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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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Monitor legten die beiden Männer gerade ihre Jacken ab, und weil er wusste, dass er darauf achten sollte, sah Justin, wie Rynstadt die Lippen bewegte. Sie waren bei ihren Stiefeln angelangt, als Links Stimme sich leise in die Leitung einschaltete. »Marck sagt, sie seien beide vergiftet worden – irgendein Toxin auf einem Metalltablett. Der Servierer trug Handschuhe, um nicht damit in Berührung zu kommen.«
    »Kein Wunder, dass man sie so bereitwillig hat gehen lassen«, knurrte Nnamdi. »Wir werden sie sofort an Bord holen und ans Analysegerät anschließen, Gouverneurin.«
    Doch Telek sah nur auf den Monitor, das Gesicht zu einer Maske des Entsetzens erstarrt. »Sie haben sie infiziert . Sie haben ihnen etwas verabreicht, mit dem sie uns alle umbringen wollen.«

    Eine ganze Weile stand der Schrecken fast greifbar in der Luft. Telek erholte sich als Erste. »Almo, kommen Sie wieder rein – benutzen Sie die Frachtluke, durch die Sie ausgestiegen sind. Dorjay … kommen Sie rein und versiegeln Sie die Außentür. Sofort.«
    »Was?«, riefen Christopher und Joshua wie aus einem Munde.
    »Wir haben keine andere Wahl«, fauchte Telek zurück. Die Knöchel ihrer Hand, mit der sie das Mikro umklammert hielt, waren weiß, und ihr Gesicht wirkte plötzlich sehr alt. »Wir haben keine Quarantänemöglichkeiten an Bord – Sie alle wissen das.«
    »Das medizinische Analysegerät …«
    »Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass es nicht einmal herausfindet, was man ihnen verabreicht hat«, fiel sie Christopher ins Wort, »ganz zu schweigen davon, wie man sie behandeln muss.«
    Unter seinen Füßen spürte Justin, wie das Deck leicht vibrierte, als Pyre die Frachtluke schloss, einen Augenblick später folgte das Echo der Hauptluke, die Link versiegelte.
    Und auf dem Außendisplay erstarrten Rynstadt und Cerenkov in fassungslosem Entsetzen. »He!«, brüllte Cerenkov.
    »Tut mir leid«, sagte Telek, und ihre Worte waren fast ein Seufzer. Dann schien sie sich auf das Mikro zu besinnen und hob es an die Lippen. »Tut mir leid«, wiederholte sie. »Sie wurden infiziert. Wir können unmöglich riskieren, Sie an Bord zu nehmen.«
    »Es werden Waffen gezogen!«, sagte Nnamdi unvermittelt. »Sie wissen, dass wir dahintergekommen sind.«
    »Captain, das LaserKom auf die Qasamaner«, lautete Teleks knapper Befehl ins InterKom. »Blenden Sie sie. Dann … dann treffen Sie die Startvorbereitungen.«
    »Sie können sie doch nicht hier zurücklassen!«
    Justin hatte nicht mitbekommen, wie Pyre den Salon betreten hatte, doch sein Ton ließ keinen Zweifel daran, dass er bereits lange genug hier war, um zu wissen, was da vor sich ging.
    Und dass er es nicht hinnehmen würde.

    Telek drehte sich und sah ihm ins Gesicht, doch ihr Blick hatte nichts Kämpferisches. »Nennen Sie mir eine Alternative«, sagte sie leise. »Sollen wir sie zwei Wochen lang in Raumanzüge stecken – und zusehen, wie sie da drinnen krepieren, weil wir nicht an sie herankommen, um sie zu behandeln?«
    »Wir Übrigen könnten in den Raumanzügen bleiben«, sagte Pyre.
    »So lange würde der Sauerstoff nicht reichen«, meinte F’ahl von der Brücke aus. »Und ihn in einer kontaminierten Atmosphäre aufzuladen wäre verdammt riskant.«
    Die Monitore leuchteten kurz grell auf, als das Laserfeuer über die Qasamaner hinwegstrich. Rynstadt und Cerenkov lösten sich aus ihrer Starre, als die Geräusche von Gewehrschüssen und das Gekreische der Mojos hörbar wurde, und die beiden stürzten auf das Heck der Dewdrop zu. Warfen sich in Deckung, so gut dies hinter dem Schiff möglich war, wie Justin vermutete … bis es abhob, sich von ihnen entfernte und im All verschwand.
    Und plötzlich hatte er es.
    »Almo!«, brüllte er und unterbrach Telek, ohne sich darum zu scheren. »Zwei Raumanzüge zur Frachtluke raus. Beeil dich.«
    »Justin, ich hatte doch gerade erklär…«, setzte Telek an.
    »Wir können starten, wenn sie sich im Frachtraum befinden«, fuhr Justin fort, der sich verhaspelte, weil er die Worte so schnell wie möglich rausbringen wollte. »Der Frachtraum lässt sich luftdicht verschließen – wir können die Luft abpumpen und UV-Strahler aufstellen, um die Anzüge außen zu sterilisieren.«
    »Und zusehen, wie sie da drinnen sterben?«, stieß Telek wütend hervor. »Der Frachtraum besitzt nicht einmal eine echte Luftschleuse, und wir haben nicht die Mittel …«
    »Aber die Troft-Schiffe dort draußen!«, brüllte Justin zurück.
    Und plötzlich wurde es

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