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Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition)

Titel: Cloudbusters und die Stadt der Schläfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Dahmke
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Seufzer aus. Dann sah sie wieder auf und sagte: „Und was die Leute hier reden, hat keinerlei Bedeutung.“
    Milli besann sich. Sie ging auf ihre Mutter zu, nahm sie in den Arm und gab ihr einen Abschiedskuss.

Die Amerikaner kommen
    Volker Schmitt, der mutmaßliche Mörder von Biobauer Jahn, hat sich in seiner Zelle in der Untersuchungshaft an seinem Bettlaken erhängt. Wie es dazu kommen konnte, ist noch nicht gänzlich geklärt. Auch das Motiv für den Mord ist weiterhin ungeklärt, genauso wie die Frage, ob es möglicherweise einen Auftraggeber gab. Sein Komplize Marco Babias streitet jegliche Mittäterschaft im Mordfall Jahn ab. Volker Schmitt habe die Tat allein geplant und ausgeführt. Er, so Babias, sei nur für den Einbau des GPS-Systems in den Jahnschen Transporter und die Fahrten im PKW verantwortlich gewesen – von einem Mordversuch sei nie die Rede gewesen.
    Sein Anwalt bestreitet jede strafbare Handlung abgesehen von Hausfriedensbruch und illegalem Waffenbesitz. Die Staatsanwaltschaft will demnächst darüber entscheiden, wie sie die Sache zur Anklage bringen wird. …
     
    „Was für ein saublödes Pack!“, kreischte Emma und schlug mit der Faust auf die Zeitung, die vor ihr ausgebreitet auf dem Küchentisch lag. „Gibt es keine Gerechtigkeit mehr!“
    „Wo?“, sagte Milli und schob ihren Kopf über Emmas Schulter.
    „Oh, Milli. Tut mir leid. Ich sollte mich nicht so gehen lassen.“
    „Kein Problem“, sagte Milli, während sie den Artikel überflog. „Vielleicht haben Ziggedorns Handlanger beim Selbstmord ein bisschen nachgeholfen … jetzt kann man den Auftraggeber nicht mehr ausfindig machen.“
    „Sag das bloß nicht laut.“ Emma sah Milli eindringlich an. „Wir leben hier in Ziggedorn-Town, in der Stadt der Schläfer.“
    „Ja-ah. Das sagst du jedes Mal …“ Milli warf Emma einen gelangweilten Blick zu und ging zum Kühlschrank, um seinen Inhalt zu inspizieren. „Aber irgendwann wachen auch die mal auf und merken dann, was hier wirklich los ist“, Milli hielt ein Glas Rote Beete in der Hand und stöhnte, „warum gibt’s denn keinen Apfelmus mehr?“
    „Apfelmus? Doch. In der Kammer.“
    Milli schnappte sich Milch und Sprühsahne und holte sich Apfelmus und Schokoflocken aus der Kammer. Damit setzte sie sich an den Tisch. Emma besah sich die Zusammenstellung und schob eine Augenbraue nach oben.
    „Gestern war ich bei meiner Mutter“, begann Milli. Sie schob die verschränkten Hände hinter ihren Kopf, lehnte sich zurück, blies die Backen auf und prustete. „Du warst doch auch bei ihr? Hat sie dir was über die verschwundene Maschine von meinem Vater erzählt?“
    „Den Satelliten meinst du. Hm …“, Emma überlegte. „Nein.“
    Milli atmete erleichtert auf. Vermutlich hatte das Ganze nicht viel zu bedeuten. Träume, Ahnungen, Visionen - das typische Mutterzeugs eben. Vielleicht meinte sie mit Flugapparat auch einfach nur den sogenannten Satelliten. Die können zwar nicht fliegen, aber die Erde umkreisen. Vielleicht verwechselte sie das nur.
    „Und wie gut hast du meinen Vater gekannt?“, fragte Milli lächelnd.
    „So gut auch nicht … dein Vater hat viel gearbeitet, und wenn er mal hier war, war er meist mit Batori und Lorenz zusammen.“
    „Hat er mal einen Freund, der Salim Quant heißt, mit zu euch nach Koppelitz gebracht?“
    „Salim … wer?“
    Milli sprang auf und schlitterte auf ihren rutschigen Socken zu dem Regal, wo die Nuss Nougat Creme stand. Emma sah ihr irritiert hinterher. „Salim Quant aus London. Ich habe ihn sehr groß und schlank in Erinnerung. Graue Haare. Und fast immer mit Hut.“
    Emmas Gesicht hellte sich auf. „Ah ja! Sein Name stand in der Zeitung. Niemand will ihn gesehen haben, außer Toms Sekretärin ...“
    Milli nickte eifrig.
    „Ja, der war mal hier“, Emma wickelte eine Locke um den Finger und schaute nachdenklich aus dem Fenster. „Das ist lange her. Batori hält große Stücke auf ihn.“ Sie musterte Milli. „Warum fragst du?“
    Milli winkte ab. „Nicht so wichtig. Meine Mutter wollte was über ihn wissen … da muss ich wohl Batori fragen.“
    „Wäre das beste“, meinte Emma und widmete sich wieder der Zeitung. Dann deutete sie auf eine umrandete Anzeige. „Mittwoch ist die Demo gegen Massenvernichtungswaffen. Um drei Uhr geht’s los. Wie lange sind die Herbstferien noch?“
    „Nur noch diese Woche.“
    „Dann sind am dem Tag vielleicht noch viele in den Ferien.“
    Milli lutschte die Nougatcreme vom Löffel

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