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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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Drea’shaa’chki Domäne der Troft-Assemblage«, stellte der Übersetzer der Aliens mit ausdrucksloser Stimme fest. »Mannschaft und Passagiere werden als Beweismittel für den Bruch allgemein anerkannter Regeln durch die Menschen an Bord bleiben. Der sogenannte Troft-Korridor befindet sich wieder in unserem Besitz.«
    Sie wurden also tatsächlich an Bord festgehalten. Das war der Glücksfall, auf den Jonny gehofft, mit dem zu rechnen er jedoch nicht gewagt hatte. Wenn Wrey diese Bedingung herausgeschunden hatte, war er vielleicht doch für etwas zu gebrauchen …
    Seine Gedanken fanden ein abruptes Ende, als ein gepanzerter, aber unbewaffneter Marine von zwei Trofts durch die Tür geschleppt und zu den anderen Gefangenen gestellt wurde. In Gedanken zuckte Jonny mit den Achseln, er hatte erwartet, dass der besser ausgerüstete seiner beiden verdeckten Agenten recht schnell gefunden wurde. Der andere Marine, in Hemdsärmeln und nur mit Messer und Garotte bewaffnet, dürfte die Suche etwas besser überstehen. Es machte letztlich keinen Unterschied, ob er frei herumlief oder festgenommen wurde. Solange er die Aufmerksamkeit der Trofts von den Zivilisten ablenkte, erfüllte er seinen Zweck. Jonny bezweifelte allerdings, ob er sich dessen bewusst war.
    Man hielt die Gefangenen eine weitere Stunde im Salon fest, was Jonny zu der Überlegung veranlasste, ob sie vielleicht dort blieben, bis die Trofts sicher waren, alle gefunden zu haben. Als man sie jedoch in den Bereich der Passagierkabinen zurückführte, ohne dass der zweite Marine aufgetaucht war, vermutete er einen viel nüchterneren Grund für die Verzögerung dahinter: Die Trofts hatten die Kabinen sorgfältig mit Sensoren durchsucht, in der Absicht, sie in Zellen zu verwandeln. Wie sich herausstellte, war die Vermutung richtig, und ein paar Minuten später fand Jonny sich in seiner Kabine wieder.
    Allerdings nicht völlig allein.
    Die drei Sensorscheiben, die die Trofts an ausgesuchten Teilen von Wand und Decke angebracht hatten, waren, wie diese Dinge
nun mal sind, recht auffällig: jeweils zwei Zentimeter im Durchmesser mit einer leicht milchigen Oberfläche. Eine kurze Überprüfung ergab, dass das Bad und sogar der Schrank mit einigen Scheiben ausgestattet waren. Was sie außer einem optischen Bild aufzeichneten, wusste Jonny nicht, aber das spielte kaum eine Rolle. Solange sie sich an ihrem Platz befanden, waren ihm die Hände gebunden. Seine erste Aufgabe bestand also darin, sie loszuwerden.
    Wahrscheinlich zum ersten Mal seit siebenundzwanzig Jahren hätte ihm sein Bogenwerfer etwas nützen können; genauso gut hätte er aber auch in großen roten Lettern verkünden können, dass er ein Cobra war. Zum Glück gab es andere Wege, sein Ziel zu erreichen. Er kehrte ins Bad zurück und wählte eine Tube Brandsalbe aus dem Erste-Hilfe-Set des Wandschränkchens aus.
    Er war gerade damit beschäftigt, die zweite Scheibe in der Kabine mit einer dicken Schicht der Salbe zu bedecken, als ein Troft hereingestürmt kam.
    »Sie werden das unterlassen«, sagte der Alien. Die monotone Stimme des Übersetzers ebnete jede Regung ein, die sich hinter den Worten verbergen mochte.
    »Den Teufel werde ich tun«, fauchte Jonny zurück und legte – für den unwahrscheinlichen Fall, dass dies einer jener Trofts war, die derartige Feinheiten zu deuten wussten – sowohl in Stimme als auch Körpersprache so viel aufrechte Empörung wie möglich. »Sie greifen uns an, entern unser Schiff, durchwühlen unsere Kabinen – sehen Sie nur, was für ein Chaos Sie unter meinen MagCards angerichtet haben -, und jetzt haben Sie die gottverdammte Dreistigkeit, uns heimlich zu beobachten. Also, das werde ich mir nicht bieten lassen – haben Sie das verstanden?«
    Die Oberarmmembranen des Trofts kräuselten sich verlegen. »Nicht alle von Ihnen fühlen sich durch die Sicherheitsvorkehrungen belästigt.«
    Nicht alle … das hieß, dass Dru und Harmon seinen Anweisungen gefolgt waren und einen ähnlichen Wirbel veranstaltet hatten. Drei – das war nicht gerade eine Menschenmenge, in der
man sich verstecken konnte, aber es war noch immer besser, als ganz offenkundig als Einziger aus der Rolle zu fallen. »Wir sind auch nicht alle mit eigenen Badezimmern aufgewachsen«, erwiderte er, »aber wer damit aufgewachsen ist, kommt nicht mehr ohne sie aus. Ich verlange meine Intimsphäre, und ich werde sie auch bekommen.«
    »Die Sensoren bleiben«, beharrte der Troft.
    »Dann werden Sie mich anketten

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