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Club der Feinschmecker Eine spannende Liebesgeschichte (German Edition)

Club der Feinschmecker Eine spannende Liebesgeschichte (German Edition)

Titel: Club der Feinschmecker Eine spannende Liebesgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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einen Pastis und sie bittet mich, sie mit meinem Wagen mitzunehmen.
   »Das wird mir hier langsam zu bunt. Aber selber fahren sollte ich auch nicht mehr«, sagt sie und wir verlassen unbemerkt die Feier. Sie schlägt vor, dass wir uns gemeinsam einen Lehrer gönnen sollten, der uns Französisch beibringt. Auf Dauer kommen wir mit Englisch nicht zu Recht. Ich stimme ihr zu und parke meinen Wagen auf dem Hof. Mimi verabschiedet sich und ich schaue in den sternenklaren Himmel. Es hatte wieder nicht geregnet und ich drücke meinen Finger in die trockene Erde des Kräuterbeetes. Bei Doro brennt noch Licht. Eigentlich hatte sie zugesagt, am Abend zu gießen und zu sprengen. Ich mache deswegen kein Fass auf und nehme mir den Gartenschlauch und wässere zuerst die Kübel und gehe danach hinüber zum Hochbeet.
   »Schön wohnst du hier! Da kann unsere Hamburger Wohnung natürlich nicht mithalten!« Ein unvorstellbarer Schreck fährt durch meine Glieder, als ich Rolfs Stimme höre und er aus der Dunkelheit ins Licht tritt.
   »Was willst du hier? Du hast mich zu Tode erschreckt!«
   »Ich besuche meine Frau. Hätte ich gewusst, wo du dich verkriechst, wäre ich bestimmt schon früher gekommen.« Ich rieche seinen Atem und mir wird augenblicklich klar, dass er wieder getrunken hat.
   »Dein ganzes Gerede von einvernehmlicher Scheidung galt also nur dem Herausfinden meiner Adresse?«
   »Wo ist denn dein Franzose? Ich würde deinen neuen Stecher gern endlich persönlich kennenlernen. Für ihn habe ich auch eine Überraschung dabei. Eine kleine Anerkennung dafür, dass er meine Frau fickt und meine Ehe zerstört hat.«
   »Rolf, bitte, bleib ganz ruhig. Wir können über alles reden. Komm mit rein und wir sprechen wie vernünftige Erwachsene miteinander.« Meine Knie werden weich und meine Stimme dünn. Ich weiß, wenn ich jetzt um Hilfe rufen würde, bekäme ich keinen Ton heraus.
   »Ich bin nicht gekommen, um mit dir zu reden, Lea.«
   »Warum denn?«, winsele ich.
   »Keine Angst, ich hol dich nicht zurück. Ich will dich gar nicht mehr. Du bist es nicht wert! Trotzdem erfülle ich dir deinen Wunsch. Du wolltest die Scheidung? Also gut, wir werden uns jetzt hier auf der Stelle trennen. Du weißt doch noch, bis dass der Tod uns scheidet.« Er ist komplett wahnsinnig, denke ich und ich traue ihm alles zu. Meine Stimme versagt zwar, aber mein Verstand ist hellwach. Wenn ich nicht um Hilfe rufen kann, muss ich dafür sorgen, dass Mimi und Doro durch etwas Anderes aufgeschreckt werden. Ich sehe Jeromes Aschenbecher auf dem Tisch stehen und greife ihn mit meiner rechten Hand und werfe ihn mit voller Wucht direkt ins Fenster der Küche. Ich verfehle die Scheibe nicht und höre das Scheppern des Glases. Mit dem Gartenschlauch spritze ich einen harten Wasserstrahl in sein Gesicht und versuche zu entfliehen. Aber ich komme nicht weit. Er zieht mich an den Haaren über den harten Boden und greift mir mit einer Hand brutal zwischen die Beine.
   »Du elendige Hure«, brüllt er. Die andere Hand ballt er zur Faust und sie schlägt mir direkt an die Schläfe. Ich spüre seinen schweren Körper auf meinem Bauch und ich ahne, dass er ausholt, um erneut zuzuschlagen. Nach dem dritten Schlag auf den Kopf sehe ich Mimi mit einem Spaten auf uns zukommen. Ihre Schritte knirschen auf dem Kies, aber Rolf bemerkt sie nicht. Wortlos verpasst sie ihm eine Breitseite und ruft, dass Doro sich beeilen möge. Rolf versucht seinen Kopf zu heben und Mimi schlägt erneut zu.
   »Blau oder rot«, ruft Doro, die mit ihrem Bolzenschussgerät auf uns zu rennt. Sie wählt die rote Munition und hält ihren geladenen Schlachtschussapparat an seinen Kopf.
   »Drück endlich ab!«, fordert Mimi und Doro schaut mich fragend an.
   »Nein!«, schreie ich und nehme Doro das Schussgerät aus der Hand und betätige selber den Abzugshebel. Mit einem dumpfen Ton befördert der Bolzen das große Kaliber in Rolfs versoffenes Gehirn. Keuchend stehe ich über ihm. Meine Atmung ist so unregelmäßig, dass ich befürchten muss, ohnmächtig zu werden.
   »Wohin mit ihm?«, fragt Doro.
   »In den Pool!«, schlage ich vor. »Einige Schubkarren Sand und ein paar Mal mit der Walze drüber rollen, und wir können ihn morgen einbetonieren lassen.«
   »Willst du jedes Mal, wenn wir schwimmen gehen, an diesen Mistkerl erinnert werden? Nix da! Doro, ruf deinen Bruder an und sage ihm, dass das Tierheim wieder frisches

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