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Codename - Cobra

Codename - Cobra

Titel: Codename - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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denn das bedeuten?«, wunderte sich Peter. »Und was hat das mit einem Treffpunkt zu tun?«
    »Und zwar mit einem alten Treffpunkt«, ergänzte Bob, »einem, den Julia und Ted offenbar immer oder zumindest öfter benutzt haben.«
    »Wo treffen sich Bruder und Schwester? Wo?«, dachte Justus laut nach. »An einem Spielplatz vielleicht?«
    Bob blies skeptisch Luft aus seinen Backen. »Hm, aber was hat ein Spielplatz mit den seltsamen Angaben Omega, 4-14 zu tun?«
    »Omega ist das letzte Zeichen im griechischen Alphabet«, erklärte Justus, »und 4-14 ... ja, 4-14 ... keine Ahnung. Eine Bibelstelle? Vielleicht meint Ted das letzte Buch oder den letzten Brief in der Bibel und dort das vierte Kapitel, Vers 14?«
    Bob und Peter konnten sich ein Glucksen nicht verkneifen. »Ach, komm schon, Just«, lachte Bob, »nicht jeder ist bildungsmäßig so verkorkst wie du. Bleib auf dem Teppich!«
    »Aber wieso? Könnte doch sein!«, erwiderte Justus ein wenig eingeschnappt.
    »Klar!«, stimmte ihm Peter scheinbar voller Überzeugung zu. »Und wenn ihr mich fragt: Botschaften aus dem Jenseits, todbringende Schlangen, das letzte Zeichen, die Bibel – das alles schreit geradezu danach, dass wir uns doch einmal auf dem Friedhof nach irgendwelchen Informanten umsehen. Vielleicht laufen da ja ein paar gelangweilte Zombies herum, die uns sagen können, wo Ted Applegate gerade sitzt und E-Mails schreibt?«
    Justus stieß ein merkwürdiges Keuchen aus, riss die Augen auf und schlug sich dann mit der Faust in die flache Hand. »Peter, du bist ein Genie, auch wenn du es nicht weißt! Du bist ein Genie!«
    Peter schaute seinen Freund für eine Sekunde verständnislos an, aber dann überschwemmte die Erkenntnis sein Hirn wie eine riesige Welle. »Oh nein, Moment, so hab ich das nicht gemeint!« Der Zweite Detektiv hob abwehrend die Hände. »Du hast mich da völlig falsch verstanden, Just! Bob, sag doch was!«
    »Friedhof!«, lächelte Justus unbeeindruckt. »Das ist es! Das ist der Treffpunkt! Die beiden treffen sich am Grab ihrer Mutter! α und Ω stehen im christlichen Glauben für den Anfang und das Ende, wobei Ende gleichbedeutend mit Tod ist. Und 4-14 bezeichnet wahrscheinlich den Ort des Grabes: vierte Reihe, Platz 14!«
    Peter schüttelte wild den Kopf. »Nein, Justus! Denk doch mal nach! Ω könnte doch auch für, äh, eine, äh, eine ... Bucht stehen! Ja! Weil das Zeichen ja so aussieht! Und 4 meint die, äh, vierte Bucht, und 14 den vierzehnten Felsen, und die vierte Bucht ist die, äh, ist die –«
    »Peter!«, unterbrach Justus seinen Freund sanft. »Das ist Unsinn! Es ist der Friedhof, glaub mir!«
    Peter mochte eine Menge Vorzüge haben, aber grenzenloser Mut gehörte nicht dazu, und Justus wusste das. Immer wenn es unheimlich oder gar gefährlich zu werden drohte, versuchte Peter alles, um sich dieser Situation zu entziehen. Zum Beispiel erfand er wie jetzt eben irgendwelche fadenscheinigen Ausreden oder Erklärungen. Aber wie meistens half alles Reden, Beschwichtigen und Schimpfen nichts, denn wie meistens bestand Justus darauf, dass er Recht hatte.
    Allerdings konnten sie nicht sofort losziehen. Justus hatte nämlich seinem Onkel versprochen, ihm am Nachmittag beim Katalogisieren von Waren zu helfen, die Titus bei einer Haushaltsauflösung erstanden hatte. Daher kamen die drei ??? erst nach Einbruch der Dunkelheit auf dem Friedhof der St.-Johns- Kirche an, wo Julias und Teds Mutter begraben lag, wie ihnen Mr Applegate am Telefon mitgeteilt hatte. Auch dieses Mal hatte sich Justus mit Informationen zurückgehalten und dem Mann nur gesagt, dass sie etwas überprüfen wollten.
    »Musste das unbedingt noch heute Abend sein?«, flüsterte Peter und ließ den Strahl seiner Taschenlampe über die Grabsteine wandern. »Friedhöfe im hellen Morgenlicht sind mir weitaus sympathischer.«
    »Wir haben aber nicht die Zeit, um auf deine Sympathien Rücksicht zu nehmen«, erwiderte Justus. »Wenn Julia wirklich entführt wurde, zählt jede Minute!«
    »Ich glaube, wir müssen hier entlang«, meldete sich Bob zu Wort. »Das dürfte jetzt die vierte Reihe sein.«
    Einer hinter dem anderen schlichen die drei Jungen durch die Dunkelheit, in die die Lichtkegel ihrer Taschenlampen unruhige Blitze ritzten. Nichts war zu hören außer dem Knirschen des Kieses unter ihren Füßen, und ab und zu schrie irgendein Vogel kläglich auf.
    »Nummer zwölf!«, sagte Justus leise und deutete auf einen Grabstein zu ihre Linken, der wie ein Mann mit breiten

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