dem Bildschirm, während sie Grimassen schnitt. „Und wir machen daraus Ziggedorns Alptraum.“
Plötzlich ertönte ein ohrenbetäubendes Gekreisch – der Schrei eines Papageis – und über der Eingangtür blinkten zwei rote Lampen. Milli wirbelte herum und stolperte vor Schreck.
„Das ist die Klingel!“ Chong war mit einem Satz an der Tür zum dunklen Raum. Milli und Ben hinterher.
Anna weigerte sich, den Raum noch einmal zu betreten. Sie war kreidebleich. „Wir sind da drinnen nicht allein“, brachte sie hervor. „Da sind Geräusche und glühende Punkte.“
„Was?!“
Sie hatten aber keine Zeit mehr. Chong gab ihr einen Schubs und schloss die Tür hinter ihnen. Draußen tat sich was. Milli öffnete die Tür einen Spalt.
„Bist du wahnsinnig!“, flüsterte Ben. Er hockte vor ihr und lauschte. Milli stützte sich auf ihn und spähte über seinen Kopf hinweg. Sie sah Grabbauers kleine runde Glatze mit grauem Haar drum herum, das nach allen Seiten abstand. Er machte sich an der Tür zu schaffen und tippte mit dem Zeigefinger auf etwas herum.
„Hab ich’s mir doch gedacht. Seifert!“, krächzte er.
Seifert trat ein. „Tut mir leid. Die Tür fiel hinter mir ins Schloss. Es ist die neue Nummernkombination … ich kann sie mir nicht merken.“
„Neu? Das ist zwei Monate her, mein Guter. Drei, drei, fünf, fünf, sieben, drei, zwei“, schnarrte Grabbauer. „Und?“
Der Assistent hielt ein kleines rechteckiges Ding in die Höhe. „Es lag tatsächlich an der Grafikkarte.“
„Unfassbar. Die sollten fehlerfrei sein.“ Grabbauer untersuchte die Karte mit düsterer Miene. „Das bleibt vorerst unter uns - auch der Kettenraucher muss es nicht erfahren.“
„Selbstverständlich“, gab Seifert zur Antwort.
Die zwei eilten durch den Raum und verschwanden im Gang.
„Jetzt haben wir die Kombination von der Eingangstür“, sagte Chong triumphierend.
„Hier stinkt’s“, Ben schnäuzte sich, „mir tränen die Augen.“
Milli hatte längst einen Verdacht und leuchtete mit ihrer Taschenlampe in die Dunkelheit. Unmengen von Knopfaugen funkelten sie an.
„Das sind Tiere! Mach doch mal das Licht an.“
Kaum war das Licht an, wurde der Raum lebendig: Tiere jeder Art in Käfigen: Affen, Katzen aber auch ganz einfache Ratten und Mäuse.
„Verflixt! Katzen. Igitt! Ich hab ’ne Allergie gegen Katzen.“ Ben nieste. „Ich muss hier raus!“
„Pscht!“
„Wozu brauchen die Viecher“, wunderte sich Chong.
„Experimente … was sonst?“, sagte Anna düster. „Ich weiß, dass in einigen Laboratorien Chips in die Gehirne von Affen eingesetzt worden sind, die dann mit Computern verbunden wurden.“
„Okay. Keine Debatten, keine Zeitverschwendung!“, entschied Milli. „Anna bleibt hier und passt auf. Ben geht zum Van … und Chong und ich suchen den Waffenraum.“
„Das muss der letzte am Ende des Ganges sein - wenigstens laut dem Plan meiner Mutter“, erklärte Ben, der bereits mit der Eingangstür beschäftigt war. Grabbauer hatte sie wieder zugezogen, und wie es aussah, kam man nur mit dem Nummerncode wieder raus. „Ganz schön raffiniert. Ohne die Kombination wären wir jetzt aufgeschmissen“, sagte Ben.
„Sagt mal, seid ihr alle vollkommen
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