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Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition)

Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition)

Titel: Club der Verdammten 2 - Liebesseele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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diese Prozedur hatte er jetzt keine Zeit, und sie hätte ihm auch wieder das wertvolle Feuer geraubt, das er just gewonnen hatte. Vampire zu kultivieren, dazu hatten sie später genug Zeit. Cangoon klopfte sich den Staub von der Kleidung. Ungemeine Dynamik durchrauschte seine Adern, seinen Geist.
    „Wie geht es weiter, Herr?“ Ziou hielt den Kopf gesenkt, während er mit ihm sprach, eine Gepflogenheit, die er allen Untertanen als erstes beibrachte. Sie hatten ihm nicht in die Augen zu sehen.
    „Wir werden uns jetzt ganz Mr. Roberts widmen.“
    „Mit dem Ziel, ihm die Unsterblichkeit zu nehmen?“
    „Du hast es erfasst, Schlaukopf. Danach überlasse ich ihn euch. Ihr könnt ihm den Todesstoß versetzen.“
    „Danke, Herr.“
    „Nur frisch ans Werk! Die Spitze, die mich bannte, Sie sitzt ganz vornen an der Kante. Noch einen Biß, so ist’s geschehn. Nun“, Cangoon schnalzte genüsslich mit der Zunge, bevor er Goethes Worte mit eigenen verfälschte, „Daniel Roberts …“, gefolgt von einem höhnischen Lachen, „träume fort, bis wir uns wiedersehn. 1 “

     
    Bereits sechs Stunden hielt der Stromausfall nun an. Und langsam nahte die Dunkelheit. Vincent Carreraschob mit einem unwilligen Knurren das Buch zur Seite. Die Vorbereitungen auf die Vorlesung morgen Vormittag konnte er vergessen. Er brauchte noch wenigstens vier Stunden Zeit zum Lesen, doch bei Kerzenschein hatte er keine Lust. Selbst unter Berücksichtigung seiner gesteigerten Sehfähigkeit nicht. Außerdem benötigte er dringend das Internet … und da halfen ihm nicht einmal seine übernatürlichen Fähigkeiten. Strom würde er nicht herbeizaubern können.
    Hatte er sich bis jetzt kaum Gedanken gemacht, bereitete es ihm nun doch allmählich Kopfzerbrechen, warum in der Londoner City ein Blackout auftrat und so lange anhielt. Er griff zu seinem Handy. Wie immer, wenn er über seinen Büchern hockte, war es ausgeschaltet. Vince drückte auf die Einschalttaste und schob das Gerät in die Hosentasche. Durch das Fenster fiel sein Blick auf eine Gruppe von Leuten, die sich auf dem Bürgersteig vor dem Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite unterhielten. Er konzentrierte sich, um die Barriere des Fensterglases zu durchdringen, Nebengeräusche auszuschalten und einzelne Gespräche herauszufiltern.
    Merkwürdig, die meisten Menschen sprachen leise, fast flüsternd. Er blickte auf die Uhr. Noch eine Stunde bis zum regulären Ladenschluss, doch die Geschäfte entlang der breiten Häuserfassade hatten geschlossen. Die Reklametafeln leuchteten logischerweise nicht, aber auch die Gitter oder Rollläden vor den Fenstern und Türen waren angebracht, beziehungsweise hinabgelassen, bis auf die elektrischen. Hinter den Schaufenstern bewegten sich keine Schatten. Über was redeten die Leute?
    „Nun regt euch mal alle nicht so auf. Nur wegen der paar Stunden …“ Ein älterer Mann, der die Ruhe gepachtet zu haben schien, sprach lethargisch auf die Gruppe ein. Seine Gleichgültigkeit fand keinen Anklang, die Menschen traten unruhig von einem Fuß auf den anderen. Widerspruch wurde laut.
    „Das ist aber das erste Mal, dass ein Stromausfall so lange anhält. Und mir sind bedenkliche Gerüchte zu Ohren gekommen. Wir sollten besser achtgeben und uns auf Schlimmeres einstellen.“
    Vince spitzte die Ohren. Seine Intuition sagte ihm, dass dieser Sprecher über eine wichtige Information verfügte.
    „Es muss eine größere Panne sein. Die beim Stromumschaltwerk scheinen richtig Probleme zu haben.“
    „Woher weißt du das?“
    „Mein Sohn hat mich vorhin angerufen. Aus den Staaten. In Manhattan berichten sie bereits über die Probleme in London. Anscheinend hat es eine Überspannung gegeben.“
    „Warum kriegen die das verdammt noch mal nicht schneller in den Griff?“ Die wütende Frage kam von einer jungen Frau, die ein zappelndes Baby in den Armen hielt. „Soll ich meinem Jungen jetzt etwa kalte Milch zu Trinken geben? Haben die überhaupt eine Vorstellung, was es heißt, stundenlang ohne Strom zu sein?“ Ihre Stimme nahm einen weinerlichen Ton an. „Ich kann keine Wäsche waschen, ich kann kein Radio hören, den Fernseher nicht einschalten. Ich erfahre nicht einmal, was los ist. Wenn mein Mann nach Hause kommt und ich habe kein Essen gekocht, ist der Teufel los …“
    Eine andere Frau mischte sich ein, eine dürre Mittfünfzigerin, die einen geblümten Kittel über ihrer Kleidung trug. „Mädchen, reg dich mal nicht so auf. Die U-Bahnen sind

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