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Codename Merlin - 3

Codename Merlin - 3

Titel: Codename Merlin - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Admiral Rock Point, der sich dabei eng an Caylebs Vorgaben hält − mir hier eine Botschaft zukommen lässt.«
    Nahrmahn schnitt sich ein weiteres Stück Melone zurecht und betrachtete es kurz mit kritischem Blick, bevor es seinem Vorgänger folgen durfte. Dann schaute er wieder Pine Hollow an.
    »Sie zeigen uns gerade, dass sie, solange sie die Vorherrschaft über die Meere halten, uns etwas Derartiges jederzeit antun können, wann immer sie wollen. Du könntest darin eine nachdrückliche Erinnerung daran sehen, dass wir, was auch immer Commodore Zhaztro zu tun in der Lage ist, ihnen nie richtig schaden können, aber sie sehr wohl uns. Tatsächlich habe ich genau darüber gerade gestern mit Bischof-Vollstrecker Wyllys gesprochen.«
    »Wirklich?« Nachdenklich kniff Pine Hollow die Augen zusammen. Er hatte zwar von der Besprechung zwischen Nahrmahn und Bischof-Vollstrecker Wyllys Graisyn gehört, dem ranghöchsten Kirchenmann im ganzen Fürstentum − nachdem sich Erzbischof Lyam Tyrn sehr abrupt dazu entschlossen hatte, nach Zion zurückzukehren, um … sich mit seinen Kollegen zu besprechen, kaum dass die ersten Berichte über die Geschehnisse im Darcos-Sund Eraystor erreicht hatten. Doch sein Vetter hatte ihm nichts darüber berichtet, worum es in dieser Besprechung gegangen war. Zumindest bislang nicht, ging es ihm durch den Kopf, als Nahrmahn ihm ein etwas schiefes Grinsen schenkte.
    »Der gute Bischof-Vollstrecker ist besorgt darüber, inwieweit wir uns verpflichtet fühlen mögen, diesen nach wie vor bestehenden Krieg gegen Charis immer noch fortzusetzen.«
    »›Wir uns verpflichtet fühlen‹?«, wiederholte Pine Hollow und riss erstaunt die Augen auf. Dann schüttelte er ungläubig den Kopf. »Glaubt er vielleicht, nach der Schlacht im Darcos-Sund und nach Haarahlds Tod könnten wir allen Ernstes glauben, Cayleb würde uns als seine Verbündeten willkommen heißen?«
    Nahrmahn lachte leise, doch es klang sehr freudlos. »Ich denke, dieser Brief, den Erzbischof Maikel − bitte entschuldige, das muss natürlich heißen: den der abtrünnige Ketzer und Verräter Maikel Staynair − dem Großvikar hat zukommen lassen, hat Graisyn ein wenig … sagen wir, aufgewühlt. Ich glaube nicht, dass er den Berichten über Haarahlds Verstöße gegen die Ächtungen mehr Glauben schenkt, als wir unsererseits das jemals getan haben. Zumindest nicht, solange es danach aussah, als könne man sozusagen im Vorbeigehen Charis einfach so in Schutt und Asche legen, ganz wie es in Clyntahns Terminkalender passt. Jetzt, da sich das Blatt gewendet hat und diese Idioten aus der ›Vierer-Gruppe‹ es wirklich geschafft haben, Cayleb dazu zu bringen, sich ihnen offen zu widersetzen, hat er das Gefühl, er könne hier, in unserem schönen Reich, das ihn so herzlich willkommen heißt, möglicherweise ein wenig arg exponiert sein.«
    »Nahrmahn …« Pine Hollows Tonfall verriet ebenso viel Besorgnis wie seine Mimik, aus der jeglicher Unglaube mittlerweile verschwunden war, »… es erscheint mir nicht ungefährlich, derart …«
    »Was?« Herausfordernd blickte der Prinz ihn über den Tisch hinweg an. »Derart ›ehrlich‹ zu sein? Oder derart ›offen‹?«
    »Ich will doch nur sagen, dass es mich überraschen würde, wenn die Inquisition nicht einige Ohren hier hätte, die dir näher sind, als du weißt«, warnte Pine Hollow ihn ernsthaft.
    »Ich weiß genau, wer der oberste Agent der Inquisition hier in diesem Palast ist, Trahvys. Um ehrlich zu sein, er schreibt in seinen Berichten genau das, was ich wünsche − jetzt schon seit über drei Jahren.«
    »Du hast einen Agenten der Inquisition bestochen?«
    »Ach, jetzt tu doch nicht so schockiert!«, schalt ihn Nahrmahn. »Warum sollten Clyntahns Spione denn nicht bestechlich sein? Nur einem hochgradig Geistesschwachen, der zudem auch noch blind und taub ist − und du wirst mir beipflichten, dass dies nicht gerade eine gute Beschreibung für einen Agenten der Inquisition ist −, können die Schmier- und Bestechungsgelder entgehen, die jeden Tag im Tempel selbst fließen! Wenn die gesamte Hierarchie der Kirche so korrupt und so verkommen ist wie ein Schwarm Luden im Hafenviertel, die auch ihre eigene Schwester verkaufen würden, warum sollten dann deren Agenten nicht ebenso bestechlich sein wie ihre Herren in Zion?«
    »Du sprichst hier über Gottes Eigene Kirche«, betonte Pine Hollow nachdrücklich.
    »Ich rede hier nicht über Gott, und ich rede auch nicht über Seine Kirche«, gab

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