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Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition)

Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition)

Titel: Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Rolle, dass er einmal ein Mensch gewesen war? Nein. Die Vorhersehung musste es bestimmt haben, dass er zum Vampir wurde. Die Seiten wechselte. Hatte er das tatsächlich getan? Was für einen Menschen hatte er einst dargestellt?
    Cangoon wusste es nicht. Er tastete in seinem Bewusstsein, doch der Schleier hob sich nicht. Er fand einfach keine Erinnerung an sein menschliches Dasein, eben so wenig wie an seinen Schöpfer als Vampir. Nur an den Tag, an dem er als solcher aufgewacht war. In einer dunklen Gasse, ohne Hinweis auf seine vorherige Existenz, nur den Brief des Urahnen seiner neuen Spezies in der Jackentasche. Vom ersten Luftholen an,noch bevor er merkte, dass das Atmen eigentlich überflüssig war, hatte er erkannt, dass sich von nun an seine Welt verändert hatte, und spätestens, nachdem er die Zeilen gelesen hatte, erkannte, dass er etwas erreicht hatte, was ihm zu Lebzeiten vermutlich nicht gelungen war: eine Bestimmung zu erlangen.
    Gib nur erst acht, die Bestialität wird sich gar herrlich offenbaren. 1
    Goethe, immer nur Goethe. Die Kenntnisse mussten ein Souvenir seiner Vergangenheit sein. Cangoon schüttelte den Kopf. Es spielte keine Rolle, woher er die Weisheit nahm, wichtig war, sie zu befolgen.
    Sein Blick klärte sich und er nahm wieder das Spiel wahr, dass seine Untertanen mit der Frau trieben. Er gönnte es ihnen und es tat der Frau gut. Ihre Angst würde sich bis zum Wahnsinn steigern, und dann würde sie die Erlösung erkennen.
    Ziou stieß sie mit dämonischem Gelächter, das nur in den Ohren ihrer Gruppe zu hören war, in Richtung eines der anderen Vampire. Wie die Kugel eines Flipperautomaten schoss der Leib der Frau zwischen ihnen hin und her. Gedämpfte Töne entrangen sich ihrem geknebelten Mund, wiederholten sich im Echo und schenkten ihm köstliche Vorboten jugendlicher Vitalität. Cangoon suchte ihren Blick. Ja, sie war so weit. Dem Irrsinn verfallen. So schmeckte das Blut am besten, gab ihm die meiste Kraft. Die würde er benötigen, um seine Wunden zu heilen. Und dann, um seinen genialen Plan umzusetzen.
    Luka und Paula befanden sich auf Weltreise, das hatte er den Gedanken dieser Emily entnommen. Die würde auch noch ihr Fett wegbekommen … aber das hatte Zeit. Die Anführer zu erledigen würde noch mehr Energie von ihm verlangen, noch mehr Helfer. Es kam ihm mehr als gelegen, dass er Zeit haben würde, sich vorzubereiten, seine Armee zu stärken, bis er sich an die Vernichtung der beiden begab. Diesmal würde es gelingen. Er würde es nicht wie beim letzten Mal über Jahre hinweg planen und sich langsam und genüsslich vortasten, sie nur beobachten und genießen, wie seine kleinen Spitzen sich hier oder dort ins Fleisch bohrten. Zweifellos ein unwiderstehlicher Genuss, doch diesmal waren sie darüber im Bilde, dass sie einen Feind hatten, und würden gewappnet sein. Das war nicht dasselbe wie unbedarfte Opfer, die nicht ahnten, dass er hinter ihnen her war.
    Und es war gut, dass niemand diesem Daniel Roberts zur Seite stand – dem einzigen Vertreter der Schattenseelen außer Luka Canvey und Paula Landon. Ihn zu vernichten, ihn endgültig in den Abgrund der Verdammnis zu stoßen, dazu würde seine momentane Kraft reichen. Ihn anschließend zu töten, würden seine Untergebenen allein hinbekommen.
    Ja, das Blut der Frau war bereit. Es kochte, es brodelte vom Wahn erfasst.
    Mit einem knappen Wink gab er den Auftrag, sie zu ihm zu führen. Er stand auf, die Reißzähne bereits aus dem Oberkiefer gefahren.
    Ziou schleppte das Bündel Fleisch heran. Mit einem Ruck zerfetzte Cangoon die Kleidung, sodass die Frau nackt vor ihm stand. Hätte Ziou sie nicht festgehalten, wäre sie vor ihm zusammengebrochen. Er wunderte sich, dass sie noch nicht ohnmächtig war. Ihre Seele musste stark sein. Es würde ihm noch mehr Energie geben. Er ließ die Hände nach vorn schnellen, schloss die Krallen um ihre Schultern. Ihr Kopf baumelte schlaff zur Seite und legte die heftig pulsierende Schlagader frei wie ein köstliches Häppchen auf einem Präsentierteller. Cangoon biss zu. Er saugte bis zum letzten Tropfen das honigsüße Blut, wartete, bis sich der Körper unter seinen Händen zu Staub aufzulösen begann. Um sie zu seinesgleichen zu machen, hätte er exakt einen Herzschlag vor dem letzten aufhören und ihr von seinem eigenen Blut in den Rachen träufeln müssen bis sich ihr Lebenswille regte und sie gierig die Zähne in sein Fleisch schlug, um neuen Lebenssaft in sich aufzunehmen. Doch für

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