Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Coaching to go

Coaching to go

Titel: Coaching to go Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dasa Szekely
Vom Netzwerk:
nachdenken« haben die höheren Wesen etwas verfügt, was in manchen Kontexten Sinn macht und in anderen durchaus infrage zu stellen wäre. Anders gesagt: Ist es immer richtig, nicht lange über Entscheidungen nachzudenken? Gibt es vielleicht womöglich ein paar Situationen, in denen es gerade gut ist, nicht sofort »Ja« zu schreien? Vielleicht fallen Ihnen ja ein paar ein …? Dann erzählen Sie sie doch bitte all jenen, die meinen, sie hätten eine schlimme Krankheit, um welche es sich handelt: das chronische Hadern, meist begleitet durch heftig auftretende Selbstabwertungsschübe.
    Sie lachen jetzt vielleicht, aber viele meiner Klienten leiden unter dieser Krankheit: »Wissen Sie, ich kann mich einfach nicht schnell entscheiden, bin immer hin- und hergerissen … Soll ich es so machen oder so? … Dieses ständige Hadern – furchtbar ist das!!«
    Ich übersetze das einmal und fasse zusammen:
    »Ich bin furchtbar, weil ich immer so lange brauche, bis ich mich entschieden habe.«
    Hier gibt es irgendein höheres Wesen, das diesem Menschen einflüstert, »man« müsse sich schnell entscheiden, sonst sei »man« furchtbar. Vielleicht sind es alte höhere Wesen aus der Familie oder andere, die diesen Menschen dahingehend geprägt haben. Jedenfalls erlebt er sich gegenüber dieser Macht hilf- und wertlos. So mächtig ist diese Idee, dass er gar nicht auf die Idee kommt, es könne auch in Ordnung sein, die Entscheidung mit Bedacht und Sorgfalt zu treffen.
    Manchmal geht dieser Satz noch weiter:
    »Ich bin furchtbar, weil ich immer so lange brauche, bis ich mich entschieden habe. Mein Mann flippt dann immer aus …«
    Nun, in diesem Fall ist immerhin klar, dass es aktuell ein höheres Wesen aus Fleisch und Blut gibt, das diesen inneren Glaubenssatz Man muss sich immer schnell entscheiden aktiviert.
    Kennen Sie von sich solche einschränkenden »Man sollte, müsste, darf nicht …«-Sätze? Schreiben Sie sie auf und stellen Sie sie infrage, so wie ich das im obigen Beispielsatz schon einmal durch gespielt habe: Muss ich immer …? Darf ich nie …? Ist es unter allen Umständen immer sinnvoll, dass ich …? Vergessen Sie nicht: Sie tragen die Verantwortung für Ihr Leben – nicht die höheren Wesen!
    Zum Abschluss hier noch eine kleine Übung, die Ihnen hilft, diese »höheren Wesen« in ihre Schranken zu weisen:

    Übung »Ad absurdum«
    Erfinden Sie Sätze, die ein höheres Wesen sagen könnte, die aber absurd sind. Lassen Sie dabei Ihrer Kreativität freien Lauf – in dieser Übung macht alles Sinn, was keinen Sinn macht! Hier also ein paar Beispiele:

    Man bohrt nicht in der Nase, man sticht hinein!
    Man dümpelt nicht auf dem Humpf, man stochert!
    Man hummert nicht im Dunkeln.
    Man frisst mit Messer und Gabel, mein Sohn!
    Man soll den Klee nicht über den Igel loben!

    Jetzt sind Sie dran!
    Klingt etwas albern und ist es auch! Warum sollte »man« nicht auch mal albern sein dürfen, wenn es um ernste Themen geht?

    Zusammenfassung

    »Man« steht für Regeln, die eine Allgemeinheit formuliert hat und die in bestimmten Kulturen verbreitet sind. »Man« macht dort Sinn, wo es für Orientierung sorgt und Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Beispiel: Man gibt dem anderen zur Begrüßung die Hand.

    Die Allgemeinheit hat nicht immer recht! Allgemeine Regeln beschreiben lediglich eine sehr weitverbreitete Sichtweise, die von den meisten akzeptiert wird. Demzufolge kann die Allgemeinheit nicht immer bestimmen, was »man« tut und was nicht. Hier hilft es, die als einschränkend erlebten Sätze einmal zu hinterfragen. Beispiel: Man gibt dem anderen zur Begrüßung die gute Hand.
    An dieser Stelle wäre herauszufinden, inwieweit die rechte Hand besser ist als die linke. Offenbar stammt dieser Satz noch aus Zeiten, als Linkshänder negativ konnotiert waren – in manchen Kulturen hatte dies etwas mit Hexen zu tun, in anderen mit Hygiene – folglich war die linke Hand auch böse. (Ich habe diesen Satz übrigens als Kind und Linkshänderin oft gehört!)

    »Man« steht bisweilen dafür, dass nicht »ich«, sondern imaginäre »höhere Wesen« verantwortlich sind. Auf diese Weise kommt es oft nicht zum Handeln, Aufgaben bleiben unerledigt. Beispiel: Man sollte mal zum Arzt gehen. Hier hilft es, das »man« durch ein »ich« zu ersetzen, und die Verantwortung bewusst wahrzunehmen, die mit dem »ich« einhergeht – und mit dem »man« eher abnimmt.
    Wenn Ihre Glaubenssätze sehr tief sitzen und Sie erheblich in Ihrem Leben

Weitere Kostenlose Bücher