Cocoon, Band 01
Öffnung wahrscheinlich niemals wiederfinden. Als mir auffällt, dass ich auf der Innenseite meiner Wange kaue, zwängt sich Erik ungeduldig zu dem Spalt. Sein linker Arm umfasst meine Taille, und er zerrt mich mit sich, als schwimme er in der Luft. In dem Moment, in dem sein freier Arm durch die Öffnung gleitet, lässt er mich los, stößt sich nach vorn ab und verschwindet dann vollständig. Ich wende mich zu Jost und hebe eine Augenbraue. Sein Arm fasst mich fester, und er runzelt die Stirn, scheint aber zu begreifen, dass alles besser ist, als in diesem Zwischenraum gefangen zu sein. Langsamer als sein Bruder bewegt er sich nach vorn und zieht mich sanft mit sich, bis wir bei der Öffnung sind. Mit einem neuerlichen Blick zu mir verschafft er sich Gewissheit, holt tief Luft und schiebt uns durch den Spalt. Wir landen auf einem Haufen Betontrümmer, die nach den Überresten einer Straße aussehen. Anscheinend war meine Öffnung nicht ganz eben zur Oberfläche der wirklichen Welt, aber das ist nicht so schlimm. Wir hätten noch viel tiefer fallen können.
»Ich dachte schon, ihr habt mich hier nur abgeliefert«, ruft uns Erik zu, wie immer, wenn er einen Witz macht, absolut trocken. Er ist bereits am Rand der Ruinen und bleibt nicht stehen, um auf uns zu warten.
»Hättest du wohl gern«, grummelt Jost.
Und das sind sie. Die ersten Worte, die die beiden in meiner Gegenwart als Brüder miteinander reden. Der Wortwechsel fügt der frischen Nachtluft eine besonders eisige Note hinzu. Erik stapft voraus, bis ich nur noch seine Silhouette im Mondlicht sehe. Wir beobachten, wie er die Metro vor uns betritt, und Jost legt den Arm um mich.
Ich erschaure in seiner Umarmung, während ich auf die verlassenen Überreste der Erde starre. Hier scheint die Zeit stillzustehen, und doch erkenne ich um mich lauter Zeichen des Verfalls. Die natürliche Erosion eines menschenverlassenen Ortes. Wir befinden uns in einem schwebenden Augenblick zwischen Hoffnung und Untergang. Doch bevor ich die geheimnisvolle Atmosphäre durch eine Bewegung brechen kann, erscheint am Horizont ein aufgedunsener Umriss, ein Schiff in der Luft, das tief am Himmel schwebt und von dem ein Lichtstrahl ausgeht, der hin und her pendelt und uns als Zurückgekehrte willkommen zu heißen scheint.
Fortsetzung folgt …
DANKSAGUNG
Da ich wohl nie eine Dankesrede bei den Oscar-Verleihungen halten werde, bitte ich euch, mich euch in einem schönen Kleid und mit diesem Buch, das ihr gerade lest, in der Hand vorzustellen. Nun, da ihr das richtige Bild im Kopf habt, können wir loslegen.
Großen Dank hat meine außergewöhnliche Agentin Mollie Glick verdient, deren Leidenschaft mich immer wieder in Staunen versetzt. Danke, dass du mitgeflogen bist. Ähnlichen Dank bin ich Janine O’Malley schuldig, die dieses Buch vom ersten Tag an verstanden hat und die beste Lektorin ist, die man sich nur wünschen kann. Und Dank an Beth Potter, die mir auf meiner Reise durch die Verlagslandschaft mitunter den Weg gewiesen hat. Durch euch drei ist dieses Buch unendlich viel besser geworden.
Meinen aufrichtigen Dank an Simon Boughton und Jon Yaged, die dafür gesorgt haben, dass ich mich in meinem neuen Haus sogleich heimisch gefühlt habe. Ich kann kaum ausdrücken, wie dankbar ich dem Team von Farrar Straus Giroux und Macmillan bin.
Ich bin stolz darauf, Foundry Literary + Media meine Agentur heißen zu dürfen. Dank an Hannah Brown Gordon und Katie Hamblin für die Beantwortung all meiner E-Mails.
Ich wäre ein einsames Mädchen, hätte ich nicht meine Schriftstellerfreunde, die mich während dieses verrückten Abenteuers bei jedem Schritt begleitet haben. Danke, Bethany Hagen und Robin Lucas, dass ihr mit mir gelacht, geweint und geschrien habt. Und an Kalen O’Donnell, die spät dazugestoßen, dann aber dabei geblieben ist.
Mein Mann macht mich darauf aufmerksam, dass schon die Musik zum Abspann läuft und dass ich unmöglich jedem Englischlehrer danken kann, den ich jemals hatte. Deshalb belasse ich es bei den Glanzlichtern: Bob Brennan und Alan Hunter, die es geschafft haben, dass ich sogar während der verlorenen Jahre meines Lebens – sprich: der Highschoolzeit – nicht mit dem Lesen aufgehört habe. Dr. Miriam Fuller, die mir beigebracht hat, Geschichten etwas gründlicher zu betrachten. Und Dr. Devoney Looser und Dr. George Justice, die aus irgendwelchen Gründen und trotz gegenteiliger Beweise immer gewusst haben, dass ich das Zeug dazu hatte.
Am
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