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Coco Chanel & Igor Strawinsky

Titel: Coco Chanel & Igor Strawinsky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Greenhalgh
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weiter gedehnt wurde und dann zurückschnellt, reißt er sich die Kleider vom Leib und lässt sie fallen. Sie sieht, wie er mit seiner Hose kämpft, lächelt, als er sich die Schuhe von den Füßen zerrt. Sein Blick verrät rohes Verlangen, eine verzweifelte Gier.
    Das Begehren lodert qualvoll in ihm. Hungrig küsst er ihren Bauch. Ein köstlicher salziger Film bedeckt ihre Haut. Er saugt den Geruch ihrer Haare ein und atmet den feuchten Rosenduft ihrer Brüste, während er ihren Druck an seiner Brust spürt. Ihre Zunge flattert in seinem Mund. Hastige, austernhafte Küsse.
    »Nicht so schnell!«, sagt sie, als sie seine Ungeduld spürt.
    Er schaut auf, fassungslos darüber, ihre Stimme zu hören. Jetzt, als es geschieht, erscheint es ihm unwirklich. Sein Körper verliert jedes Gefühl für Schwere. Entsetzt über sich selbst und doch ohne Reue, wird er von der Lust mitgerissen.
    Coco lächelt ihn an. »Langsam«, drängt sie. Entwaffnet lächelt er zurück.
    Es kommt ihm so vor, als sei sein Leben bis jetzt nur hohler Schein gewesen. In seinem Innern wird eine Tür aufgestoßen.
Er spürt, wie etwas Monströses freigesetzt wird, etwas vollkommen Leichtsinniges. In diesem Moment erscheint ihm Musik wie ein fernes Tasten, ein heuchlerisches Unterfangen, das an die Leidenschaft, die er jetzt verspürt, niemals heranreicht. Die Kompositionen, in die er sich gestürzt hat, wirken kalt und abstrakt wie mathematische Beweise. Die Sinnlichkeit seiner Liebe zu Coco verleiht seinem Leben jetzt eine neue Intensität.
    Er ist durchdrungen vom Geruch ihres Körpers. Seine Lippen saugen sich an ihrer Haut fest und geben sie nur wieder frei, um neue, unentdeckte Stellen ihres Körpers zu suchen. In wilder Leidenschaft treffen seine Finger auf ihre Wirbel. Seine Hände tasten sich an den warmen Innenseiten ihrer Schenkel entlang, und sie erschauert.
    Minuten zuvor war es noch vollkommen undenkbar, mit ihr zu schlafen, und jetzt scheint es das Natürlichste von der Welt zu sein. Er erinnert sich an seine Hochzeitsnacht mit Jekaterina - eine schmutzige, schmerzhafte Defloration. Bei Coco erlebt er nichts dergleichen. Es ist genau das, worauf er sein Leben lang gewartet hat. Er spürt, wie sich ihre Arme und Beine umeinander winden, als seien sie nur dafür geschaffen.
    Coco merkt, wie sie zum Zentrum einer Reihe konzentrischer Kreise wird, um das herum alles sich zu kräuseln und zu verschwimmen scheint. Ein Glühen breitet sich in ihrer Brust aus. Die leichte Hitze ihrer Wangen wird zu einem Feuer, das ihren ganzen Körper erfasst. Sie spürt, wie etwas in ihr aufwallt, sich beschleunigt, einen kurzen, schwindelerregenden Rhythmus erreicht und schließlich explodiert. Ihr Inneres fühlt sich an, als fiele es in einen Abgrund. Für einen Moment tritt ein einfältiger Ausdruck in ihre Augen, dann kippt ihr Kopf abrupt zur Seite.

    Ein langer Schauer durchrinnt sie. Ihre Glieder werden starr, und rosa Flecken erscheinen, wo sich ihre Finger in Igors Arme graben.
    Beide liegen auf dem Boden. Zärtlich fährt sie mit den Fingern durch sein Haar und zeichnet die Linie seines Kiefers nach. Sie streichelt die Muskeln an seinem Bauch und liebkost die Innenseite seiner Arme. Einen Moment scheint er unfähig, sich zu rühren. Aber sie entspannt ihn, küsst ihn auf den Kopf, die Lider, den Nacken und die Brust, bevor sie ihn mit einer Leidenschaft in sich hineinlockt, die er beinahe als schamlos empfindet.
    Kaum zu glauben, wie schlank sie ist, denkt er, und das hungrige, junge Aussehen ihrer Hüften saugt ihn ein. Vorsichtig gleitet er tiefer, bis er von ihrer Hitze verschlungen wird. Erregend zart streifen ihre Hände über seinen Körper und genießen eine Reihe wundersamer Kontakte. Blind saugt sie an seinen Fingern. Geschmeidig wölbt sie ihren Rücken. Ein wenig eingeschüchtert erkennt er, dass er unterrichtet wird. Nach und nach wird ihm bewusst, wie sich alles neu ordnet. Er spürt, wie sein ganzes Leben neu definiert, seine gesamte Existenz neu gestaltet wird.
    Trunken verliert er sich in ihr. Als seine Bewegungen drängender werden, spürt er, wie sich ihre beiden warmen, angespannten Körper im Gleichklang bewegen wie zwei Melodielinien. Ein Strahlen tritt in sein Gesicht, seine Lippen weiten sich. Dann erschauert er in wildem Begehren. Ein einzelner heißer Stromstoß sticht ihm ins Fleisch. Lange wird er von einem unvorstellbaren Glücksgefühl durchflutet.
    Reglos liegen sie eine Weile nebeneinander, als seien sie ineinander

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