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Code Delta

Code Delta

Titel: Code Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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andere Fotos innerhalb eines Bildes verstecken, so dass das menschliche Auge es nicht mehr wahrnehmen kann. Decodiert sehen Sie auf diesem Foto …«
    Er klickte auf das Bild, und eine Seite mit Text öffnete sich:

    O Wissenschaft! Du Sproß der Greisin Zeit,
    Vor dessen Späherblick nichts sicher ist!
    Du Geier, fluglahm vor der Wirklichkeit,
    Was spürst du nach dem Dichter so voll List?

    »Poe«, sagte Alexander. »Ein Ausschnitt seines Sonetts an die Wissenschaft. Hübsch.«
    Davidson wackelte mit dem Finger. »Noch mehr Bezug zu Ihrer Frage haben vielleicht Spektrogramme.«
    King lauschte gespannt. Vieles von dem, was der Professor gesagt hatte, war ihm nicht neu. Aber von Spektrogrammen wusste er nichts.
    »Wie bereits erwähnt überträgt der Schall mehr Informationen, als das menschliche Ohr wahrnehmen kann. Ein Spektrogramm ist die visuelle Darstellung einer Schallwelle. Bilder und Nachrichten können in Töne codiert werden und theoretisch auch in Wörter. Es gibt ein Video online …« Davidson drehte den Laptop zu ihnen herum, um ihnen ein YouTube-Video mit dem Titel »Alien Abduction Caught Live on Ustream« zu zeigen.
    King wand sich innerlich, da er befürchtete, der Professor würde sich doch noch als Spinner entpuppen.
    Sein abweisender Gesichtsausdruck blieb nicht unbemerkt. »Keine Sorge, das ist nur ein Beispiel für cleveres Marketing.« Davidson spielte das Video ab, das zwei Männer zeigte, die sich über eine Entführung durch Aliens unterhielten, bis einer in die Küche ging, wo ihn eine Sternenkarte und vor dem Fenster ein Alien erwarteten. Was dann folgte, war eine kreativ gedrehte Entführungsszene mit flackernden Lichtern und einem pulsierenden, schrillen Geräusch.
    »Die Laute, die Sie da hören, sind wesentlich mehr als wahllose Geräusche. Es ist ein Bild.« Davidson suchte online nach einer Datei, lud sie schnell herunter und öffnete ein kleines Softwarepaket. Er ließ den Ton über die Software laufen, und ein Bild mit mehreren vertikalen und horizontalen Linien erschien. Er zoomte auf ein Teilstück, so dass man die Linien besser erkennen konnte.

    King sagten sie nichts, aber Alexander kam auf die Lösung. »Binärcode. Lange Linien repräsentieren die Eins. Kurze Linien … Null. Oder umgekehrt.«
    »Ganz recht«, sagte Davidson. »In die Tonspur ist ein Binärcode eingebettet, der sich ins Englische übersetzen lässt. Eine Website, soweit ich weiß, die wieder zu einer weiteren Seite führt. Alles Teil eines Alternate Reality Spiels, einer Art Schnitzeljagd zwischen Realität und Phantasie.«
    Davidson stand auf und wischte die Gleichungen von der Tafel. Er nahm einen roten Stift und schrieb, während er weitersprach: »Wir haben also hergeleitet, dass a) der Schall viel mehr Informationen transportiert, als wir wahrnehmen; b) der Schall in der Lage ist, die physische Welt zu verändern, was ein Hinweis darauf ist, dass besagte Information existiert. Und c) sind uns rund siebenundneunzig Prozent der DNA ein Rätsel. Wer will sagen, ob nicht der richtige Abschnitt des DNA -Codes, als Information von einer Schallwelle übertragen und auf die physische Welt angewandt, Leben in Nichtlebendigem erwecken könnte? Sollte man auf diese Weise allerdings einen Golem erschaffen wollen, gäbe es natürlich noch mehr zu bedenken.«
    »Zum Beispiel?«, fragte King und versuchte, sein Interesse nicht zu deutlich zu zeigen.
    »In der Überlieferung heißt es, dass ein Golem, den man für üble Zwecke erschafft, jedes Mal böser wird, wenn er tötet. Und diese dunkle Energie, die den Golem verzehrt, geht nach seiner Zerstörung auf seinen Schöpfer über. Jeder Golem, den jener danach erschafft, ist von Anfang an korrumpiert. Golem-Meister sollen oft mit schwarzem Herzen gestorben sein, verdorben an Körper und Seele. Natürlich ist das nichts weiter als Hörensagen; Sie wissen ja, wie es mit der Geschichte so ist.«
    Alexander grinste schief. »Ja, ich weiß.«
    »Vielleicht waren einige der Erzählungen als Warnung zu verstehen«, sagte Davidson, »die Leben einhauchende Sprache nicht zu verwenden.«
    King wechselte einen Blick mit Alexander. Angesichts dessen, was sie bereits wussten, klang das einleuchtend. Davidson bemerkte den Blickwechsel. Er setzte sich ruckartig auf. »Sie haben diese Sprache entdeckt, nicht wahr?«
    »Nein«, erwiderte King.
    »Wir recherchieren nur«, fügte Alexander schnell hinzu. »Für einen Film.«
    Davidsons Interesse erlosch. Er wollte sie gerade bitten, zu

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