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Codename Merlin - 3

Codename Merlin - 3

Titel: Codename Merlin - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Textilmanufakturen und Seilerbahnen hatten praktisch das gesamte Tuch für eben diese Galeonen geliefert, ganz zu schweigen vom Tauwerk, das für die Ladung der Schiffe benötigt wurde.
    »Falls Sie und Meister Mychail nicht die Absicht haben sollten, uns die Schiffe kostenlos zu bauen, werden wir uns dennoch überlegen müssen, wie wir das bezahlen sollen«, merkte Ironhill an. »Und solange wir nicht Zugriff auf die Goldminen von Desnair haben, können wir nicht einfach Münzen prägen, wann immer uns der Sinn danach steht.«
    »Oh, dessen bin ich mir durchaus bewusst, Ahlvyno! Nein, ich habe nicht die Absicht, die Schiffe kostenlos zu bauen. So leid es mir auch tut.« Howsmyn grinste, und seine Augen funkelten. »Andererseits legen es weder Rhaiyan noch ich darauf an, die Schatzkammer über Gebühr zu plündern. Gerade in der derzeitigen Lage wäre das doch außerordentlich dumm von uns. Aber natürlich müssen wir unsere Arbeiter und Lieferanten bezahlen − von einem gewissen Profit für uns selbst, unsere Partner und Anteilseigner ganz zu schweigen.
    Aber ich wollte auf etwas anderes hinaus: Solange die Flotte dafür sorgt, dass die Handelsschiffe sich ungehindert bewegen können, wird die aktive Handelsbilanz für beträchtliche Einnahmen sorgen. Und unter den gegebenen Umständen werden weder ich selbst noch meine geschätzten Kollegen, die anderen Schiffseigner, sich beklagen, wenn die Krone beschließen sollte, zugunsten der Flotte einige zusätzliche Zölle und Steuern einzuführen, um sicherzustellen, dass der Handel auch wirklich fortgesetzt werden kann.«
    »Was die Einnahmen betrifft, bin ich mir nicht so sicher wie Sie, Ehdwyrd.« Ironhills Miene war deutlich düsterer als die Howsmyns. »Wäre ich die ›Vierer-Gruppe‹, würde ich als Erstes verlangen, sämtliche Häfen von Haven und Howard für all unsere Lieferungen umgehend zu sperren.« Er zuckte mit den Schultern. »Die müssen doch genauso gut wie wir wissen, dass der Wohlstand dieses Königreiches alleine von unserer Handelsmarine abhängt. Gewiss werden sie alles unternehmen, um ihn zu lähmen.«
    Gray Harbor legte die Stirn in Falten, und einige der anderen im Ratssaal gingen sogar so weit, zustimmend zu nicken. Auf Howard und Haven, den beiden größten Kontinenten auf Safehold, lebten mindestens achtzig Prozent der Gesamtbevölkerung dieses Planeten. Die Königreiche, Fürstentümer und anderen Landstriche, in denen die Bevölkerung angesiedelt war, waren die Märkte, auf denen sich der gesamte Reichtum der Handelsmarine und Manufakturen von Charis gründete. Würde man ihnen den Zugang zu diesen Märkten verwehren, wäre der Wohlstand von Charis zum Untergang verurteilt. Doch erstaunlicherweise lachte Howsmyn nur leise.
    »Die ›Vierer-Gruppe‹ kann verlangen, was immer sie will, Ahlvyno! Ich bezweifle, dass sie dumm genug sind, ein derartiges Dekret zu erlassen, aber natürlich haben sie gerade in letzter Zeit ja schon einige dumme Dinge getan, also ist es natürlich durchaus möglich, dass ich mich in dieser Hinsicht täusche. Tatsächlich hoffe ich sogar, dass sie genau das versuchen werden. Aber selbst wenn dem so ist, wird es nicht geschehen.«
    »Nein?« Ironhill lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Warum das?«
    »Warum ich das hoffe? Oder warum ich glaube, dass es nicht passieren wird, selbst wenn sie das beschließen sollten?«
    »Beides.«
    »Ich hoffe, dass sie das versuchen werden, weil eine der besten Möglichkeiten, die eigene Autorität endgültig zu ruinieren, eben darin besteht, Befehle zu erteilen, von denen man ganz genau weiß, dass niemand sie befolgen wird. Und der Grund dafür, dass eine derartige Anweisung nicht befolgt würde, ist einfach, weil niemand in Haven oder Howard in der Lage ist, die Waren zu liefern, die diese Märkte nun einmal benötigen. Ich meine damit nicht nur, dass niemand dort in der Lage ist, sie so preisgünstig anzubieten, wie wir das tun, Ahlvyno, auch wenn das gewiss ebenfalls stimmt. Ich meine, dass dort tatsächlich keinerlei Möglichkeit besteht, sie überhaupt anzubieten. Und selbst wenn die Möglichkeit bestünde, hätte niemand dort die Fähigkeit, diese Waren auch nur ansatzweise so günstig zu transportieren, wie wir das nun einmal können.« Howsmyn schüttelte den Kopf. »Das ist eine dieser Kleinigkeiten, die die ›Vierer-Gruppe‹ nicht berücksichtigt hat. Ich bin erstaunt, dass Duchairn die anderen drei nicht davor gewarnt hat, was passiert wäre, wenn ihr

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