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Codename Merlin - 3

Codename Merlin - 3

Titel: Codename Merlin - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ursprünglicher Plan tatsächlich aufginge.«
    »Wäre es für sie wirklich so schlimm geworden, Ehdwyrd?«, fragte Gray Harbor, und Howsmyn zuckte die Achseln.
    »Es wäre auf jeden Fall schlimm geworden, Rayjhis − vielleicht nicht ganz so schlimm, wie ich mir das gerade vorstelle, das möchte ich gerechterweise zugeben. Schließlich sehe ich natürlich alles aus dem Blickwinkel meiner eigenen Geschäftsinteressen und meiner eigenen Erfahrung. Dennoch glaube ich, die meisten Leute − einschließlich vieler Leute hier in diesem Königreich − verstehen noch nicht recht, in welchem Ausmaß wir tatsächlich den Weltmarkt dominieren. Es gibt einen Grund, warum Trynair ausgerechnet König Haarahlds mutmaßliches Ziel, das weltweite Verschiffungsgewerbe ganz in seine Gewalt zu bringen, zum Vorwand genommen hat, um sich die Unterstützung von Hektor und Nahrmahn gegen uns zu sichern. Er weiß, dass es viele Leute in Dohlar, Desnair, Harchong − sogar in der Republik − gibt, die uns diese Übermacht im Verschiffungsgewerbe zutiefst verübeln. Und eine ganze Menge von denen − die Intelligenteren unter ihnen, um ehrlich zu sein − verübeln sich selbst auch, dass sie von unseren Manufakturen zunehmend abhängig werden.
    Das alles mag so sein, aber dieser Unmut kann die Wirklichkeit nicht verändern, und die Wahrheit sieht nun einmal so aus, dass mehr als die Hälfte − wahrscheinlich sogar eher zwei Drittel − sämtlicher Handelsgaleonen der Welt unter charisianischer Flagge fahren. Und ebenso ist es wahr, dass in etwa zwei Drittel sämtlicher Waren, die diese Galeonen befördern, eben hier in Charis hergestellt werden. Und drittens stimmt es ebenfalls, dass es viermal so lange dauern würde und fünf- bis sechsmal so teuer wäre, wenn diese Waren über Land an ihren letztendlichen Bestimmungsort geschafft würden. Vorausgesetzt natürlich, dass es überhaupt möglich ist, sie auf dem Landwege zu verschicken. Schließlich ist es doch recht schwierig, irgendetwas in einer Kutsche von Siddarmark nach Tarot zu schaffen. Dummerweise liegt da ja noch der Tarot-Kanal im Weg.«
    Einige der Anwesenden blickten Howsmyn skeptisch an. Nicht wegen der Überlegungen, die er gerade über die Herstellung und den Transport von Handelsgütern angestellt hatte. Das alles waren Dinge, die jedem Charisianer praktisch in Fleisch und Blut übergegangen waren. Derartiges verstand man hier fast instinktiv. Doch offensichtlich hielten einige der Anwesenden Howsmyns Einschätzungen für arg optimistisch. Zu ihnen schien auch Ironhill zu gehören; für Gray Harbor und Cayleb galt das nicht, und Merlin musste sich sehr anstrengen, die ungerührte Miene einer Leibgarde aufrecht zu halten: Beinahe hätte er nachdenklich die Stirn in Falten gelegt. Er war sich nicht sicher, wie sehr man sich auf diese Zahlen, die Howsmyn gerade vorgelegt hatte, verlassen konnte. Niemand auf Safehold führte diese Art Statistik, also konnte das, was Howsmyn hier gerade angemerkt hatte, kaum mehr als eine Mutmaßung sein − wenngleich zweifellos auf Sachkenntnis gestützt. Andererseits hätte es Merlin nicht im Mindesten überrascht, wenn er erfahren hätte, dass diese Mutmaßungen der Wirklichkeit äußerst nahe kamen. Niemand wurde mit internationalem Handel so wohlhabend wie Ehdwyrd Howsmyn, wenn er nicht einen ausgezeichneten Überblick über die tatsächlichen Gegebenheiten auf den Gebieten Finanzen, Transport und Herstellung der Waren hatte.
    Und, rief sich Merlin ins Gedächtnis zurück, Charis hatte ohnehin schon kurz vor einer industriellen Revolution gestanden, die einzig und alleine auf Wasserkraft basierte − obwohl die Kirche jegliche fortschrittlichere Technik verboten hat −, selbst schon, bevor ich noch meinen Senf dazu gegeben habe.
    »Im Verlaufe der letzten anderthalb Jahre«, fuhr Howsmyn fort und achtete dabei sehr sorgfältig darauf, nicht zu Merlin hinüberzublicken, »haben sich unsere Möglichkeiten drastisch verbessert, zahlreiche Waren, insbesondere Textilien, schneller und deutlich kostengünstiger zu produzieren. In absehbarer Zeit wird niemand in Haven oder Howard dieses Maß an Produktivität erreichen können, und das setzt schon voraus, dass nichts geschieht …« − nun war er noch mehr darauf bedacht, nicht zu Merlin hinüberzublicken − »… was die Effizienz unserer Manufakturen noch weiter zu steigern vermag. Und wie ich schon sagte: Selbst wenn sie in der Lage wären, die Handelsgüter selbst zu produzieren, die wir

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