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Code Delta

Code Delta

Titel: Code Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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verteidigt werden. Das Schachteam brauchte seinen Agentenführer. Die große Bandbreite von Duncans Talenten – brillanter Stratege, Stressresistenz, äußerste Entschlossenheit – machte ihn zu einem vorzüglichen Präsidenten. Aber was nützte das, wenn ihm durch politische Machtspielchen und wortgewandte »Experten« die Hände gebunden waren? Er hatte eine Entscheidung getroffen und gerade die Bombe vor Boucher platzen lassen. Der CIA -Chef würde einer der wenigen sein, die je die ganze Wahrheit kannten.
    »Das kann ich nicht machen, Tom«, sagte er.
    Duncan sah, dass Boucher trotz allen Widerstands über seinen Vorschlag nachdachte. Er lehnte sich in die Polster der Couch zurück und wartete. Bouchers Schritte wurden langsamer, was bedeutete, dass er sich einer Entscheidung näherte; bis jetzt hatte er nur Dampf abgelassen.
    Boucher blieb stehen. Er setzte sich auf die Couch gegenüber von Duncan. Sein Schnurrbart zuckte ein paar Mal. »Verdammt, Tom.« Der CIA -Chef warf einen irritierten Blick auf die Aktenmappe in Duncans Händen. »Sie haben schon alles ausgearbeitet, nicht wahr?«
    Duncan reichte ihm die Mappe. »Bis ins Detail.«
    »Was sonst«, sagte Boucher und klappte die Mappe auf dem niedrigen Kaffeetisch auf. Er blätterte sie durch. Jede Seite repräsentierte einen separaten Schritt im Plan des Präsidenten. Zu fälschende E-Mails und Dokumente. Datenbanken, die verändert werden mussten. CIA -Desinformation. Erdrückende Beweise dafür, dass Duncan wissentlich ernstzunehmende Drohungen gegen die Siletz Reservation und Fort Bragg ignoriert und die Schlagkraft des Feindes sträflich unterschätzt hatte. Dass er bewusst die Anschläge zugelassen hatte, um den Krieg gegen den Terror durch Invasion in die verantwortlichen Länder tragen zu können. Im Grunde all das, was Marrs in seinen schändlichen Unterstellungen behauptete. Aus den Dokumenten würde hervorgehen, dass Duncan gegen den ausdrücklichen Rat Bouchers gehandelt und dieser daher E-Mails gespeichert, Gespräche aufgezeichnet und Aktennotizen über jede Fehlentscheidung des Präsidenten angelegt hatte. Die Welt würde Duncan für den Tod von dreitausendfünfhundert Amerikanern verantwortlich machen.
    Boucher war integraler Bestandteil des Plans. Ohne ihn würde es nicht funktionieren.
    Die letzten Seiten interessierten den CIA -Chef am meisten. Er nahm sie heraus und las sie sorgfältig durch. Duncan sah ihn ein paarmal nicken. Domenick begann, das Gesamtkonzept zu erkennen. Als er zu Ende gelesen hatte, fügte er die Seiten wieder in die Mappe ein. Er lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. »Es könnte funktionieren.«
    »Es wird funktionieren.«
    »Es ist ein großes Opfer.«
    Duncan nickte.
    »Jeder wird Marrs’ Lügen Glauben schenken.«
    Duncan zuckte die Achseln. »Ohne Marrs wäre es nicht machbar.«
    »Es könnte sein, dass er nach der nächsten Wahl in diesem Büro landet.«
    »Darüber machen wir uns später Gedanken. Vor allem müssen wir die Wahrheit so tief vergraben, dass kein zukünftiger Präsident je darauf stößt.«
    Boucher lächelte. »Dann werde ich mal zur Schaufel greifen.«
    54 El Mirador, Guatemala
    Bevor der Boden der Opfergrube wie ein Aufzug die Oberfläche erreichte, geschahen zwei Dinge. Die wahllos aus Knochen zusammengesetzten Skelette fingen an, angriffslustig die unebenen Wände zu erklettern. Und Ridley verschwand hinter der wimmelnden Masse ihrer weißen, spindeldürren Glieder, während immer mehr nachrückten.
    Um zu verhindern, dass die untoten Golems den Rand der Grube erreichten, eröffneten Queen, Bishop und Knight das Feuer. Funken stoben auf, als die Kugeln spröde Knochen durchschlugen und an den Felswänden abprallten. Etliche der Skelette wurden zerschmettert und stürzten in die Tiefe, aber was von ihnen noch intakt war, verschmolz mit neuen Knochen und stürzte sich wieder in die Schlacht. Und die ganze Zeit brachte der aufsteigende Steinboden die Horde näher.
    »Wir können sie nicht aufhalten«, sagte Knight, während er nachlud.
    »Wenn wir es schaffen, Ridley zu überwältigen, können wir vielleicht …«
    Doch schon ergoss sich eine Welle klappernder Gebeine auf die Plattform, auf der sie standen. Erst jetzt erkannten die Deltas, wie bunt zusammengewürfelt ihre Gestalten waren. Gliedmaßen von Kindern hatten sich mit Köpfen von Erwachsenen verbunden. Arme und Beine passten nicht zusammen. Teile fehlten. Sie mochten dazu taugen, Furcht und Schrecken zu verbreiten,

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