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Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition)

Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition)

Titel: Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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hatte als er sich von ihr. Der Blick, den sie ihm über die Schulter zuwarf, bevor sich die elektrischen Schiebetüren des Krankenhausportals hinter ihr schlossen, hatte Bände gesprochen. Sie verkörperte sein Universum. Seinen Glücksstern. Seine Seelenhälfte. Und das Schönste war, dass sie offenbar die gleichen Gefühle hegte. Wie innig sie sich hingegeben hatte. Und wie beseelt er von der eigenen Zärtlichkeit gewesen war, die er ihr geschenkt hatte. Er verspürte nicht einmal ein winziges Zucken, das ihn getrieben hätte, sie hart und fordernd zu nehmen, wie er seine bisherige Natur eingeschätzt hatte. Sicher, auch das würde sich wahrscheinlich im Laufe der Zeit ergeben. Wenn sie es wollte. Doch zum ersten Mal in seinem Dasein, zum ersten Mal in den unzähligen Beziehungen, die er geführt hatte, in den namenlosen Reihen Hunderter Frauen war es ihm wichtig, dass in erster Linie sie Befriedigung fand. Das höchste Glück. Die oberste Erfüllung, diezu finden möglich war. Wie sehr hoffte er, dass es ihm gelungen war, ihr das zu geben.
    An einer Ampel fasste ihn der Schmerz, stach ihm wie mit einer glühenden Nadel ins Gehirn. Er musste an den Straßenrand ausweichen, um die wütend hupenden Autofahrer hinter sich vorbeizulassen. Daniel riss den Helm vom Kopf. Der Duroplast knallte auf das Pflaster. Die Hände an die Stirn gepresst, wünschte er Holly herbei. Doch sie konnte seine Hilfeschreie nicht hören, nicht spüren. Er musste zu ihr ins Krankenhaus.
    Der Regenbogen gab ihm die Kraft. Wie er es von Paula gelernt hatte, stellte er seinen Geist in den farbenfrohen Lichtbogen, sog Energie und Ruhe in Körper und Seele. Er wusste nicht, ob Sekunden oder Minuten vergangen waren, als er die Fahrt fortsetzte. Der Big Ben in der Ferne verriet, dass Holly bald Feierabend hatte. Er würde sie vor dem Portal abfangen, dort, wo er sie abgesetzt hatte. Wenn sie nicht kurz nach Dienstende auftauchte, würde er sanft, und nicht zu weit, in ihre Gedanken eindringen, um zu erfahren, wo sie sich aufhielt. Nur, damit er sie finden konnte. Es durfte ihm auf keinen Fall misslingen, heute erneut ihre Nähe zu erobern.
    Seine Befürchtungen lösten sich in Luft auf. Holly trat aus dem Gebäude und erblickte ihn sofort. Ein Leuchten huschte über ihr apartes Gesicht. Sie eilte auf ihn zu. Holly trug noch ihren Arztkittel und selbst in diesem sackartigen Mantel wirkte sie wie eine Göttin. Sexy. Verführerisch. Eine unwiderstehliche Ausstrahlung aussendend. Er breitete die Arme aus und umfing sie in einer innigen Umarmung, drückte ihr die Lippen auf das nach Desinfektionsmitteln riechende Haar. Es schreckte ihn nicht ab. Nur ihre Nähe war wichtig. Nichts anderes.
    Was er nicht zu hoffen gewagt hatte, trat ein. Sie lud ihn zu sich nach Hause ein. In ihrer Gegenwart fühlte er sich geborgen, kraftvoll, stark. Im Körper und im Geiste. Nichts schien seine Seele zu trüben, wagte sich, ungewollt von ihm Besitz zu ergreifen. Die schwarzen Wolken – weggeblasen. Das waren sie auch am Morgen noch gewesen, als sie sich getrennt hatten. Doch je weiter der Tag vorangeschritten war, desto mehr zog sich das Weiß zum Grau zusammen, verdichtete sich und wurde dunkler und dunkler. Offenbar konnte er es nur wenige Stunden ohne Holly aushalten, ohne dass die Qual seiner umgeschlagenen Gabe ihm den Verstand raubte.
    Wie aber sollte er Holly das begreiflich machen? Waren ihre Gefühle für ihn bereits stark genug, dass sie die Wahrheit verkraften konnte? Nein, unmöglich. Sie war nur ein Mensch. Menschen begriffen niemals. Und sie hatten Angst. Es wunderte ihn, dass Holly diese Bangnis nicht zeigte. Das konnte nur Liebe bedeuten. Liebe übertrumpfte alles.
    In ihrer Wohnung angekommen, entschuldigte sie sich. Sie wollte unter die Dusche. Sie forderte ihn auf, sich ungeniert umzuschauen und eventuell schon einmal den Kühlschrank zu durchsuchen, nach etwas, das sie sich gemeinsam zum Essen bereiten könnten.
    Daniel nahm die Umgebung überhaupt nicht richtig wahr. Zwar fühlte er ein Wohlsein in ihren vier Wänden, aber weder die schlichte Eleganz ihrer Möbel, die eigenwilligen und wertvollen Kunstgegenstände noch die warme und freundliche Atmosphäre der gesamten Einrichtung wollte seine gesteigerte Aufmerksamkeit wecken. Nur der Wunsch nach ihrer Nähe brannte wie glühende Kohlen in seinem Inneren.
    Er bereitete einen Salat mit Thunfisch und buk mit Kräuterbutter gefüllte Baguettes auf. Dann entkorkte er eine Flasche Weißwein. Daniel

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