Coaching mit DreamGuidance

bei Auditorium.

II. Vision – oder wie Sie erträumen, wer Sie morgen sein wollen
    Auf der Basis dessen, was einen Menschen zu dem gemacht hat, was er heute ist, gilt es nun nach vorn zu schauen. Wohin soll die weitere Lebensreise gehen? Wie findet er mit seinen Ressourcen und Sehnsüchten zum erwünschten Erfolg? Und welche Ziele sind es, die der oder dem Ratsuchenden individuell entsprechen?
    P/Review
    Der Kern, das absolute Herzstück der Methode ist die P/Review: ein in meiner Arbeit mittlerweile stehender Begriff für Preview – also die Vorschau auf Zukünftiges – und Review – der Rückblick auf Vergangenes. Beides innerhalb einer geführten inneren Reise zu betrachten, kann die Weichen für das weitere Leben komplett neu ausrichten. Das zeigen auch die Feedbacks der meisten KlientInnen. Jeder Coachee berichtet von der einen oder anderen Technik oder Erfahrung während des Coachings – doch wie es ihr oder ihm mit dieser Visionsreise, diesem geführten Tagtraum ging, das bleibt selten unerwähnt. Und immer schwingen dankbares Erstaunen und neu gefühlte Zuversicht mit.
    Ein Blick zurück aus der fernen Zukunft
    In der P/Review kommt das Träumen, das meiner Art des Coachens den Namen gab, am stärksten zum Tragen. Die Grundidee ist einfach: In einer leichten Trance werden von einem sehr späten Lebensalter aus Momente des Glücks rekapituliert. Von beispielsweise 85 Jahren schaut man in Siebenerschritten auf erfüllende Augenblicke zurück und erarbeitet dann aus diesen positiven Bildern und Gefühlen die Vision, um die es einem im Leben wirklich geht. Der alte Mensch erinnert sich und bewegt sich vom Lebensanfang durch die Zeit – von einem kostbaren Glücksmoment zum nächsten. Siebenerschritte bieten sich dabei deshalb an, weil sich der Körper alle sieben Jahre zellulär weitgehend erneuert, dann also wirklich ein neuer Abschnitt beginnt. Die genaue Zielableitung aus dem auf dieser Reise Erlebten bildet dann den nächsten Baustein – ebenso handhaben wir es hier in diesem Buch für Ihr Selbstcoaching.
    Wie läuft es nun genau ab? Ich bitte die KlientInnen, sich entspannt hinzusetzen oder auch hinzulegen, wenn sie das möchten. Dann spreche ich beruhigend, monoton auf sie ein, bitte sie, ihren Körper zu spüren und zu entspannen, ruhig zu atmen. Ich rege sie an, den Körper nun noch genauer wahrzunehmen, die straffe Gesichtshaut, die Haare, die Muskeln oder die Statur. Nach einer Zeit, wenn der Mensch vor mir schon sehr entspannt ist, bitte ich ihn, sich vorzustellen, wie er altert: Die Haut wird faltiger und durchscheinend, die Haare werden grauer und weniger, der ganze Körper schwächer und langsamer. Die/der Coachee reist in die Zukunft zu einem Moment, in dem er einen hohen Geburtstag feiert. Welches Alter soll es sein? 75? 90? Spontan wird eine Zahl da sein und der Klient sieht sich an seinem Geburtstag. Wie auch immer der begangen wird: im Kreise vieler Freunde und Verwandte, eher allein und besinnlich oder nur mit einem vertrauten Gegenüber. Wir schauen uns an, wie dieser Ehrentag aussieht und mit welchem positiven Gefühl er durchlebt wird.
    Nun bitte ich den Klienten, von diesem Tag aus Rückschau auf das gesamte Leben zu halten und sich die schönsten Momente der einzelnen Phasen noch einmal anzuschauen. Meist gehen wir wie gesagt in Siebenerschritten vor. Als alter Mensch erinnert sich der Klient nun also an ein schönes Erlebnis, einen wundervollen Moment innerhalb seiner ersten sieben Lebensjahre. Ist das in Ruhe wahrgenommen, gehen wir weiter zur Zeit bis 14 … und so fort. Immer tauchen entsprechende Bilder oder Empfindungen, Erinnerungen und oft bereits vergessene Glücksmomente auf. »Irgendwann kann ich mir die Bilder nicht mehr aussuchen, die Morrien mit monotoner Stimme hervorlockt«, schreibt Ismene Poulakos und trifft damit die Tatsache auf den Punkt, dass die Trance früher oder später bei jedem zu wirken beginnt. Das Wachbewusstsein tritt in den Hintergrund, dennoch behalten die KlientInnen die Kontrolle und könnten die Erfahrung jederzeit beenden.
    Besonders spannend wird es, wenn die aktuelle Lebensphase erreicht ist und man nun in die Zukunft schaut. Dann »erinnert« eine 39-jährige Klientin einen schönen Moment, den sie beispielsweise mit 46 erlebt. Dann zieht sie weiter, wird immer älter und sieht Bilder von glücklichen Phasen ihres reiferen Lebens, bis sie wieder beim Geburtstag im hohen Alter angekommen ist. Ich lasse ihr einen Moment Zeit, auch dieses hohe