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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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Winward. »Sie wissen, dass die Regierung uns auf die Schliche gekommen ist, und warten nur auf irgendeine Reaktion – und zwar schon bald, womöglich innerhalb eines Tages.«
    Winward nickte. York und die anderen an Bord der Dewdrop waren zum selben Ergebnis gekommen. »Auf jeden Fall können wir hier nicht auf dem Hintern sitzen und eine großangelegte Militäraktion abwarten. Wann können Sie frühestmöglich fertig sein?«
    »Kommt ganz darauf an, wie viel Datenmaterial Sie mit zurücknehmen wollen«, meinte der andere achselzuckend. »Wir
sind bereits dabei, die ursprünglich für Tag zwei und drei vorgesehenen Zeitpläne zusammenzulegen, wodurch die Hälfte der Messpunkte, die wir ursprünglich für jeden Einzelnen …«
    Aus einem der Zimmer den Gang hinunter war ein gedämpfter Schrei zu hören, dem das Geräusch eines fallenden Gegenstandes folgte. »Was zum Teu…?«, fuhr McKinley hoch und wirbelte herum.
    Winward rannte bereits in vollem Tempo los, die akustischen Verstärker hochgefahren. Kampflärm, gedämpftes Fluchen … Diese Tür hier …
    Er trat sie krachend auf und sah, wie einer der Cobras einen um sich schlagenden Qasamaner vom Schreibtisch herunterzerrte, über den sich dieser offenbar geworfen hatte. Der Tester, der sich hinter seinem umgestürzten Stuhl zitternd vom Boden erhob, war bleich vor Schreck. Seine blasse Haut stand in scharfem Kontrast zu dem Blut, das aus seiner Wange hervorquoll. Neben ihm auf dem Fußboden lag ein toter Mojo.
    Der Cobra hob den Kopf, als Winward ins Zimmer stürzte. »Der Mojo hat versucht anzugreifen, und ich musste ihn töten. Ich war ein bisschen zu langsam, sonst hätte ich den hier auch noch zurückgehalten.«
    Winward nickte, als McKinley hinter ihm ins Zimmer gerannt kam. »Schaffen Sie ihn hier raus«, wies er den Cobra an.
    »Mörder«, fauchte der Qasamaner in Winwards Richtung, als der andere Cobra ihn zur Tür zerrte. »Exkrement, Ungeziefer übelster Herkunf…«
    Die Tür schlug krachend mitten in seinem Wutanfall zu. »Ich wette, durch die Übersetzung geht eine Menge verloren.« Winward und McKinley traten neben den Tester. »Alles in Ordnung?«
    »Ja«, meinte dieser nickend und tupfte seine Wange mit einem Taschentuch ab. »Er hat mich völlig überrascht – er schien ganz plötzlich die Beherrschung zu verlieren, und dann war er auch schon über mir.«
    Winward und McKinley sahen sich an. »Wann war das? Als sein Mojo getötet wurde?«

    »Seltsamerweise nein. Um ganz offen zu sein, ich glaube, sie sind beide im selben Augenblick auf mich losgegangen. Beschwören kann ich das allerdings nicht.«
    »Hm«, machte McKinley und nickte. »Nun, die Einzelheiten werden auf den Bändern zu sehen sein. Sie gehen besser ins Hauptquartier und lassen diese Kratzer untersuchen. Hat keinen Sinn, ein Risiko einzugehen.«
    »Ja, Sir. Tut mir leid.«
    »War nicht Ihr Fehler. Und kommen Sie erst zurück, wenn Sie ganz sicher sind, dass Sie weitermachen können. So eilig haben wir es auch wieder nicht.«
    Der Tester nickte und ging. »Wenn er so offensichtlich nervös ist, könnte dies seine Resultate beeinflussen«, erläuterte McKinley.
    Winward nickte. Er hatte die Box des Aufzeichnungsgeräts inzwischen wieder auf den Tisch gestellt und entfernte die Rückwand. »Mal sehen, was wirklich passiert ist.«
    Wie sich herausstellte, hatte der Tester Recht gehabt. Vogel und Mann hatten exakt im selben Augenblick angegriffen.
    »Bei beiden können Sie Zeichen der Erregung beobachten«, hob McKinley hervor, als er das Band ein weiteres Mal abspielte. »Das Spreizen der Federn und die Schnappgeräusche des Schnabels dort, die Veränderungen der Gesichtsmuskeln und die Handbewegungen bei dem Menschen hier.«
    »Und das alles ist eine Reaktion auf Ultraschallwellen, die Menschen nicht hören können?« Winwards Nacken begann zu prickeln.
    »Genau. Sehen Sie sich doch den Tester hier an – er befindet sich im selben Bereich des Ultraschallstrahls und schwitzt nicht einmal.« McKinley biss sich auf die Unterlippe. »Eine so starke gemeinsame Reaktion hatte ich allerdings nicht erwartet.«
    »Vielleicht gewinnen sie ein wenig ihren Mut zurück, jetzt, da sie wissen, dass Truppen im Anmarsch sind.«
    »Aber angeblich sind die Vögel nicht intelligent genug, um derartige Dinge zu registrieren«, knurrte McKinley.

    »Vielleicht entnehmen sie es der Körpersprache ihrer Menschen. Vielleicht überträgt sich die Erregung der Mojos auf diese Weise auch in umgekehrter

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