Codename Merlin - 3
Kirche des Verheißenen, und mit ihm Allayn Maigwair, Rhobair Duchairn und Zhaspyr Clyntahn, ebenfalls genannt Vikare Gottes, für Verbrechen gegen dieses Königreich, diese Erzdiözese, die Heilige Mutter Kirche und Gott Selbst. Wir erbringen Euch Beweise, dass sie, gemeinschaftlich tätig unter dem Titel der ›Vierer-Gruppe‹, den kürzlich erfolgten Angriff auf das Volk von Charis vorbereitet und angeleitet haben. Wir erbringen Euch Beweise, dass Zahmsyn Trynair alleine und auch sie alle in Gemeinschaft ihre Funktion als ›Ritter der Tempel-Lande‹ dazu ausgenutzt haben, die Könige von Dohlar und Tarot, die Königin von Chisholm und die Prinzen von Emerald und Corisande, aufzuwiegeln und dazu anzuleiten, sich zu einem Bündnis zusammenzuschließen, mit dem einzigen Ziel, dieses Königreich mit Feuer und Schwert zu zerstören. Wir erbringen Euch Beweise, dass sie Gelder aus den Schatzkammern von Mutter Kirche missbraucht, wissentlich fehlgeleitet und gestohlen haben, um auf diese Weise ihren Plan, Charis zu zerstören, zu finanzieren. Wir erbringen Euch Beweise, dass sie, und andere mit ihnen, systematisch und kontinuierlich ihre Positionen und ihre Autorität missbraucht haben, um auf diese Weise ihre persönliche Macht, ihren persönlichen Reichtum, ihr persönliches Ansehen und ihren persönlichen Luxus zu mehren.
Wir können uns angesichts dieser niederträchtigen Korruption nicht länger taub und blind stellen. Die hohen Ämter von Mutter Kirche sind weder von der verhandelbaren Tugend einer Straßendirne, noch sollen sie die Beute von Räubern und Dieben sein, die in dunklen Kammern in die Obhut von Hehlern zu geben ist, verborgen vor dem Blick all jener, die noch die Ehrlichkeit schätzen. Sie sind uns von Gott Selbst anvertraut, es liegt in ihrer Aufgabe, Gottes Kindern zu dienen, doch in den Händen jener niederträchtigen Männer, die es zugelassen haben, Gottes Eigene Kirche zu vergiften, wurden sie zu Werkzeugen der Unterdrückung, des Missbrauchs und der willkürlichen und gleichgültigen Anordnung des Massenmords.
Wir, der Erzbischof von Charis, der wir im Namen und mit der Zustimmung unseres geschätzten Landesherren, König Caylebs II., sprechen, können und werden uns mit einer weiteren Entwürdigung von Mutter Kirche nicht abfinden. Die Mutter aller Männer und Frauen ist zur Hure Shan-weis selbst verkommen, denn sie hat alle in diesem Schreiben aufgezählten und belegten Übel nicht nur zugelassen, sondern noch wissentlich vorangetrieben. Entsprechend können wir weder uns selbst, noch unsere Regenten, noch die Kinder Gottes in unserer Obhut, weiterhin zur sklavischen Treue den Männern gegenüber anhalten, die die Gunst jener Hure dem Meistbietenden verkaufen. Wir sagen uns von ihnen los, und auch von Euch, und wir verbannen Euch, denn Ihr habt gestattet, dass sie gedeihen, und wuchern wie Unkraut in jenem Garten, den Gott Euch anvertraut hat.
Die Erzdiözese Charis, und ebenso das Königreich Charis, weisen die Autorität von Mördern, Vergewaltigern, Brandstiftern und Dieben zurück. Wenn Ihr nicht die Kirche von derartigen Geschwüren befreien könnt, so werden wir uns selbst von ihnen befreien, und wir werden, so es Gottes Wille ist, zu gegebener Zeit auch Mutter Kirche von all jenen befreien, die mit jedem Atemzug, den sie tun, und mit jeder Entscheidung, die sie treffen, ihre Gewänder und die Ringe, die ihren Stand anzeigen, aufs Schändlichste entweihen.
Wir sind nicht leichten Herzens zu dieser Entscheidung gekommen«, erklärte Maikel Staynair, an den Rat der Vikare gerichtet, der in weiter Ferne saß. Der Blick des Erzbischofs wanderte von einem Gemeindemitglied zum nächsten, schien tief in jeden Mann und jede Frau einzudringen. »Wir haben sie unter Tränen und tiefster Trauer gefällt. Wir haben sie als Kinder gefällt, die ihrer Mutter nicht mehr dienen können, so sehr sie sie stets geliebt haben, weil der einzige Ehrgeiz jener Mutter darin bestand, ein System zu errichten, das die systematische Versklavung und Ermordung ihrer eigenen Kinder zur Grundlage hat.
Und so sehr es uns schmerzt, so sehr wir uns auch wünschen, es sei anders, haben wir diese Entscheidung doch gefällt. Hier stehen wir, wir können nicht anders, und wir berufen uns als Zeugen auf den Gott, der uns alle geschaffen hat. Möge er die Wahl zwischen uns und den wahren Vätern der Korruption entscheiden.«
.IV.
Königlicher Palast, Tellesberg, Königreich Charis
In die schwarz-goldenen Farben der
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