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Code Delta

Code Delta

Titel: Code Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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die Gegend. Er war vor langer Zeit als Rucksacktourist dort gewesen. »Stonehenge?«
    »Das glauben wir, ja.«
    »Aber warum?«
    »Das kann ich nicht genau sagen, aber wenn er sich für antike Sprachen interessiert, dann gibt es in Stonehenge vielleicht etwas, von dem wir nichts wissen. Etwas, das noch nicht entdeckt worden ist. Die Anlage ist sehr alt, und wir wissen kaum etwas über die Menschen, die sie erbaut haben. Was immer es ist, es muss wichtig sein, denn Ridley geht unerhörte Risiken ein, um es zu bekommen.«
    »Sind Queen, Bishop und Knight einsatzbereit?«, fragte Duncan. Er hatte Keasling damit betraut, die Einsätze des Teams zu koordinieren und es dorthin zu transportieren, wo King es brauchte.
    »Tja, darum habe ich das Fax geschickt. Entwicklung Nummer zwei. Ich bin nicht sicher, ob wir sie zu King schicken sollten.«
    Duncan legte die Stirn in Falten. Er sah zum Faxgerät. Was sendet Boucher da?
    Endlich begannen die Walzen, sich zu drehen, und spuckten ein einzelnes Blatt aus. Duncan schnappte es sich und blickte auf ein zwanzig mal fünfundzwanzig Zentimeter großes Foto. Es zeigte ein lächelndes Paar in ärmellosen Westen und Cargohosen, Hobbyarchäologen dem Anschein nach. Im Hintergrund wimmelte eine ganze Anzahl von Personen herum – einheimische Arbeiter, Praktikanten, Wissenschaftler. Sie alle scharten sich um eine gewaltige, offenbar sehr alte Steintreppe, die teilweise von Vegetation überwuchert war.
    »Was ist das?«
    »Das Foto wurde vor einer Stunde zu Flickr hochgeladen. In der rechten unteren Ecke sehen Sie den Datumsstempel von heute. Es ist also aktuell. Bei dem Bauwerk im Hintergrund handelt es sich um die La Danta Pyramide in El Mirador, Guatemala – die größte jemals gebaute Maya-Pyramide, gewaltiger noch als die Cheops-Pyramide in Gizeh.«
    »Schön und gut, Dom, aber was bedeutet dieses Foto?«
    »Ich will Ihnen nicht vorgreifen, falls ich mich irren sollte. Ich möchte, dass Sie unvoreingenommen …«
    »Gottverdammich«, flüsterte Duncan, als er das vertraute Gesicht im Hintergrund entdeckte. Der Mann ging hinter dem Pärchen vorbei, einen Rucksack auf den Schultern. Niemand achtete auf ihn. Er zeigte dasselbe entspannte Lächeln wie damals auf den Werbebroschüren seiner Firma. Doch seine Anwesenheit auf dem Foto ergab keinen Sinn. Wie konnte Richard Ridley gleichzeitig in England und Guatemala sein?
    »Ich nehme an, Sie haben ihn entdeckt?«
    »Wie ist das möglich, Dom?«
    »Ich fürchte, das ist eine der Fragen, die am besten Ihr Team aufklärt. So unmöglich Ridleys Anwesenheit an beiden Orten zugleich erscheint, sie bekräftigt sein Interesse an antiken Stätten in aller Welt. Soll ich Queen, Bishop und Knight nach Guatemala umleiten?«
    »Tun Sie das«, sagte Duncan. »Ich verständige King.«
    42 Haifa, Israel
    Ein Schwall von hebräischen Flüchen ergoss sich aus Davidsons Mund, während er unter King auf dem Boden seines Büros lag. Sie waren übersät mit Glassplittern und Putzbrocken aus der beschädigten Decke, was sie kaum bemerkten, weil ihre Aufmerksamkeit der schimmernden Metalllanze galt, die sich durch das Fenster diagonal in die Decke über der gegenüberliegenden Wand gebohrt hatte. Sechs Meter Edelstahl, unterteilt in vertikale Rippen, die den Eindruck erwecken sollten, dass die Skulptur sich um sich selbst drehte, hatten das Gebäude aufgespießt.
    Davidson starrte fassungslos zu dem glänzenden Gebilde hoch. »Es ist der Obelisk!«
    Alexander reichte ihm die Hand. »Machen Sie schnell!«
    Davidson griff zu und ließ sich unter seinem Schreibtisch hervorziehen und auf den Flur in Sicherheit bringen. King kroch ebenfalls hervor und richtete sich inmitten der Überreste des Büros auf. Instinktiv griff er nach seinem Schießeisen, bevor ihm einfiel, dass er ja unbewaffnet war.
    Er watete durch das Meer aus Glasscherben zum Fenster und riskierte einen Blick hinaus. Sechs Meter des Obelisken waren in das Gebäude eingedrungen, die restlichen neunzehn Meter ragten wie ein Speer nach außen. Am Ende hing noch ein großer Brocken Beton vom Fundament. Die Schwerkraft zerrte daran, und der Obelisk bog sich nach unten, während seine Spitze sich tiefer in die Decke grub. Putz bröckelte auf Kings Kopf herab, während er auf den Flur trat.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Davidson mit zittriger Stimme. »Warum sollte jemand den Obelisken zerstören wollen?«
    »Die wollten nicht die Skulptur«, meinte Alexander.
    Davidson verstummte

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