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Code Freebird

Code Freebird

Titel: Code Freebird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Administrator
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Bilder von den Raketenkratern …«
    »Einzelfälle«, widersprach Falk, »so etwas gibt es in jedem Krieg. Das ist nicht zu vermeiden.«
    »Blödsinn!«, fauchte Naima.
    »Schluss jetzt!«, befahl Michaelis. »Hört endlich auf damit.« Zu Levy gewandt: »Sprich weiter.«
    »Ich will mich nicht über diesen unsäglichen Begriff von Kollateralschäden auslassen, doch wie mir mein Informant sagte, herrscht darüber eine tiefe Verbitterung in der Zivilbevölkerung. Das Bild von den Befreiern hat sich gewandelt.«
    Michaelis ahnte etwas. »Wer ist dein Informant?«
    »Aaliyah Roshan.«
    Bis auf Michaelis konnte niemand etwas mit dem Namen anfangen. Levy berichtete von ihr.
    »Ihre Meinung ist gefärbt«, stellte Michaelis fest. »Sie ist Araberin.«
    »Nein, Perserin. Das ist was anderes.«
    Naimas Kopf schoss herum. »Na, und? Soll das heißen …«
    »Nein, natürlich nicht«, dämpfte Michaelis, »aber in diesem Fall würde ich mit ihren Informationen vorsichtig umgehen. Sie arbeitet für einen arabischen Nachrichtenkanal.«
    »Ein Grund mehr«, sagte Levy, »ihr Glauben zu schenken. Sie muss ihr Ohr an der Bevölkerung haben. Und wenn die Stimmung dort so ist, wie sie sie beschrieben hat, dann dürfte ein deutscher BND-Mann, der für den Tod von Hunderten von Zivilisten verantwortlich ist, ein gerüttelt Maß an Hass auf sich ziehen.«
    Nun schaltete sich auch Alexej in die Diskussion ein. »Womit wir wieder bei den radikalen Islamisten wären.«
    Levy war dankbar für den Zwischenruf. »Nicht unbedingt. Diese Vermutung liegt nahe, vielleicht zu nahe. Es scheint so, als sollten wir genau das glauben.«
    »Du wiederholst dich«, sagte Falk. »Meinst du wirklich, der BND liquidiert seine eigenen Leute?«
    »Der Mossad tut es«, antwortete Naima.
    Luansi fragte Levy: »Worauf willst du hinaus?«
    »Schauen wir uns die anderen Opfer an. Der Zivilist Steve Pratchett. Nur nach intensiven Recherchen habt ihr herausgefunden, dass er für einen Think Tank tätig war, der die amerikanische Regierung beraten hat. Wir alle glaubten, dass er zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war. Ein Unfall sozusagen. Was aber, wenn es ganz anders war, wenn es ein zielgerichteter Anschlag auf diese eine Person gewesen ist, auf einen, sagen wir, Semi-Militär?«
    »Dafür der ganze Aufwand von fünf … sechs Sprengsätzen? Wieso hat der Attentäter nicht eine Pistole oder ein Messer benutzt?«
    »Ich gebe zu, darauf habe ich noch keine schlüssige Antwort. Doch lasst uns zu den anderen Opfern kommen. Der amerikanische Soldat, Townsend, der auf der Frankfurter Zeil getötet wurde. Hatte wieder das unselige Schicksal zugeschlagen? Ich glaube es mittlerweile nicht mehr. Er war an psychologischen Operationen, sogenannten PsyOps, des US-Militärs maßgeblich beteiligt. Auch Worte, sprich Lügen, können töten. Das sollten wir angesichts des Stolzes der Iraker nicht vergessen.
    Opfer Nummer vier: das Sicherheitsunternehmen Clearwater. Nach allem, was ich über dessen Mitarbeiter gehört habe, wie sie sich als inoffizielle Ordnungsmacht im Irak aufspielen, gibt es keinen Grund, sie zu lieben. Sie verbreiten Angst und Schrecken mit ihrer Unberechenbarkeit. Ihre Mitarbeiter werden durch die Straßen geschleift und an Brücken aufgehängt. Dieser Hass hat eine ganze Etage zum Einsturz gebracht. Zum ersten Mal wurde in dieser Anschlagsserie mehr als eine Person getötet. Es macht den Eindruck, als ob das gesamte Unternehmen getroffen werden sollte.«
    Alexej meldete sich zu Wort. »Womit wir erneut …«
    »Danke, Alexej«, unterbrach Levy den Hinweis auf militante Islamisten. »Ist euch aber noch nicht in den Sinn gekommen, dass die Taten, die die amerikanische Regierung zu verantworten hat, nicht von allen, und ich meine damit ausdrücklich Amerikaner, gebilligt werden?«
    Diese Theorie erstaunte alle.
    »Wie … Moment mal«, rätselte Michaelis, »du sagst, die Amerikaner … haben die Anschläge zu verantworten?«
    Falk sagte nichts, sein abschätziger Blick genügte.
    Selbst Naima tat sich schwer. »Also, ich weiß nicht. Das scheint mir ziemlich weit hergeholt.«
    »Ich bin von unseren Freunden ja einiges gewohnt«, sagte Luansi, »aber das?«
    »Womit wir bei den Amis wären«, konstatierte Alexej. »Coole Idee. Hat was.«
    »Natürlich meine ich nicht die offiziellen Organe der amerikanischen Regierung damit«, stellte Levy klar.
    »Sondern?«, fragte Falk gereizt. »Guerillas? Amerikanische Revolutionäre, die ihre eigene Regierung im

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