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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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konzentrierten sich auf den Punkt, von dem das Getöse ausging. Die Sprecherin auf der Bühne erstarrte. Milli schoss hoch und sprang hinter die Waffe. Sie nahm die entsperrte Fernbedienung und drückte ab. Nichts geschah. Milli drückte ein zweites Mal.
    Auf dem Platz setzten sich die Polizeikonvois in Bewegung, den Blick gen Himmel, wo trotz der Helligkeit rote und grüne Sterne blitzten. Jubelschreie erklangen, einige Leute klatschten. Ein Gruppe Demonstranten brüllte: „Teilen der Weltressourcen ist der einzige Weg aus der Krise!“ Immer mehr Menschen stimmten ein oder jubelten.
    Milli geriet in Panik, die Waffe tat es nicht. Sie ruckelte an der Tasche und schüttelte die Fernbedienung, dann drückte sie noch einmal ab. Ben stand plötzlich neben ihr, die Augen aufgerissen, als sähe er einen Tsunami auf sie zurollen.
    „Was um Teufels Hufe tust du da!“, brüllte er und fuchtelte mit den Händen, „du hast den Koffer verschoben!“
    „Das Ding funktioniert nicht!“, brüllte Milli verzweifelt und drückte zur Demonstration noch einmal ab. „Siehst du?!“
    „Funktioniert nicht!“, schnaubte Ben händeringend. Seine Stimme überschlug sich und ging mindestens drei Oktaven nach oben. Er riss Milli die Fernbedienung aus der Hand und hielt ihr das Display unter die Nase: „Sieh doch selbst – da steht vier. Du hast schon viermal geschossen - auf höchster Stufe. Exitus! Eine verdammt deftige Portion.“
    Milli sah ihn erschrocken an. Ihr Mund klappte auf, und obwohl sie wusste, wie dumm sie dabei aussah, konnte sie es nicht abstellen.
    „Man sieht und hört elektromagnetische Strahlung nicht, abgesehen von normalem Licht!“, dramatisierte Ben, während er seine Arme wild hin und herschwenkte. „Oder hast du schon mal Funken und Blitze zwischen Handys gesehen?“ Er prustete - dann beugte sich übers Autodach und begann, an der Tasche zu zerren.
    Milli half ihm. Wie peinlich. Natürlich sah man die Strahlung nicht, welcher Teufel hatte sie geritten?
    Gemeinsam schafften sie es, die Tasche runterzuheben und auf dem Boden abzustellen. Auf dem Marktplatz ging inzwischen das Getöse weiter. Erstaunt sahen Milli und Ben, wie die Raketen von mehreren Stellen aus in die Luft jagten. Was die Raketenanzünder betraf, stand die Polizei angesichts der Menschenmenge auf verlorenem Posten, und die Demonstranten begannen, in Begeisterung zu verfallen. Plötzlich stürmte jemand auf die Bühne und brüllte ins Mikro: „Leute, an der Sparkasse spukt es. Der Automat speit Geld aus … Geld für jedermann … lasst uns teilen, wir sind das Volk! Teilen ist der einzige Weg, um die Krise zu beenden!“
    Ben und Milli starrten sich verdutzt an.
    „Milli, du Knalltüte! Du hast die Sparkasse beschossen und den Geldautomaten erwischt.“
    Milli lief rot an: „Ben, wir müssen den Koffer hier wegkriegen.“
    Aber dann geschah Unerwartetes. Die Tür des Lieferwagens ging auf und der Pseudo, verkleidet als Autonomer, stieg aus. Er guckte sich misstrauisch um und sein Blick streifte Milli und Ben. Er musterte sie flüchtig und suchte weiter. Dann tauchte Seifert auf, das Gesicht eine zerlaufende Teigmasse mit dunklen Löchern, verkleidet in Jeans und Kapuzenpulli. Pseudo machte den Lieferwagen zu und schloss sich kurzerhand den Plünderern an. Milli sah, dass er leicht hinkte - der Bandscheibenvorfall, dachte sie, nicht ganz ohne Schadenfreude. Immer mehr Menschen drängten und rangen vor der Sparkasse, auch die Polizei, die inzwischen die Suche nach den Raketenzündern aufgegeben hatte.
    „Meine Chance“, jammerte Ben und guckte sehnsuchtsvoll in Richtung des allgemeinen Handgemenges. „Mein Handy hat 14 Megapixel und 3-fach-Zoom. Ich könnte Fotos oder einen Film vom großen Geldklau machen … von Hanno Benz - dem oberschlauen Pseudo, diesem Arsch.“
    „Erst müssen wir dieses Ding wegschleppen, Ben, wir -“
    „Hi Leute!“, rief Chong und schlug ihnen so wuchtig auf die Schultern, dass sie strauchelten und beinahe vornüber kippten. „Gratuliere! Das war absolut großartig. Wirklich super. Das Größte!“ Er strahlte übers ganze Gesicht. „Wer hatte die Wahnsinnsidee mit der Sparkasse?“
    „Äh, ja … wart mal Chong.“ Milli und drehte sich zu Ben: „Los, hau ab, mach Fotos, Filmchen und so weiter. Falls wir uns verlieren, treffen wir uns hinter der Kirche. Wenn wir nicht da sind, dann im Café Siebenrock.“
    Ben schwirrte ab. Chong sah ihm erstaunt hinterher.
    Milli berührte Chong leicht am Arm und

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