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Code Delta

Code Delta

Titel: Code Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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gehen, als Kings Telefon klingelte. Er nahm ab. »Ja?«
    »Wir haben Ridley gefunden«, sagte Duncan am anderen Ende.
    »Wo?«
    »London. Eine Sicherheitskamera am Flughafen in Heathrow hat ihn zufällig eingefangen.«
    »War Fiona bei ihm?«
    »Auf dem Video ist sie nicht zu sehen, aber das heißt nicht …«
    »Ich weiß. Es spielt keine Rolle. Wir fliegen nach London.«
    »Ich habe alle verfügbaren Kräfte auf ihn angesetzt. Rufen Sie mich an, wenn Sie angekommen sind.«
    »Wird gemacht.« King legte auf und sah Alexander an. »Er ist in London.«
    Beide Männer standen auf. Alexander öffnete die Tür. Davidson hielt sie mit einem Räuspern zurück. »Wer ist in London?«
    »Brad Pitt. Danke für Ihre Hilfe«, sagte King und ging hinaus.
    Der Professor lächelte jetzt wieder breit und sagte: »Wenn Sie auf dem Weg nach unten irgendwelchen Journalisten begegnen, schicken Sie sie herauf.«
    King beugte sich durch die Tür ins Büro zurück. Irgendwie beunruhigte es ihn, dass Davidson so begierig darauf zu sein schien, mit der Presse zu sprechen. »Sie haben gar nicht gesagt, warum sie die Presse erwarten?«
    »Ich habe meine Theorie veröffentlicht. Nullphysik und die gesprochene Schöpfung. Das Technion hat gestern eine Pressemitteilung herausgegeben. Ich halte in« – er sah auf die Uhr – »fünfundvierzig Minuten einen Vortrag zu dem Thema.«
    King spannte sich. Wenn Davidson seine Theorie veröffentlicht hatte und Ridley davon erfuhr, würde ihm augenblicklich klar sein, wohin diese Forschung führen musste. Er hatte fast alle antiken Idiome ausgelöscht, die der Rekonstruktion der sogenannten Sprache Gottes hätten dienen können. Aber wenn die moderne Wissenschaft zum selben Ziel gelangte, indem sie die Wirkung von Schall auf seine Umgebung erforschte, dann …
    Davidson sah Kings besorgte Miene. »Was ist? Stimmt etwas nicht?«
    »Ich fürchte, Sie sind gerade zur Zielscheibe …«
    Aus dem Augenwinkel bemerkte King eine Bewegung vor dem Fenster. Wie ein Speer schoss der metallene Obelisk auf sie zu.
    »Runter«, schrie King und warf den Professor zu Boden.
    Eine Sekunde später krachte der Obelisk mit der Gewalt einer Abrissbirne durchs Fenster.
    41 Washington, D. C.
    Tom Duncan saß an seinem Resolute-Schreibtisch im Oval Office. Das Jackett hing über der Rückenlehne, er hatte die Ärmel hochgekrempelt und seine Krawatte gelockert. Blicklos starrte er an die Decke. Trotz aller Macht, die sein Amt ihm verlieh, war er derzeit kaltgestellt. Solange die Augen der Welt jede seiner Bewegungen außerhalb der gerundeten Wände des Oval Office aufs genaueste registrierten, jedes Wort, jede Betonung und jeden Gesichtsausdruck analysierten – auf der Suche nach der kleinsten verräterischen Geste –, war Untätigkeit die sicherste Alternative. Die Wölfe umkreisten ihn und lechzten nach Blut, und es war besser, sie nicht noch mehr zu reizen.
    Das fiel Duncan besonders schwer, weil er selbst ein Wolf war. Als ehemaliger Army Ranger funktionierte er am besten, wenn er handeln konnte. Doch jetzt blieb ihm nur untätiges Zusehen. Verhielt er sich zu auffällig, würde er das Team exponieren und gefährden. Das Schachteam agierte im Geheimen, führte aber keine illegalen Operationen durch, weshalb es eigentlich keinen Grund gab, seine Existenz zu verschleiern. Doch in Zukunft …
    Es war an ihm, eine neue Richtung einzuschlagen, einem neuen Plan zu folgen. Harte Entscheidungen mussten gefällt, einschneidende Veränderungen eingeleitet werden.
    Daher hatte Duncan sich in sein Büro zurückgezogen und seine Gedanken von den Medien und von Marrs losgerissen, um nach Lösungen zu suchen.
    Bevor er sich jedoch richtig konzentrieren konnte, läutete das Telefon. Der digitale Klingelton war kaum verklungen, als Duncan sich schon aufgesetzt hatte und auf den Freisprech-Knopf drückte. Die Telefonzentrale des Weißen Hauses hatte strikte Anweisung, nur die Anrufe von ganz wenigen Leuten durchzustellen und jedem einen unverwechselbaren Klingelton zuzuweisen. Dieser gehörte zu Domenick Boucher.
    »Was gibt es Neues?«
    »Ich schicke Ihnen gerade ein Fax.«
    Das Farbfaxgerät hinter dem Schreibtisch begann zu blinken, während es Daten empfing.
    »Geht es um Ridley?«
    »Ja, Sir«, sagte Boucher. »Zwei bedeutsame Entwicklungen. Er hat in Heathrow ein goldfarbenes Peugeot Cabrio von Europcar gemietet. Die Europcar-Wagen verfügen alle über GPS -Chips, und wir konnten ihn nach Wiltshire County verfolgen.«
    Duncan kannte

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