Codename - Cobra

Titel: Codename - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner

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jetzt noch nicht.«
    »Hm«, machte Bob verwundert und holte dann seinerseits einen Zettel aus seiner Jackentasche. »Ich hab da auch noch was Interessantes gefunden«, begann er und schaute auf das Stück Papier. »Ich sollte ja alles über Ted Applegate in Erfahrung bringen. Als ich nun heute Morgen bei Dad im Büro am PC saß und den Namen in eine Suchmaschine eintippte, klopfte mir auf einmal einer von Dads Kollegen auf die Schulter. Ich glaube, er heißt Bruce Baxter oder so und entpuppte sich im Laufe des Gesprächs als ziemlicher Computerfreak. Na ja, er hatte den Namen zufällig mitgelesen und fragte mich interessiert, worum es denn ginge. Ich hab ihm so das Wesentliche erzählt und ihm gesagt, was ich da gerade tue und wonach ich suche. Er wurde immer hellhöriger, und als ich fertig war mit meinem Bericht, hat er mir ein paar höchst erstaunliche Dinge anvertraut.«
    Justus und Peter schauten ihren Freund aufmerksam an. Bob holte Luft und fuhr fort: »Ted Applegate ist nämlich gar nicht so ein unbeschriebenes Blatt, wie es uns sein Vater erzählt hat und wie der es vielleicht selbst nicht besser weiß. In Fachkreisen hat sein Sohn den Spitznamen ›Teddybyte‹ und gilt als einer der Top-Programmierer in den Vereinigten Staaten, wenn nicht sogar weltweit!«
    Justus blieb der Mund offen stehen. »Was sagst du da?«, brachte er schließlich hervor. »Ted Applegate ein Top-Programmierer?«
    »Ja, du hast richtig gehört«, versicherte ihm Bob. »Teds Dienste waren heiß begehrt und wohl auch hoch bezahlt. Die gerissensten Headhunter der Computerbranche waren laut Bruce hinter ihm her wie der Teufel hinter der Seele, um ihn für ihre jeweilige Firma zu ködern.«
    »Aber wieso sagt er dann seinem Vater, dass er in einem Computerladen arbeitet, und wieso wohnt er in einer kleinen, popeligen Wohnung in Rocky Beach, wenn er sich eine Villa mit allem Schnickschnack am Strand leisten kann?«, fragte Peter verwirrt.
    »Das hab ich Bruce auch gefragt«, sagte Bob, »und er wusste auch keine richtige Antwort darauf. Aber vom Hörensagen habe er mitbekommen, dass Ted sich absolut nichts aus Geld gemacht hätte und trotz seines Erfolges ein ganz einfacher, netter Junge geblieben sei. Die Wohnung habe ihm wohl einfach gereicht, er brauchte kein Haus am Strand mit allem Schnickschnack.«
    »Und seinem Vater hat er der Einfachheit halber das mit dem Laden erzählt, weil der mit Computern sowieso nichts anfangen kann und wahrscheinlich nichts verstanden hätte, wenn Ted ihm versucht hätte zu erklären, was er als Programmierer tagtäglich so macht«, vermutete Justus.
    »Kann sein«, erwiderte Bob, »jedenfalls war Ted wohl wirklich so eine Art Genie, meinte Bruce. Aber die Sache mit dem Unfall stimmt so, wie es uns Applegate erzählt hat. Laut Kennzeichen war es Ted Applegates Wagen, der vor vier Wochen südlich von Santa Barbara ins Meer gestürzt ist. Aber man hat nur das Auto gefunden, keine Leiche.«
    Justus überlegte einen Moment und fragte dann: »Wie spät ist es?«
    »Äh, kurz vor eins, wieso?«, erwiderte Peter.
    »Weil die vierundzwanzig Stunden jetzt um sind und Cotta unbedingt was unternehmen muss!«, sagte Justus und fügte dann nachdenklich hinzu: »Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir hier einer ganz großen Sache auf der Spur sind!«

Ω , 4-14
    »Jungs, jetzt mal langsam! Die Vermisstenanzeige geht klar, aber ansonsten kann ich an den Vorfällen nichts Ungewöhnliches oder gar Mysteriöses entdecken.«
    Inspektor Cotta fuhr sich durch die schwarzen, an den Seiten schon leicht ergrauenden Haare und lehnte sich in seinem Ledersessel zurück. Hinter ihm an der Wand hing ein leicht vergilbtes Poster, von dem ein geheimnisvoll und etwas entrückt dreinblickender Humphrey Bogart auf die drei Jungs herabschaute. Auch er schien nicht viel Verständnis für deren Vermutungen aufzubringen.
    »Aber Inspektor!«, protestierte Justus. »Es liegt doch auf der Hand, dass hier etwas nicht stimmt! Die Mail an Julia Applegate wurde mit einem Codewort verschlüsselt, das nur die –«
    »Justus, schau, ich zeig dir mal was!« Cotta machte auf seinem Sessel eine Vierteldrehung nach rechts, wo sein Bürocomputer stand, und öffnete mit der Maus sein E-Mail-Programm. Dann klickte er einen Eingang an und im nächsten Moment erschien auf dem Monitor –
    »Die Kobra!«, stießen alle drei ??? fast gleichzeitig und völlig verdutzt hervor.
    »So, Justus«, sagte Cotta übertrieben liebenswürdig, »und jetzt gib mal dein