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Code Delta

Code Delta

Titel: Code Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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Alexander einen Riesensatz machte und sprang.
    Er landete auf dem Betonfundament des Obelisken, das neunzehn Meter vom Physikgebäude entfernt frei über dem Erdboden schwebte. Unter der zusätzlichen Last sank der Obelisk schneller ab. Aber nicht schnell genug. Die Echse holte auf.
    King brüllte zornig, doch das Biest beachtete ihn nicht. Er war zu langsam. Alexander würde den Kampf allein ausfechten müssen.
    Furchtlos drehte der sich der Kreatur entgegen. Um das eigene Leben machte er sich keine Sorgen, aber ohne zu wissen, wozu das Biest fähig war, hatte Alexander keine Ahnung, ob er Davidson beschützen konnte. In diesem Moment kam ihm die Schwerkraft zu Hilfe, und der Obelisk gab, nur fünf Meter über dem Boden, endlich nach und knickte ab. Kurz bevor das Fundament auf dem gepflasterten Hauptweg durch den Technion-Campus aufschlug, sprang Alexander mit Davidson die letzten anderthalb Meter in die Tiefe. Sie rollten sich zur Seite, während das Betonfundament Sekundenbruchteile später genau dort niederkrachte, wo sie eben aufgekommen waren.
    Der Aufprall schleuderte die Echse in die Luft. Sie fiel auf die Seite, rutschte von der Skulptur herunter und stürzte drei Meter tief zu Boden.
    King wurde nach vorne gerissen, als der Obelisk unter ihm wegsackte. Er landete auf dem Bauch, und ein scharfer Schmerz durchzuckte ihn, bevor er auf der jetzt steil nach unten hängenden Skulptur abwärtsschoss. Die glatten Metallrippen waren wie eine riesige Rutschbahn. King breitete die Hände aus, um nicht seitlich abzugleiten, und hinterließ eine rote Blutspur aus seiner Schnittwunde.
    Er sah Alexander mit Davidson über der Schulter davonrennen. Sein Ziel war anscheinend eine nahe gelegene Baustelle, wo Sandberge und Stapel von Zementsäcken darauf warteten, zum Fundament eines neuen Gebäudes verarbeitet zu werden. Die riesige Echse setzte ihnen nach. Sie bewegte sich schnell, aber ein wenig ungeschickt, vielleicht wegen des fehlenden Schwanzes.
    King rollte sich ab und rannte den anderen hinterher. Alexander und Davidson hatten die Baustelle fast erreicht, die Echse dicht auf den Fersen. Als ihm die riesigen Sandhaufen ins Auge fielen, machte es klick in Kings Gedächtnis. Er hatte so ein Tier schon einmal gesehen, wenn auch nur im Miniaturformat. Es handelte sich um einen sogenannten Apothekerskink oder Sandfisch. Er kannte die kleinen Eidechsen und ihre erstaunlichen Fähigkeiten von einem Einsatz im Irak. Daher wusste er eines mit absoluter Sicherheit: Einem Killer-Sandfisch begegnete man besser nicht im Sand.
    Die Baustelle war ein Labyrinth aus Maschinen und aufgestapelten Baumaterialien. Doch Alexander suchte weniger nach einem Weg hindurch, als vielmehr nach einem Ort, wo er sich verteidigen konnte. Schließlich entdeckte er zwei Stapel Zementsäcke, die dicht beieinanderlagen. An dieser Engstelle konnte er sich der Echse entgegenstellen und Davidson mit etwas Glück genügend Zeit zur Flucht verschaffen.
    Schlitternd kam er im tiefen Sand zum Stehen und wollte Davidson absetzen, doch der Mann klammerte sich voller Panik an Alexanders Rücken wie ein Kind, das nicht von seiner Mutter getrennt werden will. Er hatte das Monster gesehen und wusste, dass er ihm nicht entkommen konnte.
    »Warum setzen Sie mich denn ab? Laufen Sie weiter.«
    Alexander setzte ihn zu Boden und gab ihm einen Stoß. »Gehen Sie. Ich halte es auf.«
    »Aber …«
    »Gehen Sie!«
    Alexanders finstere Miene und seine donnernde Stimme brachen den Bann. Davidson setzte sich in Bewegung und hastete weiter. Bald war er außer Sicht, doch seine pfeifenden Atemzüge blieben deutlich hörbar. Alexander war sich sicher, dass die Kreatur auch Davidsons Geruch problemlos folgen könnte. Der Mann schwitzte Angst aus allen Poren.
    Dann tauchte die Echse auf. Zehn Meter entfernt hielt sie züngelnd inne.
    Als sie angriff, nahm sie nicht Alexanders Kopf oder einen anderen lebenswichtigen Körperteil aufs Korn, wie es jedes andere Raubtier getan hätte, sondern hielt den Kopf gesenkt.
    Sie geht auf meine Füße los, dachte Alexander. Nein, nicht die Füße. Einen Punkt irgendwo davor .
    Bevor er sich einen Reim darauf machen konnte, sprang die Echse in die Luft. Alexander hob die Faust, um sie dem Biest an den Kopf zu schmettern, doch dazu bekam er keine Gelegenheit. Die Echse wölbte den Rücken und stürzte sich kopfüber in den sandigen Boden.
    Wie ein olympischer Turmspringer tauchte sie ein und verschwand mit winzigen, rasend schnellen Windungen so

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