Club der Verdammten 01: Seelenhüter: Erotischer Vampirroman (German Edition)
ihm einheizte, verpufft wie heißer Wüstenwind in arktischen Gefilden. Er hatte endlich die Stimmen seiner Ahnen am Heiligen Ort gehört und ihm war aufgegangen, dass es in seiner Hand lag, sich dem scheinbar vorgegebenen Schicksal entgegenzustellen. Mittlerweile konnte er nicht mehr verstehen, warum er jemals vorgehabt hatte, Paula umzubringen. Er war entschlossen, dem Fluch die Stirn zu zeigen. Endlich hatte dieser ein Gesicht und einen Namen bekommen: Cangoon.
Luka spürte, wie Kraft und Zuversicht ihn erfüllten wie nie zuvor. Beim letzten Besuch am Heiligen Ort hatte er eine Stimme vernommen, die wie von einer Frau und einem Mann gleichzeitig klang. Sie flüsterte fast unhörbar.
„Alles wird gut.“
„Samuel. Gaia.“ Luka hatte versucht, sich auf die Eingebung zu konzentrieren, doch der Zauber wiederholte sich nicht. So hatte er sich beeilt, zu Paula zu kommen, denn ihm blieben nur noch wenige Stunden mit ihr.
Seit es ihm wieder möglich war, Gedanken zu lesen, wusste er, welche Gefühle Paula für ihn hegte und der Zeitpunkt würde kommen, an dem sie ihm dies sagte und er Gelegenheit bekam, auch ihr seine Liebe zu gestehen. Am liebsten hätte er die Party auf der Stelle mit Paula verlassen, doch ihm war klar, dass er sie außerhalb dieser Mauern in Lebensgefahr brachte. So fasste er sie nur bei der Hand und zog sie mit sich.
„Möchtest du gern ein paar Mitspieler haben?“
Er vernahm amüsiert ihr Schlucken, und da er sich in ihrer Gefühlswelt eingenistet hatte, spürte er, wie ein Stromstoß zwischen ihre Beine fuhr. Die Erinnerung an den Sex auf dem Holztisch blitzte vor ihrem inneren Auge auf, erregte sie und ließ das Verlangen nach Gleichartigem oder mehr wachsen. Luka fasste ihren Ellbogen, gingmit ihr zu Daniel und bedeutete ihm, mit ins Billardzimmer zu kommen.
Luka erforschte Paulas Gedanken und Gefühle, nichts war ihm wichtiger, als ihr höchste Erfüllung zu schenken. Er wusste, dass sie sich nichts sehnlicher wünschte, als mit ihm allein zu sein, doch ausgerechnet diesem Wunsch konnte er im Moment nicht nachgeben. So beschloss er, die Seite in ihr zu wecken, die alle Schattenseelen erfüllte. Er war in Anbetracht seines Vorhabens nicht im Geringsten von Eifersucht erfüllt. Es war nun mal eine Eigenart der Schattenseelen, Sex ohne den selbst auferlegten Zwang der Monogamie frei und ungezwungen zu genießen. Frauen taten dies noch eher als Männer, die, wenn sie ihrer Seelenpartnerin begegneten, meist nur gemeinsam mit ihr die Wonnen der körperlichen Liebe mit anderen Partnern genossen. Und hier bot sich eine brillante Gelegenheit, Paula auf andere Gedanken zu bringen. Ihr noch für wenige Stunden Glück zu schenken, bevor er ihr unendlich wehtun musste.
Weiches Licht von gedimmten Wandflutern breitete sich fast kreisförmig an den Wänden aus, die starke Billardlampe war ausgeschaltet. In einem Sessel weiter hinten kuschelte ein Pärchen. Luka kannte sie weder, noch interessierte ihn, wer sie waren und was sie trieben. Umso mehr wollte er Paulas Gefühle auskosten. Daniels Hand auf ihrem Hinterteil lenkte sie ab und sie erschauderte bei dem Gedanken, dass sie es in wenigen Minuten wild in aller Öffentlichkeit treiben würde. Allein die Vorstellung, dass sie Zuschauer hatten, andere hinzukommen, sich zusätzliche Mitspieler einmischen könnten, verursachte ihr Atemnot, die ihr als Mensch Erstickungsanfälle bereitet hätte. Ihre Bereitschaft für solche Erlebnisse wäre automatisch gereift, je mehr sie die Eigenschaften der Schattenseelen im Laufe ihrer Entwicklung annehmen würde, und im Moment scheute sich Luka nicht, durch seinen Einfluss die Entwicklung zu beschleunigen.
Paulas Stimme war heiser, als sie sich für das Glas Champagner bedankte, das er ihr an der Bar einschenkte. Er ließ den Zeigefinger über ihre Hand gleiten, während sie das Getränk annahm, und zeigte ihr durch sein leises Seufzen, dass er so scharf war, dass selbst sanfteste Berührungen ihn elektrisierten.
Zwei Schatten schoben sich aus dem abgedunkelten Flur ins Zimmer, und als sie nähertraten, erkannte er Lara und Emmi. Sie lächelten.
„Dürfen wir euch Gesellschaft leisten?“
Es war klar, dass Daniel grinste wie ein Honigkuchenpferd. Luka schmunzelte im Stillen. Paula kuschelte sich an seine Brust und sein Schwanz reagierte, richtete sich voll erregender Vorfreude auf.
„Gern“, antwortete Paula, nachdem er ihr neckisch zugenickt hatte.
Emmi schlang ihren Arm um Daniels Hüfte und drückte
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