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Code Delta

Code Delta

Titel: Code Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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verständnislos.
    »Draußen ist nichts zu sehen«, sagte King.
    Alexander verzog die Lippen. »Wahrscheinlich glauben sie, er sei tot.«
    King war der gleichen Ansicht, aber er wusste, dass sie damit keineswegs aus dem Schneider waren. »Sie werden auf Nummer Sicher gehen wollen.«
    »Wovon reden Sie eigentlich?«, fragte Davidson. »Wer sind ›die‹, und wen halten sie für tot?«
    King sagte: »Das wollte ich Ihnen gerade sagen, Professor. Sie sind zur Zielscheibe geworden.«
    Hinter den dicken Brillengläsern wurden die Augen des Mannes plötzlich groß. Sein Blick war auf etwas hinter King gerichtet. Der wirbelte herum und erblickte eine Art riesiges Reptil. Es kam ihm bekannt vor, aber er konnte es nicht einordnen. Die Kreatur hatte Größe und Statur eines Komodowarans, doch ihr Rücken war sandfarben mit braunen Streifen, der Bauch weiß. Abgesehen von den zwei Metern Körperlänge, den scharfen Zähnen und klauenbewehrten Zehen machte King vor allem der bösartige, mit Intelligenz gepaarte Ausdruck in den Augen Sorgen.
    Eine lange Zunge schnellte aus dem Maul der Echse hervor – sie kostete ihren Geruch. King sah sich nach einem Fluchtweg um. Die einzige Tür zwischen ihnen und der Echse führte in ein anderes Büro. Den Flur hinter ihnen versperrte der Obelisk.
    Der Hauch einer Brise kitzelte King am Ohr, und er fuhr zu dem zerbrochenen Fenster herum. Der gerippte Obelisk bog sich langsam dem fünf Stockwerke tiefer gelegenen Erdboden entgegen. Es war der einzige Ausweg.
    Er wandte sich zu Alexander. »Durchs Fenster. Nehmen Sie Davidson.«
    »Ich bringe das Biest um«, gab Alexander zurück und krempelte die Ärmel hoch.
    »Tut mir leid, Herkules«, erwiderte King. »Aber ich bin nicht kräftig genug, um ihn zu tragen.«
    Davidson erbleichte. »Mich tragen?«
    Alexander grunzte unwillig, dann packte er Davidson und warf ihn sich über die Schulter. »Man sieht sich im Elysium, King.« Dann setzte er sich in Bewegung, rannte durch das zerstörte Büro und warf sich aus dem Fenster. Davidson schrie wie am Spieß, bis Alexander eine der Edelstahlrippen zu fassen bekam und sich auf die Skulptur schwang.
    King drehte sich wieder zu der Echse um und prallte zurück. Sie war bereits lautlos zum Angriff übergegangen und bäumte sich schlangengleich auf, um zuzuschlagen. Die Krallen, die das Biest zum lautlosen Vorwärtskommen eingezogen hatte, schnellten wieder heraus und schossen auf Kings Hals zu.
    Er duckte sich und warf sich zur Seite, so dass die Echse von ihrem eigenen Schwung an ihm vorbeigetragen wurde und gegen den Obelisken prallte. Die Wucht des Zusammenstoßes brachte das Metall zum Schwingen.
    Alexander, der Davidson über der Schulter trug und draußen auf der Skulptur entlangbalancierte, geriet ins Taumeln, fing sich jedoch und arbeitete sich auf dem weiter langsam absinkenden Obelisken nach unten.
    King hatte keine Ahnung, wie er dem riesigen Reptil beikommen konnte. Er landete einen harten Tritt auf dessen Rücken und hoffte, ihm damit das Rückgrat zu brechen. Doch die Wirbel federten elastisch zurück und schleuderten King zu Boden. Als er sich wiederaufrichtete, zischte die Echse ihn an und stürzte sich ins Büro. Anscheinend konzentrierte sie sich voll und ganz auf ihre eigentliche Beute.
    Davidson.
    King nahm die Verfolgung auf. Als die Kreatur auf den Obelisken kroch, sprang er ihr nach und klammerte sich an ihren dicken, aber stummelförmigen Schwanz. Mit der freien Hand bekam er eine Glasscherbe zu fassen. Er holte aus und stieß sie der Bestie in den Rücken, schnitt sich dabei selbst in die Haut.
    Die Echse fauchte und zuckte wild hin und her. King dachte, sie wolle ihn abschütteln, doch als er ins Büro zurückrutschte und feststellte, dass er immer noch den Schwanz gepackt hielt, begriff er, dass die Kreatur den Körperteil abgestoßen hatte. Ein paar Blutstropfen quollen aus der offenen Wunde, wo er gesessen hatte, versiegten aber schnell. Wie viele Echsen konnte auch diese ihren Schwanz abwerfen, um Raubtiere zu verwirren und ihnen so zu entkommen. King warf den noch zuckenden Körperteil beiseite.
    Während die Echse den Obelisken entlangkroch, stieg er aus dem Fenster und folgte ihr.
    Davidson stieß einen Entsetzensschrei aus, als er des Monsters ansichtig wurde, das mit weit ausholenden Bewegungen den Obelisken hinuntereilte. Sein Schrei brach ab, als sich Alexanders Schulter in seinen Bauch grub. Wäre ihm nicht die Luft weggeblieben, hätte er abermals geschrien, als

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