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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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Menschen befinden … und um das zu erreichen, musste er die Brücke zurückerobern. Er passierte die Luke und setzte seinen Weg fort.
    Die Wendeltreppe, die hinauf zur Brücke führte, war nicht unter Berücksichtigung militärischer Sicherheitsvorgaben konstruiert worden, allerdings hatten die Trofts eine ihrer Sensorscheiben an einer Stelle der Spirale angebracht, die sich unmöglich umgehen ließ. Jonny hockte im Halbschatten des Ganges, biss die Zähne aufeinander und suchte nach einem Weg, sich der Treppe von hinten zu nähern. Aber jeder dieser Wege würde viel Zeit kosten, und Zeit war knapp im Augenblick. Andererseits, wenn die Trofts einen augenscheinlich unbewaffneten Mann sahen, der sich ihrer Stellung näherte, würden sie ihn wohl kaum mit einem Feuerstoß aus ihren automatischen Laserwaffen empfangen.
    Wahrscheinlich würden sie nur ihre Waffen auf ihn richten und verlangen, dass er sich ergibt, und anschließend würden sie ihn in eine Zelle schaffen und herausfinden, wie er entkommen war. Nur, wenn sie doch vorschriftsmäßig Alarm schlugen … nein, das musste er einfach riskieren. Jetzt, solange die Menssana sich noch im oder in der Nähe des Korridors befand, waren
ihre Fluchtchancen am größten. Also biss er die Zähne aufeinander und lief zur Treppe.
    Er bewegte sich schnell, wenn auch nicht schneller, als dies ein normaler Mensch vermocht hätte, und niemand rief ihn an oder schoss auf ihn, bevor er die Treppe erreicht hatte und sie hinaufsprang. Seine katzenartigen Schritte klangen in seinem verstärkten Gehör wie Bombenexplosionen, dazwischen jedoch hörte er von oben die unverwechselbaren Geräusche plötzlicher Betriebsamkeit. Er lief weiter … und als er den Kopf vorsichtig über das Niveau des Brückenbodens schob, sah er sich einem Halbkreis aus vier Trofthandfeuerwaffen gegenüber. »Sie werden keine plötzlichen Bewegungen machen«, befahl ihm die Stimme eines Übersetzungscomputers, und er erstarrte auf der Stelle. »Kommen Sie jetzt zur Befragung weiter nach oben.«
    Jonny stieg die Stufen zur Brücke langsam hoch und ließ die Hände dabei immer sichtbar. Die vier Wachtposten wurden von drei weiteren an den Steuerkonsolen der Menssana unterstützt. Sie waren bewaffnet, aber ihre Waffen steckten in den Halftern. Oben auf der Kommunikationstafel stand ein kleines Kästchen fremder Bauart. Sehr wahrscheinlich die Verbindung der Trofts mit ihrem Schiff und ihrem Übersetzer … und das in einer höchst verwundbaren Position.
    »Wie sind Sie aus Ihrer Unterkunft entkommen?«, fragte einer der Wachtposten.
    Jonny konzentrierte sich auf den Halbkreis. »Rufen Sie Ihren Captain«, sagte er. »Ich will mit ihm über einen Handel sprechen.«
    Die Armmembrane des Trofts begannen zu flattern. »Sie sind kaum in der Position, über irgendetwas zu verhandeln.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«, konterte Jonny. »Das kann nur Ihr Captain beurteilen.«
    Der Troft zögerte. Dann, langsam, hob er die Hand an seinen Kragenpin und ließ einen Wortschwall in Gebrauchssprache ab. Wieder eine Pause … und plötzlich kam eine Stimme aus dem
Kommunikationskasten. »Hier spricht der Schiffskommandant. Welchen Handel schlagen Sie vor?«
    Jonny spitzte den Mund. Das war eine Frage, mit der er sich beschäftigte, seit die Trofts an Bord gekommen waren … und eine wirklich zufriedenstellende Antwort hatte er noch immer nicht gefunden. Sollte er die Trofts austauschen, die sich an Bord der Menssana befanden? Die Aliens verbanden jedoch bekanntlicherweise mit dem Begriff Geisel keine lebendigen Wesen. Die Menssana selbst? Eigentlich hatte er das Schiff ja gar nicht unter Kontrolle. Trotzdem, wenn ihn die Politik irgendetwas gelehrt hatte, dann war es der Wert eines glaubwürdigen Bluffs. »Ich biete Ihnen Ihr eigenes Schiff im Gegenzug für die Menschen, die Sie gefangen halten, und die Freigabe dieses Schiffes«, sagte er.
    Es gab eine lange Pause. »Wiederholen Sie das bitte. Sie bieten mir mein eigenes Domänen-Schiff an?«
    »Ganz recht.« Jonny nickte. »Es steht in meiner Macht, von diesem Schiff aus Ihres zu zerstören. Ein einleuchtendes Beispiel: ein scharfes Gieren nach steuerbord würde den Einstiegstunnel aus der Verankerung reißen, was einen Druckabfall in diesem Teil Ihres Domänen-Schiffs zur Folge hätte. Ein gleichzeitiger Schubstoß aus dem Antrieb würde aus dieser Entfernung umfassende Schäden an Ihren Motoren verursachen. Lohnt es sich nicht zu verhandeln, um das zu verhindern?«
    Die

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