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Coaching - Eine Einfuehrung fuer Praxis und Ausbildung

Titel: Coaching - Eine Einfuehrung fuer Praxis und Ausbildung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Schreyoegg
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etwa Leiter von Kliniken bei ihren Planungen Vorgaben von Kranken- oder Rentenversicherungen berücksichtigen und
     haben mit Vertretern dieser Systeme immer wieder in Kontakt zu treten. Sozialmanager von Fortbildungsinstituten für Psychotherapie,
     Beratung und Supervision sind laufend mit Anforderungen einschlägiger Verbände befasst, sodass es für sie opportun ist, in
     diesen aktiv mitzuarbeiten. Dann können sie nämlich dort die Entwicklung von Standards in Status Nascendi mitbestimmen. Darüber
     hinaus hat es sich in den letzten Jahren auch in diesem Milieu herumgesprochen, dass eine Einrichtung ihre Angebote auf den
     Bedarf in der Umwelt abzustimmen hat (
Flösser, Otto
1992). In Coaching-Verläufen mit dieser Personengruppe geht es nicht selten um Auseinandersetzungen mit Organisationskulturen
     von Suprasystemen, die dem einzelnen Sozialmanager zunächst oft ganz unverständlich sind. Bei der Beschäftigung mit Suprasystemen
     ist z. B. die |126| Dynamik dieser Systeme, ihre Anschlussfähigkeit (
Luhmann
1984) an die Deutungs- und Handlungsmuster der Sozialmanager und ihre eigenen Variationsmöglichkeiten in Interaktion mit diesen
     Systemen zu thematisieren.
    Neben der Beschäftigung mit übergeordneten und benachbarten Systemen interessieren sich Manager von Human Service Organizations
     auch zunehmend für die Auseinandersetzung mit Märkten; denn die Funktionsfähigkeit und zum Teil sogar der Bestand dieser Organisationen
     als Dienstleistungssysteme hat sich letztlich immer am Bedarf und den speziellen Wünschen einer gegebenen oder potenziellen
     Klientel zu orientieren (
Flösser, Otto
1992;
Hasenfeld
1992).
    Blieb diese Sichtweise für Protagonisten »sozial-orientierter« und »bürokratischer« Kulturen (
Maelicke, Reinbold
1992) bis zu Beginn der 90er Jahre noch relativ fremd, spielt sie für Sozialmanager »unternehmerischer« und »leistungsorientierter«
     Kulturen eine zentrale Rolle; denn der Erhalt von Systemen dieses Kulturtyps ist von Anbeginn an derartige Managementkompetenzen
     gekoppelt. In den letzten Jahren werfen aber, wie schon angesprochen, auch leitende Personen der erstgenannten Kulturtypen
     solche Themen auf.
    2.3 Akzente bei Freiberuflern
    Themenpräferenzen von freiberuflich Tätigen lassen sich weniger leicht typisieren; denn diese Gruppierung weist ja nun je
     nach Grundberuf und Tätigkeitsfeld starke Variationen auf. Sie lassen sich auch kaum so ohne weiteres Kulturtypen zuordnen.
     Grundlegendes Kriterium ist hier die Freiberuflichkeit, obschon sich die Horizontstruktur von Freiberuflern vorrangig durch
     Ausbildung und Tätigkeitsfeld definiert. So wirft etwa ein freiberuflicher Arzt andere Themen auf als ein Unternehmensberater,
     ein Psychotherapeut, ein Rechtsanwalt oder ein Versicherungsunternehmer.
    Als feld- und berufsgruppenübergreifende Themen lassen sich bei Freiberuflern eher solche benennen, die mit der Dauer ihres
     Status als Freiberufler in Beziehung stehen. In den Anfangsstadien von Freiberuflichkeit sind sie meistens mit der Organisation
     ihrer Arbeit befasst, im weiteren Verlauf mit ihrer sozialen Verankerung und in späteren Stadien mit Fragen, wie sie ihre
     weitere berufliche Entwicklung planen.
    |127| Fragen zur Organisation der eigenen Arbeit
    Für diese Personengruppe stehen am Anfang ihrer Freiberuflichkeit oft Fragen an, wie sie ihre Zeit gleichermaßen konstruktiv
     und ertragreich verteilen und wie sie ihren »Bürokram« sinnvoll und effektiv bewältigen können.
Zeitmanagement:
Am Anfang leiden Freiberufler fast regelmäßig unter Vorstellungen, dass sie alle Aufträge oder Klienten, die ihnen begegnen,
     annehmen müssten. Rechtsanwälte oder Psychotherapeuten schütten sich anfangs oft mit Arbeit so zu, dass sie abends nur noch
     erschöpft ins Bett fallen. Auch freiberuflichen Fortbildnern fehlt oft die Stärke, Aufträge abzulehnen. Privatleben oder Hobbys
     gehen dabei leicht zu Bruch. Im Coaching geht es hier oft um eine angemessene Planung, d. h. welche Aufträge mit welchem Interessenanteil
     Vorrang haben sollen, welche Spezialisierung angestrebt wird, welche Aufträge eine höhere Präferenz haben als andere, welche
     Tages-, Wochen-, Monats- oder Jahresplanung bekömmlicher wäre, welche Interessen wie und zu welchen Zeiten realisiert werden
     sollen usw.
Verwaltung:
Ein anderer neuralgischer Punkt ist anfangs die Verwaltung. Nicht selten liefern Freiberufler noch nach Jahren ihrem Steuerberater
     einmal im Jahr einen

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