Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
Vom Netzwerk:
Michael. Sie müsste zurück sein, sobald die anderen hier eintreffen. Und Almo ist draußen, hinter den vorderen Landescheinwerfern, von wo aus er Dorjay Rückendeckung geben kann, falls die Qasamaner Ärger machen.«
    »Aber das werden sie nicht tun«, machte Nnamdi sich bemerkbar. »Sie haben ihre Vereinbarung getroffen, und die ist fair. Außerdem haben wir bereits gesehen, dass sie ihre Versprechen halten.«
    Justin schnaubte. »Wie zum Beispiel mit dem fingierten Sprengkragen?«
    Sämtliche Augen richteten sich auf ihn. »Was soll das heißen, fingiert?«, wollte Christopher wissen.
    »Das soll heißen, dass sie uns gewaltig reingelegt haben. Diese Zylinder enthielten Kameras und Aufzeichnungsgeräte, keinen Sprengstoff. Sie haben Joshua reingelassen, um rasch einen Blick ins Innere der Dewdrop werfen zu können.«
    Christopher fluchte leise. »Aber dann müssen sie doch gesehen haben, wie ihr zwei die Plätze getauscht habt. Mein Gott – du kannst von Glück reden, dass du mit dem Leben davongekommen bist.«
    Es war, als hätte man Justin einen Teil seiner Gewissenslast abgenommen. In diesem Licht betrachtet, hatte er seine Sache vielleicht doch nicht so übel gemacht.
    Der Konvoi draußen hatte ungefähr einhundert Meter von der Dewdrop entfernt angehalten, und um die Fahrzeuge versammelten
sich gerade Mengen von Qasamanern, als Telek wieder im Salon erschien. »Justin, ich bin froh, dass Sie es geschafft haben«, sagte sie abwesend, während sie sich über Christophers Schulter beugte. »Schon irgendein Anzeichen von ihnen?«
    »Ich kann sie nicht sehen«, antwortete er. »Wahrscheinlich sitzen sie in dem Bus ein Stückchen seitlich, dort.« Er zeigte auf ihn, und wie auf ein Stichwort stiegen zwei Gestalten aus dem Fahrzeug und arbeiteten sich mit Mühe durch das kniehohe Gras.
    Cerenkov und Rynstadt.
    Der Rand der Menschenmenge wich ein Stück zurück, als die beiden Männer auf ihrem Weg zur Dewdrop vorüberkamen. »Achten Sie auf gezogene Waffen«, sagte Telek, an den gesamten Raum gerichtet. »Wir wollen nicht, dass sie in letzter Minute noch einen selbstmörderischen Vorstoß oder etwas Ähnliches wagen.«
    »Wenn sie irgendetwas vorhätten, hätten sie es dann nicht getan, solange sie noch Almo, Michael und Dorjay in ihrer Gewalt hatten?«, gab Nnamdi zu bedenken.
    »Vielleicht«, brummte Telek. »Aber da waren wir noch in höchster Alarmbereitschaft. Vielleicht nehmen sie an, sie hätten uns in Sicherheit gewiegt. Wie auch immer – ich traue ihnen nicht. Für meinen Geschmack haben sie die Vereinbarung zu schnell akzeptiert.«
    »Genau wie mein Ultimatum, Decker zum Schiff zu bringen«, murmelte Joshua. Justin warf einen Blick auf seinen Bruder, der mit einem Ausdruck höchster Konzentration im Gesicht die Männer beobachtete, die sich dem Schiff näherten.
    Telek sah zu den Zwillingen hinüber. »Ist etwas?«
    »Sag es ihr, Justin«, sagte Joshua, den besorgten Blick noch immer auf das Display geheftet.
    Justin erklärte ihr die Geschichte mit dem Spionagekragen. »Hm«, brummte Telek, als er fertig war. »Sie glauben, sie haben einem von den beiden eine Bombe oder etwas Ähnliches untergeschoben, Joshua?«

    »Ich weiß es nicht«, sagte Joshua langsam. »Aber plötzlich gefällt mir das nicht mehr.«
    »Mir auch nicht.« Telek zögerte, dann nahm sie das Mikrofon zur Hand und tippte auf den Schalter für den Außenlautsprecher. »Yuri? Marck? Warten Sie doch bitte einen Augenblick dort, ja?«
    Die beiden blieben, wie es aussah zögernd, ungefähr zwanzig Meter von der Luke entfernt stehen. »Gouverneurin? Was ist?«, rief Cerenkov.
    »Ich möchte, dass Sie beide sich bis auf die Unterwäsche ausziehen«, erklärte sie ihnen. »Eine Sicherheitsmaßnahme.«
    Rynstadt warf einen Blick über seine Schulter auf die schweigenden Qasamaner. »Können wir uns das nicht sparen?«, rief er, während seine Stimme vor Anspannung fast brach. »Sie haben uns nichts in die Kleidung gesteckt – ich bin mir völlig sicher. Bitte – lassen Sie uns an Bord.«
    »Irgendwas ist da faul«, raunte Christopher. Er riss Telek das Mikro aus der Hand und tippte auf einen anderen Knopf. »Dorjay, signalisieren Sie ihnen, sie sollen Ihnen stumm erklären, was da gespielt wird.« Ohne eine Bestätigung abzuwarten, schaltete er wieder auf den Außenlautsprecher um. »Kommt schon, Leute – ihr habt Gouverneurin Telek gehört. Zieht euch aus.«
    Er schaltete den Lautsprecher aus und gab Telek das Mikrofon zurück. Auf dem

Weitere Kostenlose Bücher