Cobra - Forsyth, F: Cobra - Cobra
Dexter zu, und auf der Stadtseite waren es drei. Die neugierige Fahrer sahen einen Polizisten am Straßenrand neben einem Moped, das auf der Seite lag. Ein Mann saß wie benommen daneben auf dem Boden und hielt sich den Kopf – der sechste Soldat, in Jeans, Turnschuhen und Bomberjacke. Der Polizist winkte sie ungeduldig weiter. Ist nur ein Sturz, hört auf zu glotzen.
Als sie vorbei waren, kam normaler Verkehr auf, aber die jetzt Vorüberfahrenden sahen nichts mehr. Die sechs Männer, die beiden roten Lampen und das Moped waren auf dem Seitenweg verschwunden und wanderten in den Lieferwagen. Der besinnungslose Cortez wurde in einen Korb gepackt. Aus einem anderen wurde ein Leichensack mit einer Gestalt gehievt, die jetzt schlaff war und angefangen hatte zu riechen.
Lieferwagen und Personenwagen wechselten die Plätze, und beide fuhren rückwärts zur Straße hinauf. Dem reglosen Cortez hatte man Brieftasche, Handy, Siegelring, Uhr und das Medaillon mit seinem Schutzheiligen, das er um den Hals trug, abgenommen. Der Tote war aus dem Leichensack geholt und mit einem grauen Overall bekleidet worden, wie Cortez ihn trug, und jetzt wurde er mit Cortez’ persönlichen Gegenständen ausgestattet, die zur Identifikation dienen konnten. Die Brieftasche wurde unter das Gesäß geschoben, als sie den Toten ans Steuer des Ford setzten. Vier starke Männer schoben den Wagen ein Stück weit die Straße entlang und ließen ihn hart gegen einen Baum am Straßenrand prallen.
Die beiden anderen Green Berets holten Reservekanister aus dem Lieferwagen und übergossen den Ford mit mehreren Litern Benzin. Der Tank des Wagens würde explodieren und den Feuerball noch größer machen.
Als sie fertig waren, kletterten alle sechs Soldaten in den Lieferwagen. Sie würden zwei Meilen weiter auf Dexter warten. Zwei Autos kamen vorbei, dann war es still. Das schwarze Wäschereiauto bog aus dem Seitenweg und fuhr die Straße hinunter. Dexter wartete bei seinem Moped, bis die Straße leer war. Dann wickelte er einen benzingetränkten Lappen um einen Stein, zündete ihn mit seinem Zippo an und warf ihn zehn Meter weit. Mit einem dumpfen »Wump« ging der Ford in Flammen auf. Dexter fuhr schnell davon.
Zwei Stunden später rollte der Wäschewagen ohne Zwischenfälle durch das Tor des Stützpunkts Malambo und geradewegs auf die offene Ladeluke im Heck der Hercules zu und die Rampe hinauf. Die Flugzeugbesatzung war per Handy informiert worden, hatte die Formalitäten erledigt und die Allison-Motoren gestartet. Als die Heckluke sich geschlossen hatte, nahmen sie Geschwindigkeit auf, rollten zur Startbahn und hoben ab in Richtung Florida.
In der Maschine verflog die Anspannung in allgemeinem Grinsen, Händeschütteln und High-Fives. Der benommene Juan Cortez wurde aus dem Wäschekorb gehoben und behutsam auf eine Matratze gelegt, und einer der Green Berets, der als Sanitäter ausgebildet war, gab ihm eine Spritze. Sie war harmlos, würde aber für ein paar Stunden traumlosen Schlaf sorgen.
Um zehn war Señora Cortez von Sinnen vor Sorge. Auf ihrem Anrufbeantworter war eine Nachricht, die ihr Mann hinterlassen hatte, als sie nicht da gewesen war. Das war kurz vor sechs gewesen, und Juan hatte gesagt, er habe eine Reifenpanne und werde sich verspäten, vielleicht um eine Stunde. Ihr Sohn war schon lange aus der Schule zurück und hatte seine Hausaufgaben erledigt. Er hatte eine Weile mit seinem Gameboy gespielt und dann ebenfalls angefangen, sich Sorgen zu machen, und er hatte versucht, seine Mutter zu beruhigen. Mehrmals rief sie das Handy ihres Mannes an, aber er meldete sich nicht. Als die Flammen es verzehrten, klingelte es schließlich auch nicht mehr. Um halb elf rief sie die Polizei an.
Um zwei Uhr morgens erkannte ein Polizist in Cartagena einen Zusammenhang zwischen einem Auto, das auf der Landstraße nach Mamonal von der Straße abgekommen und explodiert war, und einer in Panik geratenen Frau aus Las Flores, deren Mann nicht von der Arbeit auf der Werft zurückgekommen war. Mamonal, dachte der junge Polizist, der Nachtschicht hatte, war die Gegend, in der die Werft lag. Er rief das städtische Leichenschauhaus an.
In dieser Nacht hatte es vier Todesfälle gegeben: einen Mord zwischen zwei Banden im Rotlichtbezirk, zwei schwere Autounfälle und einen Herzinfarkt in einem Kino. Der Rechtsmediziner hatte um drei Uhr morgens noch immer das Skalpell in der Hand.
Er bestätigte, dass bei einem der Autounfälle eine stark verkohlte Leiche
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