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Cobra

Titel: Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Zahn
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sobald noch etwas auftaucht.«
    »Wird gemacht«, sagte York. »Und ihr klemmt euch ebenfalls vor eure Monitore – gut möglich, dass sie heute früh Luftabwehr oder Flugmelder da draußen unter die Bäume geschmuggelt haben.«
    »Sie sind mir ein Trost im hohen Alter«, gab Telek trocken zurück. »Ich muss jetzt erst einmal Michael an den Apparat bekommen. Wir reden später miteinander.«
    Teleks Bild verschwand vom Schirm. »Wenigstens können sie diesmal unseren Funkverkehr nicht blockieren oder zurückverfolgen«, meinte der diensthabende Offizier.
    »Es sei denn, sie haben in den letzten sechs Wochen etwas über Trennfrequenzfunk hinzugelernt«, meinte York ernst. »Und das traue ich ihnen ohne weiteres zu.« Er holte tief Luft und verscheuchte die letzten Reste von Schläfrigkeit aus seinem Verstand. »Also schön, Gentlemen, an die Arbeit. Vollscan der Siedlung und der gesamten Umgebung eintausend Kilometer im Umkreis. Wenn sich irgendwas da draußen bewegt, will ich es wissen.«
     
    Ungefähr fünfzig Kilometer westlich der Siedlung löste sich die Kopterformation auf. Zwei der kleineren flogen geradeaus weiter, während die anderen nach Norden und Süden abdrehten. Winwards Cobras bereiteten sich schon auf einen Angriff vor … doch die Maschinen flogen nur ein einziges Mal über ihre Köpfe hinweg, bevor sie sich im Osten neu formierten und schließlich nach Norden abdrehten. Eine Zeit lang folgten sie der Straße, und zur Abwechslung machten sich diesmal Pyre und sein Vortrupp auf einen Angriff gefasst. Doch ob sie erspäht worden waren, ließ sich nicht feststellen. Die Kopter flogen weiter Richtung Norden, verschmolzen irgendwo in der Nähe der nächsten Siedlung mit dem Hintergrund und verschwanden von den Monitoren der Dewdrop .
    »Glaubst du, sie haben uns gesichtet?«, fragte Justin bei Pyre nach, als die zehn Cobras von Vortrupp eins vorsichtig in ihre Stellungen am Straßenrand zurückkehrten.
    »Schwer zu sagen«, antwortete dieser seufzend und sah auf seine Uhr. Es waren noch ungefähr eineinhalb Stunden bis zum hiesigen Sonnenaufgang – reichlich Zeit, um die Maschinen aufzutanken, wieder zu bewaffnen, vielleicht sogar noch etwas rumzusitzen und die Taktik zu besprechen und trotzdem noch rechtzeitig für einen Angriff vor Sonnenaufgang zurück zu sein, wenn man wollte. »Kommt ganz darauf an, wie gut ihre Infrarotsichtgeräte sind. Radar und Bewegungssensoren wären unter einem so dichten Laubdach ziemlich nutzlos.«
    »Ich hätte gedacht, sie greifen uns an, sobald sie uns entdecken«, meinte einer der anderen dazu.
    »Es sei denn, sie gehen noch immer davon aus, dass wir sie in der Dunkelheit nicht bemerkt haben«, gab Pyre zu bedenken. »In diesem Fall ist es ihnen vielleicht lieber, das Forschungsteam nicht durch das Inbrandsetzen eines Waldabschnitts zwanzig Kilometer weiter nördlich zu warnen.«
    »Wahrscheinlich überlassen sie das den Bodentruppen morgen früh«, warf ein anderer trocken ein.
    Pyre schnitt eine Grimasse. Erst fünfzehn Minuten zuvor war von der Dewdrop ein Konvoi gemeldet worden, der auf einer
Straße in Richtung Süden unterwegs war. »Wahrscheinlich«, gab er zu. »An deren Stelle würde ich die Kopter aber wieder mitbringen, wenn es losgeht. Raffinesse bringt dann nicht mehr viel.«
    »Was für ein Spaß«, sagte Justin. »Gibt es vielleicht auch gute Neuigkeiten?«
    Pyre zuckte mit den Achseln. »Nun ja, der Konvoi wird frühestens in ein paar Stunden erwartet – demnach können ein paar von uns bis dahin ein wenig Schlaf nachholen.«
    »Nur ein paar?«
    »Wir werden Wachen aufstellen müssen«, gab Pyre zu bedenken. »Wir können uns nicht darauf verlassen, dass die Qasamaner nicht versuchen, etwas an der Dewdrop vorbeizuschmuggeln – außerdem können die Kopter zurückkommen. He, gewöhnt euch dran, Freunde – das ist es, was einen Krieg ausmacht: Kummer und zu wenig Schlaf.«
    Und natürlich eine ganze Menge Tote. Pyre hoffte jedoch, dass sie diesen Aspekt nicht zu genau kennenlernen mussten.
     
    Der frühmorgendliche Vorbeiflug des Kopters war natürlich auch dem Forschungsteam nicht verborgen geblieben. Aber erst als das Tagesprogramm mit den Tests begann, stellten sie fest, dass auch die Siedlungsbewohner die Bewegungen im Luftraum über ihnen mitbekommen hatten.
    »Man sieht es ihren Gesichtern und ihrer Körpersprache so deutlich an, als trügen sie ein Schild um den Hals«, meinte McKinley eine Stunde nach Beginn der Interviews verkniffen zu

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