Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
Vom Netzwerk:
Gelegenheit in ein sichereres Fahrzeug umladen … und nach seinem Dafürhalten wäre die Straßenkreuzung südlich von hier genau die richtige Stelle für eine solche Aktion.
    Und wenn sich seine Annahme als richtig herausstellte, würden sie sich dort ein paar Minuten zusätzlich aufhalten. Vielleicht so lange, bis Pyre eintraf.
    Und das war der Zeitpunkt, an dem er nicht nur der sechsköpfigen Eskorte der Qasamaner die Stirn bieten musste, sondern auch den Soldaten, die sie dort für den Transfer zusammengezogen hatten. Doch daran war nichts zu ändern. Für Almo Pyre, Cobra, wurde es Zeit, das zu werden, für das ihn seine implantierte Ausrüstung immer bestimmt hatte: weder Jäger noch Spion noch Vernichter der aventinischen Stachelleoparden.

    Sondern ein Krieger.
    Er rannte, so schnell der Wald dies zuließ, in Richtung Süden. Jetzt lag alles in seiner Hand.
     
    Jetzt lag alles in seiner Hand.
    York atmete ruhig durch, benutzte seine Marine-Biofeedbacktechniken, um seine Muskulatur und seine Nerven zu entspannen, und machte sich bereit. Rechts von ihnen und geradeaus konnte er die Gebäude von Sollas erkennen, die sich vor dem dunkler werdenden Himmel abhoben, und wenn er die Luftaufnahmen korrekt im Gedächtnis hatte, befanden sie sich jetzt auf dem der Stadt am nächsten gelegenen Punkt dieser Straße. Es war an der Zeit, loszuschlagen … und herauszufinden, wie tödlich diese Mojos wirklich waren.
    Sein Stift und der Ring ruhten bereits wie zufällig in seiner linken Hand. Er streifte sich die Rechneruhr übers linke Handgelenk, passte den Stift in das Armband ein und vergewisserte sich, dass die Kontakte fest eingerastet waren. Der Ring glitt über den Halter des Stiftes in seine Kerbe, und die Handpfeilpistole war bereit. Zum Nachladen musste er drei Tasten auf dem Rechner drücken.
    Er schob das Uhrarmband um sein rechtes Handgelenk in Position und hob die Hand über die Lehne des Sitzes vor ihm. Ein paar Kilometer zuvor hatte Moff die Bewachung einem der anderen überlassen, im Augenblick jedoch hatte dieser Qasamaner seine Aufmerksamkeit auf Rynstadt und Joshua gerichtet. Ich habe einen Schuss frei, erinnerte sich York schwach, dann zielte er mit dem Stift auf den Posten und drückte ab.
    Der Qasamaner zuckte zusammen, als sich der winzige Pfeil in seine Wange bohrte, während er reflexartig seine Waffe auf der Suche nach einem Ziel in weitem Bogen schwenkte. Reflexartig, aber sinnlos – seine Augen wurden bereits glasig, als die starke Mischung von Nervengiften zu wirken begann. York nahm den Mojo auf der Schulter des Sterbenden ins Visier, und ein zweiter
Pfeil fand sein Ziel … doch als er die Handpfeilpistole hochriss, um auf Moffs Mojo zu zielen, brach die Hölle los.
    Sie waren tatsächlich gerissen, diese Vögel. Der tote Qasamaner war noch nicht einmal zu Boden gegangen, als die fünf verbliebenen Mojos in der Luft waren und sich wie silberblaue Furien auf ihn stürzten. Es gelang ihm, zwei weitere Schüsse abzugeben, von denen keiner traf – und dann waren sie über ihm. Krallen gruben sich in sein Gesicht und in den Arm mit der Pistole und drückten ihn krachend zurück auf den Sitz. Durch den Schleier seiner Schmerzen hindurch hörte er schwach Rynstadts Schreie und die unverständlichen Rufe der Qasamaner. Mojoflügel peitschten in seine Augen, blendeten ihn, doch er brauchte nichts zu sehen, um zu wissen, dass sein rechter Unterarm in Stücke gerissen, seine rechte Hand von Schnäbeln und Krallen zerfetzt wurde, während die Mojos versessen darum kämpften, ihm seine Handpfeilpistole abzunehmen. Doch die war um seine offene Hand gebunden, wo sie festsaß, obwohl der Wille, sie zu halten, längst erloschen war. Sein Arm stand in Flammen – Welle auf Welle brüllender Schmerzen brandete gegen seinen Verstand -, und dann waren die Vögel plötzlich fort, davongeflattert, um ihn von Sitzlehnen oder qasamanischen Schultern aus anzukreischen, und er sah, was sie aus seinem rechten Arm gemacht hatten.
    Der emotionale Schock trat ein, in Verbindung mit dem körperlichen … und Decker York, der auf fünf anderen Welten gesehen hatte, wie Männer verwundet oder getötet wurden, sank wie ein Stein in die zeitweilige Zuflucht der Bewusstlosigkeit.
    Als Letztes, bevor ihn die Dunkelheit übermannte, dachte er, dass er nie wieder aufwachen würde.
    »O mein Gott«, hauchte Christopher tonlos. »Mein Gott!«
    Telek biss fest auf die Knöchel ihrer rechten Hand, die sie vor dem Mund zu einer

Weitere Kostenlose Bücher