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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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Zeitung.“
    „Die Kameraaufzeichnungen!“ Milli starrte Ben an. „Wie ist das möglich?“
    „Vergiss es“, Ben grinste schrullig, „meine Mutter hat erzählt, dass die Kameraüberwachung während des Einbruchs nur Chaosbilder produziert hat. Ziggedorn weiß, dass das kein Zufall ist und ist stinksauer. Die können die Aufnahmen auch nicht wieder herstellen und sind ratlos. Das können sie aber nicht zugeben, deshalb schreiben sie im Artikel auch das mit der Kampftechnik, denn dass Profis am Werk waren, glauben sie wirklich. Und sie wissen auch, dass es zwei Frauen waren, auch wenn’s nicht in der Zeitung stand. Ziggedorn ist jetzt in Alarmbereitschaft wegen seiner inoffiziellen Kellerräume und er fragt sich, woher die Tierschützer wussten, dass es da Affen gibt.“
    „Wenn der wüsste, dass wir gar nichts wussten“, sagte Anna nachdenklich.
    „Ein anonymer Zeuge will gesehen haben, dass wir mit einem Kleinwagen abgehauen sind?“
    „Da wollte sich jemand wichtig machen“, meinte Ben, „kann uns aber egal sein. Es lenkt sogar von uns ab.“
    „Die suchen nach zwei Profis in einem kleinen hellen Auto!“, schrie Milli unbeabsichtigt so schrill, dass sie damit die Aufmerksamkeit anderer Gäste auf sich zog.
    „Pscht!“, machte Anna.
    Chong hievte Mengen an Kartoffelsalat auf seinen Teller und schüttete Ketchup dazu. „Hat deine Mutter was von der verschwundenen Waffe gesagt?“, fragte er Ben.
    „Nein - wurde wahrscheinlich noch nicht entdeckt.“
    Anna strich auf ihrem Teller mit der Gabel Zaziki glatt.
    „Und solche Dinge erzählt sie dir?“
    „Nicht direkt“, antwortete Ben und grinste geheimnisvoll.
    „Ist mir schon klar. Du hörst deine Eltern ab“, sagte Anna spröde.
    Bens Grinsen verschwand, und er wechselte einen kurzen, eher betretenen Blick mit Chong. Anna ließ die zwei nicht aus den Augen und fing an, Löcher ins Zaziki zu bohren.
    „Dann erzähl doch mal“, klinkte sich Milli ein, „hört du sie mit Minispionen, mit Wanzen ab?“
    Bens Lider fingen an zu zuckten, er sah sich verlegen im Raum um.
    „Nur manchmal. Es ist alles wegen unserer Ziggedorn-Sache, versteht ihr. Ich würde das sonst nicht machen, äh … zumindest nicht immer. Ich tue mein Bestes, alles nur für’n Notfall!“
    „Klar - du kannst ja auch nicht stundenlang auf der Lauer liegen“, sagte Milli und lächelte säuerlich, „da ist ein bisschen Technik schon ganz nützlich.“
    „Ganz genau – meine Worte“, versicherte Ben, während er verlegen zu Anna rüber sah.
    Anna machte ein amtliches Gesicht und widmete sich wieder der Zeitung. „Hier ist noch was - speziell für Chong!“
    Ihre Stirn legte sich in Falten, als sie zu lesen anfing:
     
    Monsterblitz zerstört Hardys Hütte
    Ein gewaltiger Blitzeinschlag brachte Dienstagnacht in Hardys Hütte alle Spielautomaten zum Erliegen. Ein Augenzeuge berichtet, der Blitz habe gleich zweimal eingeschlagen und gewaltige Ausmaße gehabt.
    Der Besitzer Hardy Opolskie ist ratlos, so was hätte es bei ihm noch nie gegeben, sagt er. Da Hardy Opolskie zugleich auch Mitinhaber des Automatenaufstellers ist, trifft es ihn doppelt hart. Natürlich sei alles versichert, sagt er, aber niemand zahlt ihm den Ausfall, die Transportkosten und Verschrottung der Automaten.
    Verwüstet wurde der Saloon durch die anschließende Schlägerei, da einige Geräte Geld auswarfen und mehrere Spieler Anspruch darauf erhoben. Die Zahl der Verletzten konnte nicht eindeutig ermittelt werden, da die Polizei, die fünfzehn Minuten später eintraf, bei dem Versuch scheiterte, die Rockergang Los Verdugos zur Einstellung der Tätlichkeiten zu bewegen.
    Weshalb der Strom nur in Hardys Hütte ausfiel, konnte noch nicht geklärt werden, benachbarte Gebäude blieben verschont. Der Blitzschlag legte auch eine Anzahl PKWs und Motorräder lahm. Die Fahrzeuge sprangen nicht mehr an. So bleibt die physikalische Natur des Phänomens eher im Dunkeln. Dass ein einziger Blitzschlag alle Automaten lahm legt, ist eher ungewöhnlich, wenn nicht sogar unwahrscheinlich, urteilt skeptisch Karl Schätzer, Gutachter der Nixgeber Versicherung.
    „Wenn aber alles so funktioniert, wie ich es mir vorstelle“, beteuert Hardy Opolskie, „wird mein Saloon in drei Wochen wieder neu eröffnet.“ Opolskie gibt sich als unverbesserlicher Optimist. „Das wird eine gepfefferte Einweihungsparty“, sagt er und rückt seinen Stetson zurecht, „selbstverständlich sind alle eingeladen.“
     
    Anna hielt den Artikel hoch

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