Club der Verdammten 01: Seelenhüter: Erotischer Vampirroman (German Edition)
andrer handelt:
Im Leben ists bald hin-, bald widerfällig
,
Es ist ein Tand und wird so durchgetandelt
.
Schon hat sich still der Jahre Kreis geründet
,
Die Lampe harrt der Flamme, die entzündet
.
, Liebe
Die bleibt nicht aus! – Er stürzt vom Himmel nieder
,
Wohin er sich aus alter Öde schwang
,
Er schwebt heran auf luftigem Gefieder
Um Stirn und Brust den Frühlingstag entlang
,
Scheint jetzt zu fliehn, vom Fliehen kehrt er wieder:
Da wird ein Wohl im Weh, so süß und bang
.
Gar manches Herz verschwebt im Allgemeinen
,
Doch widmet sich das edelste dem Einen
.
, Nötigung
Da ists denn wieder, wie die Sterne wollten:
Bedingung und Gesetz; und aller Wille
Ist nur ein Wollen, weil wir eben sollten
,
Und vor dem Willen schweigt die Willkür stille;
Das Liebste wird vom Herzen weggescholten
,
Dem harten Muß bequemt sich Will und Grille
.
So sind wir scheinfrei denn, nach manchen Jahren
Nur enger dran, als wir am Anfang waren
.
, Hoffnung
Doch solcher Grenze, solcher ehrnen Mauer
Höchst widerwärtge Pforte wird entriegelt
,
Sie stehe nur mit alter Felsendauer!
Ein Wesen regt sich leicht und ungezügelt:
Aus Wolkendecke, Nebel, Regenschauer
Erhebt sie uns, mit ihr, durch sie beflügelt
,
Ihr kennt sie wohl, sie schwärmt durch alle Zonen -
Ein Flügelschlag – und hinter uns Äonen!“
„Was genau soll mir das sagen?“
„Goethes geheimnisvolle Urworte mögen schwer zu verstehen sein, Liebes. Doch ich glaube, er hat die Macht der Sterne, des Universums erkannt, das Spiel der Götter mit dem Schicksal.“ Adriel brauchte selbst einen Moment, um die philosophischen Begrifflichkeiten zu verdauen. „Letztlich aber ist es so, dass sich jeder gegen sein vorgegebenes Schicksal, das die Sterne ihm am Tag seiner Geburt in die Wiege legen, auflehnen kann. Mancher wird dabei zum tragischen Helden, doch andere finden ihre wahre Bestimmung, ihren Seelenpartner und vollendetes Glück.“
Das Unverständnis wollte nicht aus Paulas Blick schwinden.
„Schau selbst.“ Adriel drehte ihren Kopf sanft, sodass ihr Blick auf den Waldrand fiel.
Paulas Lippen entfloh ein Schrei. Aus dem Schatten der Eichen schälte sich eine Lichtgestalt und wurde heller und heller, je näher sie kam. An ihrer Seite betrat Luka die Lichtung. Wie der Prinz aus dem Märchen schritt er auf sie zu, sackte vor ihr auf die Knie und legte ihre Hände in seine.
„Paula, Liebste.“
„Bist du ein Geist?“
„Nein, mein Engel, ich bin wahrhaftig bei dir.“ Seine Stimme war dunkel und eindringlich, sie zitterte. „Ich liebe dich, Paula. Ich liebe dich mehr als alles andere im Universum.“
„Luka …“ Paula versuchte, sich aufzusetzen. Luka und Adriel stützten sie. „Ich liebe dich noch viel mehr“, schluchzte sie und Luka umfing sie mit seinen Armen, wiegte sie in einem Taumel des Glücks, das ihm aus jeder Pore strahlte.
Gemächlich zog sich Adriel an Jonas’ Seite zurück. Ihr Eid war erfüllt. Er sandte einen Dank an das Universum.
Paula sah ihm hinterher. Eine erste Erkenntnis blitzte in ihren Augen.
„Ist der Fluch besiegt?“
„Ja. Bis in alle Ewigkeit.“ Adriel und Jonas antworteten gleichzeitig. „Unsere Aufgabe ist getan. Leb’ wohl, Paula. Leb’ wohl, Luka. Wir werden an euren Seiten bleiben.“
Die Tränen aus Paulas Augen nässten den Boden des Heiligen Ortes, und zwei Seelen waren auf ewig in ihr vereint, verbunden mit ihrem eigenen Geist, den das Universum ihr zugedacht hatte, verbunden in unendlicher Liebe zu einer der letzten Schattenseelen der Welt.
Adriels und Jonas’ Gestalten begannen, sich aufzulösen.
„Adriel?“ Paulas Stimme hatte an Kraft zurückgewonnen und ein winziger schelmischer Unterton schwang in ihr mit.
„Ja?“
„Du warst nicht gerade immer ein Engel, nicht wahr?“
Adriel grinste. „Spielst du auf Sex an?“
„Worauf sonst?“
„Nun, Engel sind eben auch nur Menschen …“
Seine lachende Stimme verklang mit einigen letzten glitzernden Fünkchen.
„Lara und Emmi?“
„Es geht ihnen gut, Liebste. Sie sind wohlbehalten zu Hause.“
„Ist ihnen etwas passiert?“
„Nein.“ Luka streichelte Paula zärtlich. „Sie waren nie weg. Niemand von uns ist vor Cangoons Trugbildern sicher, außer Hexen und Druiden. Das war der Grund, warum wir Rebecca und Lorenzo engagiert haben. Sie konnten dich leider nicht aufhalten.“
„Wieso das alles?“ Paula drang in Lukas Seele ein, wurde eins mit ihr und versuchte, seine Beweggründe zu verstehen. Warum
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